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Seit 2012 organisiert Franz Horn das mittlerweile weithin bekannte Nikolaustreffen in Missen-Wilhams. Zusammen mit Nikolaus-Darstellern aus acht verschiedenen Nationen setzt er sich dabei für die Wiederbelebung der wahren Tradition des Heiligen Nikolaus ein. Aus dieser Bewegung heraus entstand irgendwann die Idee für eine eigene Kapelle. Vor fünf Jahren ging es dann in die entscheidende Phase für das kleine Bauwerk, erzählt Franz Horn:
„Wir haben natürlich diese fünf Jahre gebraucht, um den Platz zu finden. Da gab es halt viele Probleme. Einmal war da Wasser drunter, wo man eigentlich hätte bauen können, dann wieder eine elektrische Leitung, dort wieder ein Kanal, dann war der Platz wieder nicht so ideal. Aber im Jahr 2023 haben wir dann den idealen Platz gefunden. Das heißt, der Mayer Christian hat uns gesagt: ‚Ja, schau, in dem Bereich könnte man eigentlich die Kapelle bauen.‘ Und daraufhin haben wir dann einen Förderverein gegründet und mehr oder weniger losgelegt.“
Dann hieß es natürlich: Spender und Sponsoren finden. Mit 2.000 bis 3.000 zugesagten Euro wollte man etwas blauäugig gleich loslegen, lacht Horn. Gott sei Dank konnte man die Holztechniker-Berufsschule in Immenstadt mit ins Boot holen, die daraus ein Projekt gemacht hat – dazu zwei Holzspezialisten. Aber die Kapelle sollte schon etwas Besonderes werden. Wurde sie. Und mit ihrer achteckigen Form samt achteckigem Turm gleichzeitig zur Herausforderung. Und nicht nur das:
„Die Kapelle ist ungefähr 6 auf 5 Meter groß und sie hat sicherlich als Besonderheit ein sehr großes Fenster, ich würd sagen, ein Panoramafenster. Und zwar: Wenn ich in der Kapelle sitze, schau ich sozusagen auf Gottes weite, große, schöne Natur. Das ist eigentlich das Besondere an dieser Kapelle.“
Bei 42.000 Euro lag der erste Entwurf, letztlich sind es dann doch 63.000 Euro geworden. Das gesammelte Geld stammt dabei nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus der Schweiz, Belgien oder Italien. Heute wird die Kapelle offiziell eröffnet. Das Datum hat Horn ganz bewusst gewählt:
„Im Jahre 952, und zwar genau am 9. Mai, wurde die erste Nikolauskapelle nördlich der Alpen geweiht, und zwar in Kempten vom Bischof Ulrich von Augsburg. Das war der erste Grund. Der zweite Grund ist: Am 9. Mai im Jahre 1087 wurden die Gebeine des Heiligen Nikolaus von Myra nach Bari überführt. Und jedes Jahr am 9. Mai lässt man sozusagen aus dem Sarkophag vom Heiligen Nikolaus eine Flüssigkeit heraus – also ein unerklärliches Ereignis sozusagen. Es kann sich niemand erklären, warum da Flüssigkeit rauskommt. Ein winziger Teil von diesem Wasser wird dann bei uns am 30. Mai in den Altar als Reliquie eingebracht. Das heißt also: Wir sind direkt mit dem Nikolaus sozusagen verbunden.“
Denn am 30. Mai wird es die offizielle Weihe durch den Bischof geben, der hatte heute leider keine Zeit. Gefeiert wird heute ab 14 Uhr mit Jodlern und Alphornbläsern, einer kleinen Andacht und der Enthüllung der Spendentafel. Dann wird die Tür zur Kapelle geöffnet und eine Nikolauskerze hineingebracht. Ab dann soll die Kapelle für alle offen sein:
„Nachdem die Kapelle direkt am Wanderweg zum Hauchenberg liegt, war von Anfang an klar, dass sie immer geöffnet sein soll. Vielleicht nachts nicht – es könnte auch mal sein, dass sie im Winter bei schlechtem Wetter oder im Sommer bei Gewitter kurzfristig geschlossen wird. Aber ansonsten soll es eben so sein, dass jeder Wanderer, wenn er möchte, da hineingehen kann.“
Geschrieben von: Stefanie Eller
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