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Panorama

Allgäu: Schulung informiert Waldbesitzer über Moorwald, Bewirtschaftung und Naturschutz

today20. Mai 2025

Hintergrund
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Moore und Wälder gelten als wichtige Ökosysteme für Klima- und Artenschutz. Doch wie funktioniert die Kombination aus Moor und Wald – und kann ein Moorwald auch wirtschaftlich bewirtschaftet werden? Rund 30 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer suchten bei einem Waldbegang bei Oy-Mittelberg Antworten auf diese Fragen. Veranstalter waren die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) Kempten und Kaufbeuren gemeinsam mit der Fachstelle Waldnaturschutz und der Allgäuer Moorallianz.

Foto: Anna Munkler

Zu Beginn nahm Boris Mittermeier von der Fachstelle Waldnaturschutz die Teilnehmenden mit auf eine Zeitreise: Er erklärte die Entstehung von Hoch- und Niedermooren seit der letzten Eiszeit und stellte typische Moorpflanzen wie Torfmoose, Rauschbeeren und Bärlapp vor.

Revierförster Thomas Schneid veranschaulichte anhand von Bodenproben, wie die Beschaffenheit unter der moosigen Oberfläche aussieht. Mit Hilfe der Standortkarten der Bayerischen Forstverwaltung analysierte die Gruppe, welche Baumarten auf den unterschiedlichen Moorböden gedeihen können. Schneid betonte: „Wir wollen Bäume pflanzen, die auch in Zukunft noch stabil dastehen.“ Gerade in Zeiten des Klimawandels sei die Pflege solcher Wälder besonders wichtig – denn je weicher der Boden, desto sorgfältiger muss der Wald bewirtschaftet werden.

Die zweite Station widmete sich der schwierigen Waldpflege an nassen Moorstandorten. Herkömmliche Forstmaschinen sind oft zu schwer und gefährden den empfindlichen Boden. Rückepferde sinken schnell ein, Seilkranbringung ist teuer und aufwändig. Forstunternehmer Bernd Schultes und Manuel Wörz zeigten deshalb zwei innovative Maschinen: Das „Iron Horse“, ein handliches, bodenschonendes Gerät zur Holzrückung, sowie eine ferngesteuerte Forstraupe, die neben Rückearbeiten auch Mulchen übernimmt. Bei einer praktischen Vorführung konnten die Teilnehmer die Maschinen im Einsatz erleben.

Obwohl die Bewirtschaftung von Moorwäldern aufwändig ist und der Holzertrag vergleichsweise gering, haben diese Wälder einen enormen Wert für Klima und Naturschutz. Deshalb gibt es spezielle Förderprogramme, die etwa für die Schaffung lichter Waldstrukturen mit Nutzungsverzicht, den Erhalt von Biotopbäumen oder das Belassen von Totholz im Wald finanzielle Unterstützung bieten. Die Förster der ÄELF beraten Waldbesitzer dazu gern.

Die dritte Station führte die Gruppe auf einen Wanderweg im Seemoos. Dort stellte Carmen Scherbaum von der Allgäuer Moorallianz die Wiedervernässung des ehemaligen Torfabbaugebietes vor. Das Projekt hat das Seemoos zu einem wertvollen Naherholungsgebiet mit hoher Artenvielfalt gemacht. Scherbaum zeigte auf, wie durch die Renaturierung ein torfbildendes Hochmoor entsteht, das den Klimaschutz fördert und seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet.

Insgesamt zeigte die Schulung eindrucksvoll, wie Moorwaldpflege, Naturschutz und nachhaltige Nutzung Hand in Hand gehen können – zum Nutzen der Waldbesitzer und vor allem für die Natur und das Klima.

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Geschrieben von: Bernd Krause

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