Nach eine Million- Fiasko: Kempten stärkt Abläufe in der Parkraumbewirtschaftung

In Zusammenhang mit dem laufenden Ermittlungsverfahren zur Parkraumbewirtschaftung hat die Stadt Kempten (Allgäu) seit Bekanntwerden des Sachverhalts umfangreiche organisatorische und technische Maßnahmen ergriffen. Ziel ist es, bestehende Abläufe kurzfristig abzusichern, Transparenz herzustellen und die Prozesse dauerhaft stabiler und sicherer aufzustellen.

Unabhängig vom Ergebnis der laufenden Ermittlungen hat die Stadtverwaltung ihre internen Strukturen überprüft und angepasst. Auf Grundlage des derzeitigen Kenntnisstands wird davon ausgegangen, dass es zu einem unerlaubten Zugriff auf Schlüssel zu Geldkassetten gekommen sein könnte. Als Konsequenz wurden die Zugriffs- und Schlüsselregelungen neu organisiert sowie der Austausch von Schlössern, Schlüsseln und weiterer Hardware an den Parkscheinautomaten veranlasst.

Darüber hinaus wurde die Leerung der Parkscheinautomaten im Rahmen des Risikomanagements neu geregelt. Die Aufgabe wurde an einen externen Dienstleister vergeben, die Umsetzung läuft aktuell. Ergänzend wurden bestehende Kontroll- und Prüfmechanismen überprüft und erweitert. Bis auf Weiteres gilt ein erweitertes Sechs-Augen-Prinzip. Neben der bisherigen Belegprüfung im Bauhof wird eine zusätzliche Kontrollinstanz in der Stadthauptkasse eingeführt

Durch die Einbindung externer Dienstleister entstehen neue Schnittstellen, die klar definiert und überwacht werden.

Zur strukturierten und unabhängigen Aufarbeitung hat die Stadt eine Kommission Parkraumbewirtschaftung eingesetzt. Die Leitung der Kommission übernimmt Heiko Altmann, Geschäftsführer der i-SYS GmbH. Aufgabe der Kommission ist es, die bestehenden Abläufe zu analysieren, Verantwortlichkeiten zu betrachten und Empfehlungen für weitere organisatorische und technische Absicherungen zu erarbeiten.

Oberbürgermeister Thomas Kiechle:

„Wir nehmen den Vorfall sehr ernst. Es steht außer Frage, dass hier mit hoher krimineller Energie Vertrauen missbraucht wurde. Die Situation lässt sich nicht rückgängig machen. Jetzt gilt es, dafür zu sorgen, dass alle organisatorischen Abläufe klar, nachvollziehbar und künftig noch robuster gestaltet werden. Und ich freue mich, dass wir hierzu mit Herrn Heiko Altmann einen absoluten Experten gewinnen konnten.“