Vom Klärwerk zum Kraftwerk mit dem Abwasserverband Kempten
Der Abwasserverband Kempten (Allgäu) hat einen Zuwendungsbescheid vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit für das Projekt „NKI: Vom Klärwerk zum Kraftwerk“ in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich erhalten. Im Klärwerk in Kempten sollen künftig deutlich mehr Klärgas und auch Wasserstoff erzeugt werden - ein Beitrag zur Klimaneutralität!
Zusammen mit dem Projektträger Jülich soll künftig als Kommunales Klimaschutzmodellprojekt beim Abwasserverband deutlich mehr Klärgas produziert und zudem Wasserstoff erzeugt werden. Insgesamt können durch die Maßnahmen mehr als 10.000 t CO2 pro Jahr eingespart werden. Die Gesamtsumme der Förderung beträgt etwa 9,3 Millionen Euro.
Der Förderbescheid sei ein "echter Schritt nach vorne", so Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kienle in einem Pressegespräch. Kempten gehe hier in die richtige Richtung, was das Thema Klimaneutralität angehe. Der Ansatz, aus einem Abfallprodukt durch verschiedene Prozesse Energie und Antriebsenergie zu erzeugen gut.
Der Geschäftsleiter des Abwasserverbandes Kempten, Franz Beer, erläuterte im Gespräch mit AllgäuHIT, was der Abwasserverband Kempten in seinem Klärwerk künftig vorhat und warum er der Meinung ist, Kempten spiele an dieser Stelle in der "Championsleague der Wasserstoffproduktion". Rund 70 Prozent der veranschlagten Kosten können durch die staatliche Förderung gedeckt werden. Im Klärwerk in Kempten wird nicht nur durch entstehendes Klärgas Strom erzeugt. Der überschüssige Strom, der gewonnen wird, wird zudem zur Elektrolyse genutzt - Wasser wird mit Hilfe von Strom in seine beiden Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Der Sauerstoff kommt in die Luft, der Wasserstoff wird gespeichert und kann für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge genutzt werden.
Der Vorteil von Wasserstoff ist, dass er einfach gespeichert werden kann, ganz im Gegensatz zu selbst erzeugtem Strom. Neben Wasserstoff erzeugt das Klärwerk in Kempten auch Klärgas (Biogas), das wiederum zur Stromerzeugung genutzt werden kann. Somit kann in naher oder auch ferner Zukunft das ganze Jahr über in Kempten Strom ohne fossile Brennstoffe erzeugt und genutzt werden. Gerade im Herbst und Winter kann man im Allgäu mit Windkraftanlagen (kaum Wind), Solaranlagen (zu wenig Sonne) und auch Wasserkraft (zu wenig Wasser in der Iller) nicht ausreichend Strom erzeugen.
Auf dem Weg zur HyRegion Allgäu ist diese Förderung ein wichtiger Schritt. Der ZAK hatte kürzlich erklärt, dass die Fördergelder, die er zum angedachten Ausbau der Produktion von "grünem Wasserstoff" erhalten würde, nicht wirtschaftlich wären und dieses Projekt demnach erst mal auf Eis gelegt würde. Im Pressegespräch betonten die Verantwortlichen jedoch, dass sie auf jeden Fall weiter Kooperationspartner bleiben werden - wenn greifbar ist, dass die Wasserstoffproduktion im Kemptener Klärwerk nicht ausreicht und im Allgäu wesentlich mehr benötigt wird, wird der ZAK seine Pläne umsetzen.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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