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Panorama

Die Geschichte des Lechtals: Von Riesenfarnen zu Dinosauriern und geologischen Entdeckungen

today23. Januar 2025 29

Hintergrund
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Vor 220 Millionen Jahren war das Lechtal noch kein Tal in den Alpen, sondern ein tropisches Küstengebiet. Dort wuchsen riesige Farne und die ersten Nadelhölzer, während an den Ufern Gewässer von Archosauriern bevölkert wurden. Diese Tiere, die teilweise im Wasser und auf dem Land lebten, gelten als Vorläufer der Dinosaurier, die erst später die Erde bevölkerten.

Die Verschiebung der Erdkruste

Das Gestein, das heute das Lechtal bildet, war vor 220 Millionen Jahren noch mehrere hundert Kilometer weiter südlich. Doch die Erdplatten sind ständig in Bewegung, was an den Rändern zu Vulkanausbrüchen, wie auf Island, oder zu Erdbeben führt, wie beispielsweise in der Türkei. Jährlich verschiebt sich die Eurasische Platte um zwei bis drei Zentimeter nach Norden. Die Afrikanische Platte drängt nach Norden und hat die Alpen vor etwa 50 Millionen Jahren aufgefaltet. So gelangten Gesteinsmassen aus dem Süden in die Region des Lechtals, wo sie heute sichtbar sind.

Helmut Pohler und seine geologischen Entdeckungen

Helmut Pohler aus Höfen widmete sich schon in den 1990er Jahren der Geologie und der Suche nach Versteinerungen. Dabei folgte er den Spuren von Anton Falger, einem Naturforscher, der vor mehr als 100 Jahren erste Funde im Bernhardstal machte. Dieses Tal ist besonders, da hier Gesteins- und Sedimentschichten aus einer Zeit von vor 220 Millionen Jahren direkt an der Oberfläche zu finden sind. Diese Schichten sind an anderen Orten meist tief im Erdinneren verborgen.

Pohler, ein Autodidakt, durchstreifte die Region und entdeckte immer wieder bemerkenswerte Funde. Mit geschultem Auge und viel Geduld klopfte er Knochenreste, Zähne und Teile eines Rückenpanzers aus dem Gestein. Diese Funde gehören zu einem Pflanzendinosaurier, der vor rund 210 Millionen Jahren lebte. Doch Pohler stieß auf noch weitere Entdeckungen, darunter den Zahn eines Dachschädlerlurches – weltweit erst der zweite Fund dieser Gattung. Er teilte seine Funde mit Universitäten in Tübingen, München und Stuttgart und veröffentlichte sie in Fachzeitschriften.

Ausstellung in der Wunderkammer Elbigenalp

Die bedeutenden Funde von Helmut Pohler sind nun in der Wunderkammer Elbigenalp ausgestellt. Die Ausstellung, die seit dem 16. Januar 2025 zu sehen ist, umfasst die wichtigsten Funde Pohlers und bietet interessante Erläuterungen zu den geologischen Entdeckungen der Region. In der Eröffnungsausstellung war Helmut Pohler persönlich anwesend und stand den Besuchern für Fragen zur Verfügung. Diese Ausstellung ist auch ein Vorgeschmack auf eine größere Ausstellung über Anton Falger, die im Sommer 2025 geplant ist. Die Ausstellung wird passend zum Theaterstück der Geierwally Freilichtbühne über Anton Falger stattfinden.

Anton Falger – Der Vater des Lechtals

Anton Falger war ein Universalgelehrter, der in vielen Bereichen forschte, malte und sammelte. Er war ein enger Freund der Königin Marie von Bayern, die Elbigenalp zu ihrem „Residenzdorf“ erklärte. Falger war ein wohlhabender Mann, der jedoch kinderlos war. Aus seinem Vermögen wurden nach seinem Tod ein Armenfonds gegründet und Schulen unterstützt. Das Doktorhaus, das heute die Wunderkammer Elbigenalp beherbergt, wurde ebenfalls durch ihn errichtet. Daher wird Falger auch als der „Vater des Lechtals“ bezeichnet.

Öffnungszeiten der Wunderkammer Elbigenalp: Weitere Informationen zu den Ausstellungen und Öffnungszeiten finden Sie auf der offiziellen Website der Wunderkammer: wunderkammer.tirol

 

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Geschrieben von: pk

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