Erster Überblick über den Haushaltsplan 2025 des Landkreises Unterallgäu

Im Kreis- und Bauausschuss des Landkreises Unterallgäu gab es einen ersten Überblick über den Haushaltsplan 2025. Aufgrund gestiegener Kosten, insbesondere durch die Erhöhung der Bezirksumlage und steigende Sozialausgaben, gestaltet sich der Haushalt als herausfordernd. Zu dem Thema hat uns Landrat Alexander Eder informiert:

Was wurde zum Thema des Haushaltsplans 2025 des Landkreis Unterallgäu bei der Sitzung besprochen?

Es war jetzt nur mal der allererste Aufschlag für den Haushalt, denn wir werden jetzt in den kommenden Fachausschüssen in den einzelnen Sitzungen immer die einzelnen Fachhaushalte beraten. Um da einen grundsätzlichen Überblick zunächst mal über die gesamte Haushaltssituation und den ersten Entwurf der Verwaltung zu kriegen, haben wir in der gestrigen Sitzung die Kreisrätinnen und Kreisräte erstmal grundsätzlich über den Haushalt informiert.

Wie schaut der Haushalt dann aus? Schaut der Haushaltsplan dann vom Geld her gut aus?

Es war abzusehen, dass die Zeiten für die kommunalen Haushalte schwieriger aussehen. Wir haben im nächsten Jahr mit einer starken Erhöhung der Bezirksumlage zu kämpfen, weil beim Bezirk Schwaben die Kosten davonlaufen. Der ist größtenteils von Sozialausgaben gezeichnet. Die müssen wir als Umlagezahler dann mitzahlen und damit wird es schwierig, die eigenen Bedarfe im Haushalt noch berücksichtigen zu können, wenn wir selbst an manchen Ecken und Enden noch Bedarf haben. Wir müssen auch im Auge behalten, dass die Städte und Gemeinden wiederum über ihre Kreisumlage dann den Haushalt finanzieren. Wir können also nicht einfach in die Vollen greifen und sagen, dass wir da alles durchreichen. Von daher ist der Haushalt 2025 für uns von einer ziemlichen Anspannungssituation aus beiden Richtungen geprägt.

Nichtsdestotrotz wird trotz der schweren Lage weiterhin investiert, sowohl in Hochbauten als auch in Kreisstraßen usw.

Wir versuchen auf jeden Fall, unsere Investitionsquote weiterhin so hochzuhalten. Wir schaffen nicht mehr ganz das Rekordniveau vom letzten Jahr, aber wir werden immer noch im langfristigen Vergleich die zweitbeste Investitionsquote hinbekommen, weil uns natürlich auch bewusst ist, dass wir einerseits einen Bedarf haben, an manchen Stellen Bauprojekte umzusetzen, genauso wie auch im Tiefbau zu versuchen, unsere Kreisstraßen in Schuss zu halten, und dass wir aber auch wissen, dass wir gerade für die Bauwirtschaft ein verlässlicher Partner sein wollen.

Kann man schon verraten, was das zum Beispiel wäre?

Wir haben eine Straßenbaumaßnahme rausgestrichen, was natürlich wehtut, weil ich der Überzeugung bin, dass wir da nun mal über das Kreisstraßennetz einfach alljährlich Kosten haben, die nun mal getragen werden müssen, und wenn man die nicht ausgibt, kommt das dann halt irgendwann anders. Trotzdem sind das Möglichkeiten, die am ehesten Mal zum Tragen kommen, als wenn man versucht, einen Block aus dem Haushalt irgendwo rauszubekommen. Zudem müssen wir beim Hochbau leider das gesamte Programm für dieses Jahr fremdfinanzieren und müssen da das erste Mal wieder in eine Neuverschuldung gehen. Nach einer langen Konsolidierungsphase sind wir eigentlich am Ende des 1. Quartals 2025 wieder im Kernhaushalt schuldenfrei, aber dann geht es schon wieder mit der nächsten Kreditaufnahme los.

Welche Großbau Projekte, die der Landkreis finanziert, stehen jetzt in den nächsten Jahren an

Also das größte Bauprojekt 2025 ist das Schülerwohnheim 2 in Bad Wörishofen an unserer Außenstelle der Staatlichen Berufsschule, da wir den 2. Teil des Schülerwohnheims erneuern. Das Projekt wird über 3 Mio. Euro kosten und soll in den Sommerferien stattfinden. Dann haben wir im Hochbauprogramm noch ein paar Planungsansätze sowohl beim Landratsamtkampus als auch bei der staatlichen Berufsschule Mindelheim. Im Tiefbau sind es die klassischen Erhaltungsmaßnahmen und die ein oder andere kleine Ausbaumaßnahme, die wir in diesem Jahr durchführen wollen.

Im Grunde sind es die Eckpunkte des Haushaltes. Wir haben einen starkgeprägten Haushalt, durch Aufgabepunkte, die wir selbst nicht beeinflussen können.

Trotz der finanziellen Herausforderungen wird der Landkreis Unterallgäu 2025 weiterhin wichtige Investitionen vornehmen, um die Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. Die kommenden Haushaltsberatungen werden zeigen, wie die geplanten Projekte im Einklang mit den verfügbaren Mitteln realisiert werden können.