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Events & Kultur

Einblicke in Lindauer Geschichte: Tag der offenen Tür im Pulverturm am 10. August

today8. August 2025

Hintergrund
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Am Sonntag lädt Lindau von 10 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür im historischen Pulverturm ein. Das 1508 erbaute Bauwerk diente ursprünglich der Stadtverteidigung, später als Pulverlager und ab 1898 als gesellschaftlicher Treffpunkt unter Bürgermeister Dr. Heinrich Schützinger. Heute wird der denkmalgeschützte Turm für Veranstaltungen genutzt und bietet Platz für bis zu 40 Personen. Besucher können am Sonntag die wechselvolle Geschichte und besondere Atmosphäre des Pulverturms hautnah erleben.

Foto für Onlineartikl zum Tag der offenen Tür im Pulverturm Lindau/ Foto: Lindau Tourismus | Frederick Sams

Ein Turm voller Geschichte und Geschichten

Ein einzigartiges Bauwerk mit beeindruckender Vergangenheit: Der Pulverturm auf der hinteren Lindauer Insel ist nicht nur ein architektonisches Denkmal, sondern auch ein Ort voller Erinnerungen – an Zeiten der Verteidigung, der Geselligkeit und prominente Gäste. Kaum jemand kann das besser beschreiben als Dr. Heinrich Schützinger, Lindauer Bürgermeister von 1894 bis 1919 und einst selbst Turmbewohner:

„Ich habe nirgends ein derartiges Bauwerk getroffen, das sich hinsichtlich seiner originellen, landschaftlich hervorragend schönen Lage auch nur annähernd mit dem Lindauer Pulverturm messen könnte.“

Vom Wehrturm zum Pulverturm

Errichtet wurde das runde, massiv gebaute Gebäude im Jahr 1508 an der westlichsten Spitze der Insel. Es war Teil der damaligen Stadtbefestigung. 1629 wurde das Dach des ohnehin niedrigen Turms um weitere zwei Meter abgesenkt – ein kluger Schachzug, der ihn im Dreißigjährigen Krieg unversehrt ließ. Später, gegen Ende des 18. Jahrhunderts, wurde aus dem Wehrturm ein Lager für Schießpulver – fortan bekannt als Pulverturm. Die Lindauer Bürgerwehr nutzte ihn zur Aufbewahrung ihrer Vorräte.

Ein Ort für Gäste mit Rang und Namen

Einen radikalen Wandel erlebte der Turm im Jahr 1898: Dr. Heinrich Schützinger zog als Bürgermeister und „Turmherr“ ein und machte aus dem einst militärisch genutzten Gebäude einen gesellschaftlichen Treffpunkt. Im Erdgeschoss wurde ein gemütlicher Aufenthaltsraum geschaffen, das Obergeschoss über eine neue Treppe erschlossen. Hier fanden Empfänge mit illustren Gästen statt – darunter der Großherzog von Baden, Graf Zeppelin und Literaturnobelpreisträger Paul Heyse.
Mehr als 2.000 Besucher trug Schützinger in das „Goldene Buch“ ein – seine ganz persönliche Gästeliste, die bis heute im Familienbesitz ist. Bis 1919 blieb er im Turm wohnen.

Kriegsjahre und neue Nutzung

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Pulverturm ab 1945 durch französische Truppen belegt – und erst 1952 wieder freigegeben. Seit 1969 gehört er den Stadtwerken Lindau, die 1988 eine umfangreiche Sanierung durchführen ließen. Heute wird der Pulverturm vor allem als Veranstaltungsort genutzt – für private Feiern, Empfänge oder Tagungen.

Heute mieten – einst träumen

Drei Etagen stehen zur Verfügung, die bis zu 40 Personen Platz bieten – ideal für Geburtstage, Hochzeiten oder kleine Firmenfeiern. Was bleibt, ist der besondere Charme dieses historischen Ortes, auch wenn die glamourösen Tee-Abende und Bacchus-Nächte vergangener Tage wohl unerreicht bleiben.

Buchungsanfragen: info@inselhalle-lindau.de oder 08382 8899 600

 

 

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Geschrieben von: Niklas Bitzenauer

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