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Panorama

Neuland Immenstadt – Michael Kühn war im AllgäuHIT SonnTALK

today29. November 2021 27

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Am Sonntag im SonnTALK bei AllgäuHIT war Michael Kühn von Neuland in Immenstadt zu Gast. Neuland ist ein "Gesamtkonzept" wie Kühn erläutert – zwei nachhaltige und ressourcenschonende Läden, das "Café der Möglichkeiten", ein "lebenslang lernen"-Projekt und eine "Komplettlösung für Wohnraumveränderung". 

Neuland macht das Gesamtkonzept aus – die Organisatoren haben in ihrem Unternehmen unter anderem vier Bereiche integriert. Einmal Komplettlösungen für Wohnraumveränderungen, dann zwei ressourcenschonende und nachhaltige Läden, einer davon sogar ohne Personal, das Café der Möglichkeiten und das lebenslange Lernen. Ingrid Reitenbach hat sich mit Michael Kühn unterhalten.

Wer Neuland noch nicht kennt, macht sich oft erstmal schlau mit was man es überhaupt zu tun hat. Was steckt denn hinter Neuland? 

Michael Kühn: "Neuland macht das Gesamtkonzept aus. Gemeinsam Zukunftsraum gestalten. Wir haben grundliegend vier Bereiche in unserem Unternehmen integriert. Einmal die Komplettlösungen für Wohnraumveränderungen, dann die Läden, mittlerweile zwei, die ressourcenschonend und möglichst nachhaltig verkaufen und kaufen. Als drittes haben wir unser Kaffee der Möglichkeiten sowie als viertes Thema das lebenslange Lernen.

Arbeitszeit ist Lebenszeit, damit müssen wir bewusst umgehen. Ich war sechs Jahre Bildungsberater im sozialen Bereich im Ostallgäu und davor in einem Industriebetrieb als Berufsausbilder. Das Hauptthema war es, den Menschen die richtige Arbeit auszusuchen. Arbeit und Privates sollen verschmelzen und beides soll mit Spaß angegangen werden. Wir gehen jetzt mit Wertstoffen um. Wir sortieren sie und führen sie der Wiederverwendung zu, damit Dinge nicht weggeworfen, sondern wiederbenutzt werden. Ressourcen werden knapper, es wird teuer, also müssen wir was ändern."

Sie haben ja sehr viele Bereiche, ein Bereich ist ein Konzept so ähnlich wie bei der Caritas, also ein Laden für Gebrauchtes. Als was sehen Sie sich neben den anderen Gebraucht-Anbietern?

Michael Kühn: "Wir sehen uns als wertvolle Ergänzung zu den Angeboten beispielsweise des ZAK. Wir haben das gesamte Spektrum, mit Ausnahme von Kleidung, hier gibt es nur einzelne Fälle. Es gibt auch einen Second-Hand Laden, aber der ist nicht bei uns dabei. Zudem gibt es einige Spezialisierungen da wir auch Hobbys in dem Laden ausleben können, mein Hobby beispielsweise sind Vinylschallplatten, deshalb finden sie bei uns auch um die 8000 Schallplatten. Wir schauen einfach, dass diese Dinge neue Nutzer finden und wir sind nicht alleine, wir wollen ja ebenfalls Vernetzung, deswegen sind wir mit mehreren vernetzt, zum Beispiel dem ZAK Kempten oder dem Ebbes in Sonthofen. Was uns in Immenstadt ausmacht ist vielleicht auch der Tourismus, weil es schön zu sehen ist, wenn beispielsweise ein Schwede kommt, einen alten Bierkrug kauft und sich riesig freut. "

Sie haben aber ja auch einen Selbstbedienungsladen. Wie kam es denn dazu?

Michael Kühn: "Das ist entstanden durch eine betriebswirtschaftliche Frage, beispielsweise wie viele Mitarbeiter beschäftige ich und wie lange mach ich den Laden auf. Die ganzen Kosten, die ein normaler Laden hat und den Müll, den ein anderer Einkaufsmarkt produziert, das haben wir nicht. Von 8 bis 8 Uhr, 6 Tage die Woche und nur begrenzt Personalkosten beim Ein- und Ausräumen, dieses Projekt klappt wunderbar. Wir haben viel positive Rückmeldung und die Leute füllen ihre Quittungen aus und es läuft gut." 

Ein weiteres Thema ist das Café der Möglichkeiten, wie können wir uns das vorstellen?

Michael Kühn: "Café der Möglichkeiten, die Möglichkeiten gibt es immer, wenn Menschen zusammenkommen. Es dient als Vernetzungsstätte, um Menschen näher zusammenzubringen. Natürlich hat Corona hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben angefangen mit Veranstaltungen und wollen da dann auch weitermachen. Viele von uns engagieren sich in der Nachbarschaftshilfe, was besonders in Coronazeiten sehr hilfreich war. Da sind wir im Austausch mit Familiengesundheit EV 2021 in Memmingen. Unser Netzwerk war sehr schnell bereit und effektiv in Coronazeiten und dabei haben wir die soziale Struktur in Immenstadt stark mitbekommen und jetzt wollen wir diese Struktur weiter vorantreiben. Wir wollen dafür sorgen, dass es immer Angebote gibt, die die Nachfrage decken." 

Was für Angebote sind geplant?  

Michael Kühn: "Wir wollen einmal wöchentlich einen Kaffeetreff oder abends mal eine Suppenküche, um einfach mal zusammenzukommen. Wir wollen eine Vernetzung, Konversation und ein schönes Zusammenkommen. Jede Person die Lust hat oder interessiert ist kann ganz einfach vorbeikommen es ist jeder willkommen." 

Es geht also konkret darum gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

Michael Kühn: "Das größte Thema ist wohl den gemeinsamen Zukunftsraum gestalten im Bereich Wohnräume. Wenn wir in eine Wohnung gehen, dann können wir ihnen versprechen, dass sie 3 Wochen später genau diese bewohnen oder vermieten können. Dafür brauchen wir natürlich gutes Personal die gemeinsam gut arbeiten, zurzeit sind wir 21 Mitarbeiter, davon 9 Festangestellte und 3 Auszubildende, die Teil- oder Vollzeit arbeiten.

Dafür brauchen wir natürlich alle Partner im Boot, zurzeit ist es sehr schwer Handwerker ranzubekommen. Wir sind selber ein Elektro- und Malerbetrieb, heißt wir sind von der Handelskammer anerkannt. Wir brauchen aber auch Hilfe von Sanitärbetrieben. Damit wir auf diese nicht angewiesen sind, habe ich mich dazu entschlossen, mich in Richtung Heizung-Sanitär zu qualifizieren, Anfang Dezember habe ich die Prüfung vor der Handwerkskammer.

Alle Neuland-Begeisterte sind immer herzlich Willkommen sich zu bewerben, denn aktuell suchen wir Maler, Personen für den Laden und für das Büroteam. Eine super Bewerbung von einem jungen Mann haben wir gerade vorliegen, er wird Anfang Dezember voraussichtlich starten. Ein Teil ist ebenfalls die Digitalisierung. Ich denke da an 30 Sekunden, beispielsweise soll es in der Zeit möglich seine Sachen hochzuladen und direkt zum Verkauf bereitzustellen. Die Handwerkskammer ist dabei ein großer Partner und wir versuchen jetzt weitere interessierte Betriebe oder Schulen mit ins Boot zu holen."

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Written by: Redaktion

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