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Polizei

Raubdelikte unter Jugendlichen nehmen weiter zu

today24. November 2025 6

Hintergrund
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Die Kriminologische Forschungsgruppe (KFG) des Bayerischen Landeskriminalamts veröffentlicht den aktuellen Jahresbericht „Kriminalität und Viktimisierung junger Menschen in Bayern 2024“.

Symbolbild: Festnahme/ Foto: Pixabay

 

Die Ergebnisse des Sonderteils zeigen zunächst, dass der überwiegende Teil der tatverdächtigen Jugendlichen männlich ist und das Delikt der räuberischen Erpressung zumeist in geschlechts- und altershomogenen Gruppen begangen wird, etwas seltener auch von alleinhandelnden Tätern. Die Tatverdächtigen verfügen zumeist über eine niedrige bis mittlere Schulbildung.

Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass von Jugendlichen begangene räuberische Erpressungen nur in wenigen Fällen dem Bild eines „klassischen“ Raubüberfalls entsprechen, bei dem unter Vorhalt einer Waffe ein Geschäft, eine Tankstelle oder Ähnliches überfallen wird. Der Modus Operandi bei einem „Abziehen“ unter Jugendlichen ist häufig subtiler. Dies zeigt sich bereits in der Annäherung an das Opfer und setzt sich während der gesamten Tatausführung fort. Häufig suchen sich die Tatpersonen gezielt Opfer der gleichen Altersgruppe, zu denen bereits ein (loses) Bekanntschaftsverhältnis besteht. Die Annäherung an die Opfer erfolgt zu einem großen Teil unter einem Vorwand, beispielsweise durch die Frage nach einer Zigarette, oder überfallartig, also durch die Ausnutzung eines Schreckmomentes. Bei ihrer Tatausführung greifen die jugendlichen Tatpersonen etwas häufiger auf die Androhung physischer Gewalt zurück als auf deren tatsächliche Umsetzung. Dabei nimmt die ausgeübte Gewalt nur selten extreme Formen an – so kommt es auch nur in einer geringen Anzahl der untersuchten Fälle zum Einsatz einer Waffe beziehungsweise eines gefährlichen Gegenstandes. Hinsichtlich der Tatmotivation sind neben der monetären Bereicherungsabsicht auch die Zueignung von Wertgegenständen und insbesondere von Markenkleidung sowie Accessoires bedeutsam für die Jugendlichen. Eine Machtdemonstration der Tatpersonen gegenüber dem – häufig gleichaltrigen – Opfer wird als primäres Antriebsmotiv für die Tatausübung seltener beobachtet. Dennoch spielt sie im Kontext der Tathandlungen der betrachteten Fälle oftmals eine relevante Rolle.

Zur allgemeinen Entwicklung der Kriminalität durch junge Menschen in Bayern lässt sich feststellen, dass die Tatverdächtigenzahlen der Jugendlichen und Heranwachsenden von 2023 bis 2024 erstmals seit der Covid-19-Pandemie deutlich zurückgehen (-6,1 % bzw. -11,6 %). Die Anzahl der tatverdächtigen Kinder sinkt zwar minimal (-0,8 %), verbleibt aber nach starken Steigerungen der letzten Jahre weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Mit Blick auf die Opferwerdung junger Menschen ist von 2023 bis 2024 ein Anstieg bei den Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen (+12,3 % bzw. +6,9 %). Bei Heranwachsenden hat sich das Ausmaß der Viktimisierung im gleichen Zeitraum dagegen kaum verändert (-0,7 %).

Während die Tatverdächtigenzahlen bei den Diebstahlsdelikten und vor allem bei der Rauschgiftkriminalität insgesamt zurückgehen (-12,8 % bzw. -48,8 %), kommt es in anderen Deliktsbereichen zu teilweise deutlichen Steigerungen. Bei der Verbreitung pornografischer Inhalte werden in allen Altersgruppen für das Jahr 2024 mehr junge Tatverdächtige registriert als im Vorjahr. In diesem Deliktsfeld haben die Kinder mit +48,5 Prozent den stärksten Anstieg zu verzeichnen (Jugendliche: +8,7 %; Heranwachsende: +20,7 %). Die Tatverdächtigenzahlen nehmen erneut auch im Bereich der Gewaltkriminalität und darunter insbesondere der gefährlichen und schweren Körperverletzungen zu. Auffällig hierbei sind die Kinder, die mit +13,2 Prozent bzw. +14,1 Prozent die stärksten Zuwächse aufweisen (Jugendliche: +8,1 % bzw. +6,5 %; Heranwachsende: +1,9 % bzw. +1,2 %). Ähnlich verhält es sich bei den vorsätzlichen leichten Körperverletzungen: Während die Zahl der tatverdächtigen Kinder um +17,2 Prozent ansteigt, sind es bei den Jugendlichen lediglich +3,6 Prozent. Die Tatverdächtigenzahlen der Heranwachsenden sinken in diesem Deliktsfeld um -7,6 Prozent. Eine vergleichbare Entwicklung lässt sich auch bei Raubdelikten beobachten: Hier kommt es bei den Kindern und Jugendlichen zu Anstiegen von +10,6 Prozent bzw. +15,8 Prozent und bei den Heranwachsenden zu einem leichten Rückgang von -2,7 Prozent. Die Gewaltkriminalität spielt auch bei der Tatörtlichkeit Schule eine bedeutende Rolle: Im Jahr 2024 werden in diesem Zusammenhang +14,7 Prozent mehr junge Tatverdächtige registriert als im Jahr zuvor.

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Geschrieben von: Leon Dauter

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