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Panorama

Ein Jahr Solarpark Wiggensbach – eine erste Bilanz

today18. Januar 2024 56

Hintergrund
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Seit Ende 2022 wird im Solarpark Wiggensbach im Oberallgäu Sonnenstrom erzeugt. Die Bilanz nach dem ersten Betriebsjahr fällt erfreulich gut aus. Die durchschnittlichen Erwartungen haben sich erfüllt.  

Dies bestätigte die Gemeinde jetzt auf Anfrage von Radio AllgäuHIT. Zwar sei man mit wenigen Prozentpunkten unter der Durchschnittsprognose geblieben. Dennoch ist das Ergebnis der eingespeisten Stromleistung als hervorragender Wert zu sehen, so Thomas Eigstler, erster Bürgermeister der Gemeinde Wiggensbach: 

"Wir haben knapp 7,3 Millionen Kilowattstunden einspeisen können über das Jahr hinweg gesehen. Interessant ist natürlich auch, dass gerade die Randmonate eigentlich zu vernachlässigen sind. Jetzt gerade der Januar macht so ungefähr 3 bis 3,5 % von der Jahresertragsleistung aus, weil einfach die Sonnenstunden nicht da sind. Die Hauptertragsmonate mit circa 13% sind natürlich Mai, Juni und Juli. Die genaue Ertragszeit sind 7.385.399 Kilowattstunden."

Über 12.000 Module erzeugen hier Strom, mit dem mehr als 4.500 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden können, was einem Energiebedarf von rund 2.500 Haushalten entspricht. Gut die Hälfte des im Ort benötigten Stroms wird selbst erzeugt. 

"Die erzeugte Stromleistung reicht aus, um rein rechnerisch alle Wiggensbacher Privathaushalte zu versorgen über das ganze Jahr. Das ist natürlich jetzt nur Theorie. Denn in der Praxis wird natürlich, auch wenn keine Sonne scheint, trotzdem Strom verbraucht. Dann brauchen wir den Strom aus dem Netz. Man muss in Wiggensbach noch die Besonderheit beachten, dass wir große Gewerbe und Industriebetriebe haben, die natürlich einen riesigen, immensen Stromverbrauch haben. Für den reicht es eben nicht, das Ganze auch rechnerisch abzudecken, deshalb spreche ich da bewusst nur von den Privathaushalten", so Eigstler.

Das Besondere in Wiggensbach ist: die Photovoltaik-Freiflächenanlage, die etwa anderthalb Kilometer vom Ortskern des Marktes entfernt liegt, wird rein unter kommunaler Federführung betrieben. Der Strom, der erzeugt wird, geht zu 100 Prozent an den regionalen Handels-Versorger Feneberg als fester Abnehmer und Partner. 

"Wir sind besonders stolz darauf, dass der Strom nicht ins allgemeine Netz rein fließt, wie in einen großen See und irgendwo dann wieder rauskommt. Er bleibt in einer Art virtuellen Pipeline im Allgäu und wird somit tatsächlich im Allgäu nicht nur erzeugt, sondern auch hier verbraucht. Das war es für uns besonders wichtig, da dieser Handelsbetrieb eben auch tagsüber einen großen Stromverbrauch hat, wenn die Sonne scheint und wir mit unserem Solarpark auch Strom erzeugen, dass das zusammenpasst und eben auch nicht nur die Wertschöpfung, sondern auch der Verbrauch vor Ort ist", erklärt Eigstler.

Erzielt werden konnte diese positive Bilanz durch das Zusammenspiel zwischen dem Solarpark und vielen einzelnen PV-Dachanlagen, die viele Bürger und auch die Gemeinde auf ihren Gebäuden installiert haben. Dass dieses Projekt gut funktioniert, haben andere Kommunen in der Region auch schon gemerkt. Wiggensbach ist laut Eigstler ein Vorreiter: 

"Vorreiter deshalb, weil wir einfach feststellen, dass mich Kolleginnen und Kollegen auch im weiteren Umkreis auf diese Projekte ansprechen, mich auch bitten, entsprechende Vorträge zu halten darüber, wie wir das gemacht und umgesetzt haben. Dass wir auch die Anlagen, ganz speziell die Freiflächenanlagen, besichtigen, was im letzten Jahr insgesamt mit 4 Gruppen auch tatsächlich so passiert ist. Daran kann ich schon erkennen, dass ein gewisses Interesse besteht und dass eben auch andere Kommunen überlegen, diese Chancen zu ergreifen."

Um das Ziel zu erreichen, alles im Ort rechnerisch unter einen Energie-Hut zu bekommen, ist die Gemeinde auch weiterhin dran, den Ausbau der regenerativen Energien voranzutreiben. Eventuell könnte in den nächsten Jahren eine zweite Flächenanlage entstehen. Ebenso prüft die Gemeinde derzeit die Möglichkeiten für Windenergie-Anlagen im Kürnacher Wald. 

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Geschrieben von: Redaktion

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