Vorbereitungen auf Bärbele- und Klausentreiben im Allgäu laufen

Im Allgäu laufen die Vorbereitungen für das traditionelle Bärbele- und Klausentreiben bereits seit Tagen – und ab heute geht es richtig los. Von Donnerstag bis Samstag übernehmen junge Frauen und Männer in vielen Orten der Region das Geschehen und halten die jahrhundertealte Brauchtumstradition lebendig.

Besonders wichtig für die Teilnehmer ist, dass am Bärbele- oder Klausenhäs alles stimmt: Sitzen die Hörner richtig, ist genug Rutenmaterial vorhanden und die Schelle gesichert? Früher wurde die Rute meist noch selbst gefertigt – elastisch, nicht zu dick. Heute kann man die Rute aber auch fertig kaufen. Die Schelle stammt entweder aus Familienbesitz oder wird von einem Landwirt geliehen.

Wie der Brauch im Detail gelebt wird, ist regional unterschiedlich. Das wohl größte Klausentreiben findet in Sonthofen statt, aber auch in den kleineren Orten lohnt sich ein Besuch, um die lebendige Tradition hautnah zu erleben. Die farbenprächtigen Kostüme, das laute Schellen und das fröhliche Treiben ziehen Jung und Alt gleichermaßen in ihren Bann und machen die Tage zu einem besonderen Erlebnis in der Vorweihnachtszeit.

Das Klausentreiben hat seine Wurzeln im mittelalterlichen Nikolausbrauch in Bayern und Tirol. Es kombiniert christliche Tradition (Sankt Nikolaus) mit älteren heidnischen Winterbräuchen, die den Winter vertreiben und das Dorf schützen sollten. Oft gibt es regionale Variationen: Mal sind die Klausen freundlich, mal schelmisch oder furchteinflößend, um Kinder zu erziehen. Mit der Christianisierung wurden diese Bräuche oft mit kirchlichen Festen verbunden, wie dem Fest der heiligen Barbara (4. Dezember), nach der das „Bärbele“ auch benannt ist. Barbara gilt als Schutzheilige gegen plötzlichen Tod, Feuer und Unglück.

Radio AllgäuHIT stimmt auf das wilde Treiben ein. In der Livesendung „AllgäuHIT-Kaffeeklatsch“ sind am Donnerstag (4.12.) ab 9 Uhr die Verantwortlichen vom Klausen- und Bärbeleverein aus Immenstadt zu Gast.