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Aktuelles

Kempten wird bunt: Erster CSD schreibt Geschichte in der Allgäumetropole

today1. August 2025

Hintergrund
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Am Samstag ist ein besonderer Tag für Kempten und für das gesamte Allgäu: Zum allerersten Mal findet in der Allgäumetropole ein Christopher Street Day statt.

Ab 14 Uhr startet die bunte, laute und stolze Demonstration an der Hochschule Kempten in der Bahnhofstraße. Ein historischer Moment, bei dem es nicht nur ums Feiern geht, sondern um Sichtbarkeit, Vielfalt und klare Botschaften: für Liebe, für Respekt und für ein Allgäu, das Platz für alle hat. Mit dabei: queere Menschen, Unterstützerinnen und Unterstützer, Initiativen, Musik und starke Redebeiträge.  Wir haben mit Florian Schönmeyer vom Verein Allgäu Pride darüber gesprochen.

Was erwartet ihr denn am Samstag bei der ersten Pride in Kempten? 

Ja, wir wollen ein kraftvolles Zeichen für Vielfalt, Toleranz und queere Sichtbarkeit setzen, direkt im Herzen des Allgäus. Es gibt eine bunte politische Parade, es gibt Redebeiträge, im Anschluss gibt es noch eine Party, es gibt Infostände und natürlich – hoffentlich – ganz viel Community, die zusammenkommt. Wir wollen auch in Kempten zeigen: Das Allgäu ist bunt. 

Wer hat sich schon alles angemeldet? Gerade, weil auch bei den anderen Veranstaltungen im Allgäu richtig viele coole und bunte Kostüme und Drag Queens dabei waren? 

Ja, bisher haben sich viele queere Gruppen angemeldet. Wir haben Vereine dabei, Parteien kommen auf jeden Fall, und es gibt auch wieder Drag Artist, auch in Kempten. Aktivist:innen und Unterstützer:innen aus der ganzen Region sind dabei. Die Resonanz ist groß, was wir bisher sehen, was uns natürlich sehr freut. Und es zeigt auch, wie groß das Bedürfnis nach Sichtbarkeit ist. Wir freuen uns auf jeden Fall auf Vielfalt in jeder Form. 

Soll sich die Pride jetzt auch in Kempten etablieren, oder ist das erst einmal eine einmalige Sache? 

Wir wünschen uns auf jeden Fall, dass der CSD auch in Kempten zur festen Größe wird. Wir selbst als Verein organisieren ja auch den CSD in Kaufbeuren am 6.9. Dann gibt es noch viele weitere Gruppen in der Region, zum Beispiel in Memmingen. Der Bedarf und die Begeisterung in der Community sind auf jeden Fall da. Und ja, das soll auf jeden Fall der Anfang von etwas Dauerhaftem sein. 

Sind dieses Jahr auch noch andere Aktionen im Allgäu geplant? 

Ja, jede Menge. Wir haben über 40 weitere Veranstaltungen jetzt beginnend ab dem 2.8. bis einschließlich 6.9. Infos dazu gibt es bei uns auf der Website oder auf unserem Instagram-Kanal. Wir haben zum Beispiel queere Filmabende, wir haben Vorträge, Lesungen, es gibt einen queeren Ball, wir haben Kunstausstellungen – und auch kleinere Aktionen im ländlichen Raum sind uns wichtig. Die Pride ist zwar das Highlight, aber Sichtbarkeit muss eben ganzjährig stattfinden. Wir organisieren zum Beispiel auch einmal im Monat im Allgäu einen Stammtisch, der durch verschiedene Orte wechselt. Und der Abschluss des ganzen Monats ist dann wie in den Vorjahren in Kaufbeuren am 6.9. Dort gibt es einen CSD, und im Anschluss findet ein Festival statt. 

Wieso hat es eigentlich so lange gedauert, dass eine Pride in Kempten stattfindet? 

Ja, wir hatten ja schon einige Veranstaltungen in Kempten, aber das ist jetzt zum ersten Mal, dass eben auch ein CSD stattfindet. Immer mehr Menschen wollen auch Flagge zeigen – und, viel wichtiger noch: Es gibt jetzt einfach ein tolles Team, das sich dort um die Organisation kümmert und auch hierfür Verantwortung übernimmt. Was es uns als Verein überhaupt erst möglich macht, noch einen weiteren CSD zu organisieren. Es braucht Mut, es braucht Vernetzung und einfach viele engagierte Stimmen, damit auch in Kempten etwas in Bewegung kommen konnte. 

Was ist die wichtigste Veränderung, die sich durch die Pride-Days oder Pride-Weeks ergeben hat? 

Ich würde sagen, die Community ist sichtbarer geworden, vernetzt sich besser und ist, so mein Eindruck, auch selbstbewusster geworden. Viele Menschen finden jetzt einfach Räume, in denen sie sich zeigen und austauschen können. Es ist einfach ein riesiger Schritt, auch fürs Allgäu, für die ganze Region. 

Schreitet ein Umdenken auch im Allgäu voran? 

Ja, definitiv. Auch wenn nicht überall gleich schnell, das muss man dazu sagen, aber wir erleben deutlich mehr Offenheit, auch von Vereinen oder städtischen Partnern durch Unterstützung und Gesprächsbereitschaft, was uns sehr freut. Ja, und es bewegt sich was, und das macht wirklich Hoffnung. 

Wie wichtig ist heutzutage noch eine Pride-Veranstaltung, oder ist es nur noch Party? 

Also ich würde sagen: Pride ist viel mehr als Party. Party gehört dazu, aber es ist einfach viel mehr als das. Es ist ein Statement gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Ja, und gerade in ländlichen Regionen braucht es laute und bunte Zeichen. Die Feier ist ein Teil davon, und die gehört auch wirklich mit dazu – aber der Kern bleibt politisch. 

Am kommenden Samstag wird in Kempten also Geschichte geschrieben: der erste Christopher Street Day zieht durch die Stadt. Heute haben wir schon mal einen Blick vorausgeworfen: Auf die Demo, die Kundgebung und vor allem auf die Botschaft, die der CSD ins Allgäu bringt – für Sichtbarkeit, Gleichberechtigung und ein respektvolles Miteinander. Ob queer oder ally: alle sind eingeladen, am Samstag ab 14 Uhr ab der Hochschule Kempten mit dabei zu sein, wenn die Stadt bunt, laut und stolz wird.

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Geschrieben von: Stefanie Eller

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