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Was mit der Hoffnung auf finanzielle Unabhängigkeit begann, endete für eine 45-jährige Frau aus dem Ostallgäu in einem finanziellen Albtraum: Über eine vermeintlich seriöse Chatgruppe zum Thema „Aktienwissen“ geriet sie in die Fänge professioneller Betrüger – und verlor innerhalb weniger Monate ihre gesamten Ersparnisse im niedrigen sechsstelligen Bereich.
Bereits Anfang 2025 wurde die Frau durch eine Anzeige auf einer bekannten Social-Media-Plattform auf die Chatgruppe aufmerksam. Dort wurde täglich vermeintlich exklusives Börsenwissen geteilt – von angeblichen Experten, die sich als erfahrene Investoren präsentierten. Zusätzlich wurden kostenlose Online-Schulungen angeboten, in denen das schnelle Geld durch clevere Aktieninvestments versprochen wurde.
Die Masche war geschickt: Ein angeblicher Top-Investor prahlte regelmäßig mit seinen hohen Gewinnen und animierte andere, in dasselbe System einzusteigen. Wer es in das sogenannte „Kernteam“ schaffen wollte – das angeblich besonders gute Renditen erhielt – musste allerdings mehrfach Geld auf ausländische Konten überweisen.
Die Betrüger betrieben eine eigens entwickelte App, die weder im offiziellen App-Store zu finden ist noch von einer seriösen Finanzaufsicht zertifiziert wurde. In dieser App wurden der Geschädigten scheinbare Kursentwicklungen und stetig steigende „Gewinne“ angezeigt – alles nur Täuschung. Tatsächlich existierten weder die dargestellten Aktien noch die behaupteten Umsätze.
16 Überweisungen tätigte die Frau im Laufe der Monate – und damit löste sich ihr gesamtes Kapital buchstäblich in Luft auf. Erst als keine Auszahlung der versprochenen Gewinne erfolgte und die Kommunikation mit den angeblichen Investoren abrupt abbrach, wurde die Frau stutzig. Zu spät.
Die Kriminalpolizeiinspektion Kaufbeuren hat mittlerweile Ermittlungen wegen bandenmäßigen Anlagebetrugs aufgenommen. Ob die Täter zur Rechenschaft gezogen werden können und wie viel vom verlorenen Geld zurückgeholt werden kann, ist derzeit unklar.
Solche Betrugsmaschen nehmen laut Polizei und Verbraucherschützern zu. Dabei gilt: Je verlockender das Versprechen, desto größer das Risiko. Um sich zu schützen, sollten Anleger folgende Hinweise beachten:
Keine Anlage über Werbeanzeigen abschließen. Seriöse Anbieter werben nicht mit unrealistischen Gewinnversprechen auf dubiosen Webseiten oder sozialen Netzwerken.
Immer kritisch hinterfragen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen oder durch angeblich „begrenzte Angebote“ zum schnellen Handeln verleiten.
Keine Überweisungen auf unbekannte ausländische Konten.
Keine Apps installieren, die außerhalb offizieller App-Stores angeboten werden.
Prüfen Sie Anbieter auf www.bafin.de. Nur dort können Sie sicherstellen, ob ein Unternehmen tatsächlich eine gültige Lizenz besitzt.
Sprechen Sie mit Vertrauenspersonen. Ein offenes Gespräch mit Familie, Freunden oder einem unabhängigen Finanzberater kann helfen, betrügerische Absichten frühzeitig zu erkennen.
Seriöse Finanzdienstleister sind verpflichtet, ihre Kunden über alle Risiken aufzuklären. Dazu gehört eine ausführliche Beratung, die dokumentiert und dem Kunden in schriftlicher Form ausgehändigt werden muss. Wer sich über Anlageprodukte informiert, sollte daher auf umfassende und transparente Beratung bestehen – und im Zweifel lieber auf ein verlockend klingendes Angebot verzichten.
Fazit: Der Fall aus dem Ostallgäu zeigt einmal mehr, wie professionell Online-Betrüger mittlerweile vorgehen – und wie schnell auch erfahrene Verbraucher in eine perfide Falle tappen können. Umso wichtiger ist es, aufmerksam zu bleiben, dubiose Angebote zu hinterfragen und sich bei der Geldanlage Zeit zu nehmen. Denn: Schnelle Gewinne gibt es selten – einen Totalverlust dafür umso öfter.
Geschrieben von: Bernd Krause
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