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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Zum Jahresbeginn 2025 zeigt die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage ein klares Bild: Die Allgäuer Wirtschaft tritt auf der Stelle. Zwar hat sich die aktuelle Geschäftslage leicht verbessert, die Erwartungen für die kommenden Monate bleiben jedoch verhalten. Der IHK-Konjunkturindex steigt lediglich um zwei Punkte auf 98 und bleibt damit weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten.
Verhaltene Aussichten trotz breiter Wirtschaftsstruktur
Andrea Thoma-Böck, Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Memmingen-Unterallgäu, fasst die Lage zusammen: „Der IHK-Konjunkturindex bleibt erneut hinter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten zurück, ebenso wie hinter seinem langjährigen Durchschnitt. In der regionalen Wirtschaft herrscht Stillstand statt Wachstum.“
Julia Zwicker, IHK-Regionalvorsitzende für das Oberallgäu und Kempten, betont dennoch die stabile Struktur der Allgäuer Wirtschaft: „Im Vergleich der bayerisch-schwäbischen Regionen nimmt das Allgäu nach dem Wirtschaftsraum Augsburg den zweiten Platz ein. Dem Allgäu kommt zugute, dass seine Wirtschaft so breit aufgestellt ist.“
Rolf Thomann, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Lindau-Bodensee, ergänzt: „In unserer Region wirtschaften Produzenten neben Einzelhändlern und der Tourismus neben den Dienstleistern. Dieser breite Branchenmix gibt uns auch in konjunkturell schwierigen Zeiten eine gewisse Stabilität.“
Regionale Unterschiede im Konjunkturindex
Dienstleistungen als Stimmungsmotor
Die Dienstleistungsbranche, insbesondere die unternehmensnahen Dienstleistungen, treibt die wirtschaftliche Stimmung im Allgäu an. „Die größeren Städte Kempten, Memmingen und Kaufbeuren sind attraktive Wissens- und damit auch Dienstleistungsstandorte. Von der Konzentration der Dienstleistungen im städtischen Umfeld profitiert das gesamte Allgäu“, erklärt Julia Zwicker.
Rückgang bei Investitionen und Beschäftigung
Rolf Thomann warnt vor den Folgen der schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: „Diese drücken auf die Investitionsbereitschaft und wirken sich erstmals seit vielen Jahren auch auf die Beschäftigungspläne der Unternehmen aus.“ Diese Entwicklung wird aktuell zwar noch durch den demografischen Wandel überlagert, stellt jedoch ein ernstes Warnsignal dar.
Forderung nach einer Wirtschaftswende
Peter Leo Dobler, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Kaufbeuren-Ostallgäu und stellvertretender Präsident der IHK Schwaben, fordert eine grundlegende wirtschaftspolitische Neuausrichtung: „Deutschland braucht eine Wirtschaftswende. Die Wahl zum Deutschen Bundestag bietet dafür eine Chance, denn viele unserer konjunkturellen Risiken sind hausgemacht und lassen sich durch eine mutige Wirtschaftsagenda 2030 lösen.“
Die Umfrage zeigt deutlich: Ohne gezielte politische Impulse könnte der wirtschaftliche Stillstand im Allgäu anhalten. Jetzt liegt es an Politik und Wirtschaft, gemeinsam die Weichen für nachhaltiges Wachstum zu stellen.
Geschrieben von: Bernd Krause
Allgäu Jahresbeginn Stagniert wirtschaft