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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Rund 3,8 Millionen Überstunden wurden 2024 von Beschäftigten in den beiden Landkreisen Oberallgäu und Ostallgäu, sowie den kreisfreien Städten Kaufbeuren und Kempten geleistet – etwa 3 Millionen davon ohne Bezahlung. Das zeigt der aktuelle „Arbeitszeit-Monitor“ des Pestel-Instituts im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Besonders in Hotels, Restaurants und Gaststätten fielen zahlreiche Überstunden an: Allein die Branche verzeichnete rund 215.000 zusätzliche Arbeitsstunden, von denen 53 Prozent unbezahlt blieben.
NGG warnt vor Plänen zur Abschaffung des 8-Stunden-Tages
Die NGG Allgäu warnt vor weiteren Belastungen durch die Pläne der Bundesregierung, die maximale wöchentliche Arbeitszeit neu zu regeln und den 8-Stunden-Tag abzuschaffen. „Betriebe könnten dann von ihren Beschäftigten bis zu zwölf Stunden am Tag verlangen“, sagt Joschka Ebel, Geschäftsführer der NGG Allgäu. Bereits jetzt liegen Extrem-Arbeitswochen von bis zu 60 Stunden im Landkreis Oberallgäu vor.
Ebel betont die gesundheitlichen Risiken: „Längere Arbeitstage erhöhen die Gefahr von Arbeitsunfällen und können langfristig zu Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen oder Burnout führen.“ Auch die Vereinbarkeit von Familie, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen sei stark gefährdet.
Flexible Arbeitszeiten sind bereits Realität
Die NGG Allgäu appelliert daher an die Bundestagsabgeordneten aus der Region, das Arbeitszeitgesetz nicht weiter aufzuweichen. „Flexible Arbeitszeiten im Rahmen von Tarifverträgen und geltendem Recht reichen völlig aus. Noch mehr Flexibilität ist unnötig“, so Ebel.
Mehr Fachkräfte statt längere Arbeitszeiten
Längere Arbeitstage ersetzen keinen Fachkräftemangel. Ebel fordert: „Bessere Arbeitsbedingungen, systematische Qualifizierung und mehr Ausbildung sind die richtigen Hebel. XXL-Schichten sind keine Lösung, sie verschärfen nur die Belastungen für die Beschäftigten.“
Mit einem Anteil von 73 Prozent der Teilzeitstellen, die von Frauen in den beiden Landkreisen sowie den zwei kreisfreien Städten besetzt werden, betont die NGG die Bedeutung von planbaren Arbeitszeiten für eine gerechte Verteilung von Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung und Pflege.
Geschrieben von: Bernd Krause
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