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Ein beunruhigender Vorfall in einem Linienbus im Allgäu löste am heutigen Mittwoch einen größeren Polizeieinsatz aus. Gegen 13:30 Uhr ging bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West eine Mitteilung ein, wonach ein Mann einem 11-jährigen Jungen in einem Bus ein Messer in bedrohlicher Weise gezeigt haben soll.
Die Meldung führte zu sofortigem Handlungsbedarf bei den Einsatzkräften. Nur rund 15 Minuten später konnten Polizeibeamte in der Ortschaft Untrasried eine verdächtige Person ausfindig machen, die der vom Jungen abgegebenen Personenbeschreibung entsprach. Der Mann, ein 28-jähriger deutscher Staatsangehöriger, wurde vorläufig festgenommen. Bei der Durchsuchung stellte sich jedoch heraus: Er führte weder ein Messer noch einen anderen gefährlichen Gegenstand mit sich.
Zauberstab statt Messer
Im Zuge weiterer Ermittlungen wurde bei dem Tatverdächtigen ein Gegenstand sichergestellt, der die Ursache des Missverständnisses gewesen sein könnte: ein Zauberstab – offenbar ein Requisit aus dem Spielzeughandel, wie ihn Kinder oder Fans von Fantasyfilmen nutzen. Dieser ähnelte laut Polizeiangaben dem vom Jungen beschriebenen Messer in Form und Größe. Ob der Junge durch eine missverständliche Bewegung oder gezielte Handlung des Mannes eingeschüchtert wurde, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Psychische Auffälligkeiten führen zu Einweisung
Die Beamten stellten bei dem 28-jährigen Tatverdächtigen während der polizeilichen Maßnahmen psychische Auffälligkeiten fest. In enger Abstimmung mit medizinischem Fachpersonal wurde daraufhin entschieden, den Mann stationär in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen. Ob der Vorfall in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung steht, wird derzeit geprüft.
Keine akute Gefährdung für weitere Fahrgäste
Nach jetzigem Stand der Ermittlungen bestand zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Gefahr für andere Businsassen oder unbeteiligte Dritte. Dennoch wurde der Vorfall sehr ernst genommen, zumal sich ein Minderjähriger bedroht fühlte. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Bedrohung eingeleitet. Ob sich dieser Anfangsverdacht erhärtet oder der Vorfall als Missverständnis eingeordnet werden muss, bleibt abzuwarten.
Kind erhält Betreuung durch Kriseninterventionsteam
Für den betroffenen 11-jährigen Jungen wurde umgehend Hilfe organisiert. Die Polizei Kempten stellte in Zusammenarbeit mit dem Kriseninterventionsteam (KIT) sicher, dass das Kind psychologisch betreut wird und das Erlebte unter professioneller Anleitung verarbeiten kann. Eine Nachsorge ist in solchen Fällen von zentraler Bedeutung, um mögliche Traumatisierungen zu verhindern oder zu minimieren.
Polizei ruft zur Besonnenheit auf
Die Polizei betonte am Nachmittag, wie wichtig es sei, verdächtige Situationen ernst zu nehmen und umgehend zu melden. Gleichzeitig mahnten die Behörden zur Besonnenheit: Nicht jeder Gegenstand, der auf den ersten Blick gefährlich wirkt, stellt auch eine reale Bedrohung dar. In diesem Fall erwies sich die vermeintliche Waffe als Spielzeug – dennoch war der Einsatz gerechtfertigt, um eine mögliche Gefahrensituation auszuschließen.
Fazit
Der Vorfall in dem Linienbus zeigt eindrücklich, wie schnell eine Situation eskalieren kann – besonders dann, wenn Kinder beteiligt sind. Die schnelle Reaktion der Polizei, die besonnene Sicherstellung der Unversehrtheit aller Beteiligten und die anschließende Betreuung des betroffenen Kindes unterstreichen die Professionalität des Einsatzes. Gleichzeitig wirft der Fall Fragen zum Umgang mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen auf – und zur Sensibilisierung für eine differenzierte Wahrnehmung in öffentlichen Räumen.
Geschrieben von: Bernd Krause
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