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Panorama

Hochschule Kempten: BRK Ostallgäu informiert sich über Zukunft der Robotik in der Pflege

today18. November 2025 8

Hintergrund
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Hochschule Kempten stellt aktuelle Forschungsprojekte im Clemens-Kessler-Haus vor

Wie können Robotik und Künstliche Intelligenz den Pflegealltag sinnvoll unterstützen, ohne das menschliche Miteinander zu ersetzen? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung des BRK Kreisverbands Ostallgäu im Clemens-Kessler-Haus für Senioren. Eingeladen waren Leitungskräfte aller stationären und ambulanten Einrichtungen des Kreisverbands.

Den Impuls für die Veranstaltung gab Philipp Heidrich, Wirtschaftsförderer aus Marktoberdorf. Angesichts des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels gewinnt die Automatisierung in der Pflege zunehmend an Bedeutung. Ziel war es, die aktuellen Entwicklungen im Bereich Robotik und KI kennenzulernen und den Austausch mit Expertinnen und Experten zu fördern.

Renate Dantinger, Leiterin des Sachgebiets Pflege und Soziales beim BRK Ostallgäu, begrüßte die Teilnehmenden: „Wir sind immer offen für sinnvolle, unterstützende technische Innovationen und Lösungen, um die uns anvertrauten Menschen gut zu versorgen. Heute möchten wir uns ein Bild vom aktuellen Forschungsstand machen und den Austausch mit Fachleuten intensivieren.“

Forschung zu Kommunikations- und Therapieunterstützenden Robotern

Prof. Manuel Giuliani von der Hochschule Kempten, Fakultät Elektrotechnik, Fachgebiet Geriatrische Robotik, präsentierte gemeinsam mit seinem Team aktuelle Projekte aus dem Labor Care and Mobile Robots. Er erläuterte verschiedene Roboterarten: Haushaltsroboter mit hoher Akzeptanz, Serviceroboter in Gastronomie und Hotellerie – humanoide Pflegeroboter seien hingegen auf absehbare Zeit nicht realistisch.

Im Fokus seiner Forschung stehen Kommunikations- und Interaktionsroboter, die soziale Kontakte fördern und therapeutische Angebote ergänzen. Giuliani stellte seine Vision erschwinglicher, individualisierbarer Roboter vor, die auf Wünsche, Stimmungslagen und Routinen der Seniorinnen und Senioren eingehen. Sie könnten an Veranstaltungen erinnern, zu beliebten Angeboten motivieren oder Bewohnerinnen und Bewohner miteinander vernetzen. Auch ferngesteuerte Roboter für Videobesuche von Angehörigen gehören zu den laufenden Projekten.

Interesse und Diskussionsbedarf bei den Einrichtungen

Die anwesenden Leitungskräfte zeigten großes Interesse an den Einsatzmöglichkeiten von Kommunikationsrobotern – von emotionserkennenden Assistenzsystemen bis zur Unterstützung beim Einzug neuer Bewohnerinnen und Bewohner. Gleichzeitig wurden ethische und gesellschaftliche Fragen diskutiert. Giuliani betonte: „Robotik soll das menschliche Element stärken und nicht reduzieren.“

Helga Lehmann, Leitung der BRK-Tagespflegen, ergänzte: „Zugleich müssen mögliche Nachteile und Fehlanreize – etwa die Versuchung, persönliche Besuche zu ersetzen – kritisch reflektiert werden.“

Robotik in der Therapie

Dr. Corinna Mack präsentierte ein Forschungsprojekt aus der Ergotherapie: Roboter leiten individuell angepasste Übungen an, motivieren die Seniorinnen und Senioren und dokumentieren die Ergebnisse. Diese Daten dienen anschließend der Anpassung der Therapiepläne. Auch hier standen der Austausch und die Rückmeldungen der Pflege- und Therapieexpertinnen und -experten im Vordergrund.

Die Veranstaltung zeigte deutlich: Robotik und KI können in der Pflege wertvolle Unterstützung leisten, müssen jedoch stets den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Der BRK Kreisverband Ostallgäu bleibt offen für Innovationen, die den Pflegealltag bereichern, ohne das persönliche Miteinander zu ersetzen.

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Geschrieben von: pk

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