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Panorama

Lumumba-Getränk in Allgäuer Skihütten: Rassismus?

today5. Dezember 2023 31

Hintergrund
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Große Diskussion im Osten der Republik um ein Getränk, dass sich in der Winterzeit auch im Allgäu großer Beliebtheit erfreut: Lumumba. Beinahe jede Skihütte hat das Getränk im Angebot. Die banale Mischung: Kakao mit Rum oder Amaretto, dazu vielleicht noch ein Spritzer Sahne. Aber: Ist der Name „Lumumba“ womöglich rassistisch? In Dresden (Sachsen) hat eine Grünen-Politikerin eine Diskussion ausgelöst und wird seitdem massiv angefeindet und bedroht.

Grund für die im Raum stehende Rassismus-Debatte: Der einstige Premierminister der Demokratischen Republik Kongo, Patrice Émery Lumumba – auf ihn soll der Getränkename zurückgehen. Er war 1961 von einem Erschießungskommando hingerichtet worden, gilt als afrikanischer Freiheitskämpfer.

Zurück zur Grünen-Poltikerin namens Annalena Schmidt. Sie postete auf X (vormals Twitter) den Rassismusvorwurf – wie die BILD berichtete -, da jeder der Lumumba anbieten würde, praktisch einen „Kakao mit Schuss“ nach einem erschossenen Freiheitskämpfer benennen würde. Spannend, denn „Lumumbas“ richtiger Name war Tasumbu Tawosa und das Getränk wurde bereits 1960 „Lumumba“ genannt. Die Diskussion kann beginnen. Popcorn! …

Viele Kommentierende stören sich weniger daran, da „Lumumba“ ein internationaler Name für das Getränk sei und der „Kakao mit Schuss“ – wenn überhaupt – nur in der deutschen Sprache problematisch sein könnte. Vielmehr machen sie darauf aufmerksam, dass ein Kakao nach einem Kakao-farbenen Menschen benannt wurde und sehen darin den Rassismusvorwurf bestärkt.

Die große Mehrheit bei Twitter aber will bei Lumumba von Rassismus nichts wissen: „Weil er erschossen wurde, ist das rassistisch? Da fällt mir jetzt auch nichts mehr ein. Außer, dass ich es wunderbar finde, ein Getränk nach einem bedeutenden Mann zu benennen“ oder „So einen Mist können sich nur Herrenmenschen-Deutsche ausdenken. „Mit Schuss“ ist deutsch. Erfunden wurde das Getränk im Congo. Dort ist die offizielle Amtssprache Französisch. „Mit Schuss“ in Bezug auf eine Gewehrkugel resp. Alkohol in Getränken gibt es in dieser Sprache nicht.“

In Norddeutschland ist der Lumumba auch als „Tote Tante“ bekannt. Die Legende besagt, dass die Asche einer toten Tante in einer Kakaukiste auf die Nordseeinsel Föhr gebracht wurde.

Und im Allgäu? Hier werden an den Skihütten in dieser Saison tausende Lumumbas über die Ladentheke gehen, ohne dass die meisten Trinker je etwas von der Diskussion oder den Hintergründen wahrgenommen haben. Denn eines ist sicher: Der Lumumba wird auch dieses Jahr wieder sehr gut schmecken. Vielleicht ist der Kakao mit dem gewissen Etwas also heißer gekocht als er getrunken wird?

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Geschrieben von: Redaktion

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