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AllgäuHIT-Kaffeeklatsch: mit Rebecca Simoneit-Barum vom Zirkus Charles Knie
„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Der Landkreis Unterallgäu hat am Samstagnachmittag den Katastrophenfall ausgerufen. Hintergrund sind Überschwemmungen in zahlreichen Gemeinden. In Babenhausen trat die Günz über die Ufer, die Straßen füllten sich mit Wasser. Teils entwickeltes sich reißende Strömungen. In mehreren Ortschaften wie Westerheim im Unterallgäu stand der Fußballplatz bis zum Dach der Spielerbänke unter Wasser. Landrat Alexander Eder bittet die Bewohner des gesamten Landkreises das Trinkwasser abzukochen. Verunreinigungen könnten nicht ausgeschlossen werden, meint er.
Die Bahnstrecke Kempten-Memmingen wurde vom Wasser bei Dietmannsried unterspühlt. Ein Zugverkehr ist nicht möglich. Hier verkehren Busse als Schienenersatzverkehr. Schon am Freitagabend war der Zugverkehr zwischen Immenstadt und Kempten wegen des Hochwassers eingestellt worden. Zwischen Hergatz und Lindau verkehren die Züge nach einem Erdrutsch eingleisig. Hier kommt es zu 15- bis 20-minütigen Verspätungen. Auf den Teilstrecken wie Immenstadt-Oberstdorf rollt der Zugverkehr, allerdings können hier überregionale Zugverbindungen ausfallen. Auf Durchsagen an den Bahnsteigen ist zu achten, heißt es von der Bahn. Die App „DB Navigator“ liefert Verbindungen per Smartphone.
Besonders betroffen von dem Starkregenereignis ist die Region Bodensee, Oberschwaben und der nördliche Teil des Allgäus sowie Augsburg und die Landkreise Günzburg und Neu-Ulm. Bei Erkheim war ein Feuerwehrmann selbst vom Wasser überrascht worden, sein Auto musste er in einer vollgelaufenen Unterführung der A96 stehen lassen. Nur das Dach des Fahrzeugs ragt noch aus den Fluten heraus. In sämtlichen Ortschaften wie auch in Stetten und Erkheim wurden Sandsäcke befüllt. Ein Landwirt in Kammlach rettete sein Vieh aus den unter Wasser stehenden Stallungen. Die Kühe standen teils knietief im Stall.
Fotos: Thorsten Bringezu
In Memmingen wurde am Samstagnachmittag die dortige Justizvollugsanstalt geräumt. Die Häftlinge wurden auf andere Gefängnisse aufgeteilt. Diverse Freiluftveranstaltungen wie ein Street-Food-Festival in Memmingen oder das Sommer-Open-Air in Sonthofen wurden aufgrund von Unwetterwarnungen abgesagt.
Insgesamt bleibt die Lage im Landkreis Unterallgäu angespannt, so Landrat Alexander Eder. Während in manchen Orten die Leute in ihre Häuser zurückkehren dürfen, bereitet man in Babenhausen ein weiteres Nachtquartier vor. In Mindelheim wird die Altstadt mit Dämmen geschützt. Seit dem Nachmittag gilt im Unterallgäu der Katastrophenfall.
Geschrieben von: Thomas Häuslinger
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