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Die Stadt Lindau verabschiedet sich von ihrem ambitionierten Neubauprojekt einer einhäusigen Mittelschule auf der Blauwiese (Plan A). Die geschätzten Kosten von rund 49 Millionen Euro sprengen den städtischen Haushalt und machen das Vorhaben unfinanzierbar. Stattdessen hat die Stadtverwaltung mit Plan B einen alternativen Maßnahmenmix entwickelt, der kostengünstiger und schneller umsetzbar ist. Der Stadtrat wird am 27. November über die Zukunft der Schulentwicklung entscheiden.
Die steigende Anzahl von Schülern sowie die ab 2026 gesetzlich verpflichtende Ganztagsbetreuung zwingen die Stadt, kurzfristig Lösungen zu finden. Bereits im Juli 2024 hatte der Stadtrat beschlossen, die Planungen für Ergänzungsgebäude an den Grundschulen Aeschach und Hoyren vorzuziehen. Gleichzeitig wurden grobe Kostenvergleiche für drei Varianten (Pläne A, B und C) beauftragt.
Eine erste Kostenschätzung zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Optionen. Plan A, der vollständige Neubau der Mittelschule, würde mit 49 Millionen Euro die höchste Belastung darstellen, ohne dabei die notwendigen Maßnahmen an Grundschulen zu berücksichtigen. Eine reduzierte Variante (Plan C) mit einer verkleinerten Mittelschule würde immer noch rund 38 Millionen Euro kosten, zuzüglich 28 Millionen Euro für Grundschulprojekte. Dagegen belaufen sich die geschätzten Kosten von Plan B, der mehrere Einzelmaßnahmen kombiniert, auf lediglich 17 Millionen Euro.
Die Stadtverwaltung favorisiert Plan B. „Plan A wäre zwar die beste Lösung für die Mittelschule, doch wir müssen realistisch bleiben“, erklärt Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons. „Plan B ist die einzige Variante, die alle dringend notwendigen Maßnahmen an Mittelschule und Grundschulen ermöglicht.“
Der große Vorteil von Plan B liege neben den niedrigeren Kosten auch in der sofortigen Umsetzbarkeit. Projekte an den Grundschulen könnten sofort priorisiert und geplant werden. Dies sei unerlässlich, um die Kapazitäten für alle Schüler sicherzustellen.
Eine Finanzierung des Neubaus durch Grundstücksverkäufe schließt die Stadt aus. Solche Erlöse würden nicht ausreichen, um Plan A zu decken, und stellen lediglich Einmaleffekte dar. Auch Fördermittel, die für solche Projekte verfügbar wären, müssten von der Stadt zunächst vorfinanziert werden, was die Haushaltslage weiter belasten würde. „Das Festhalten an Plan A führt in eine Sackgasse“, warnt Stadtkämmerin Birgitt Richter.
Die Stadt Lindau hat bereits erste Verbesserungen an Grundschulen umgesetzt. So wurden in der Grundschule Hoyren die Toiletten saniert, und im Freizeitzentrum Oberreitnau entstand ein neuer Mensabereich. Weitere Investitionen sind geplant: Die Mittelschule Aeschach soll ab 2025 mit jährlich 220.000 Euro sukzessive renoviert werden. Auch die Grundschule Zech profitiert mit einer Schulhofaufwertung für 85.000 Euro.
Am 27. November wird der Stadtrat in einer öffentlichen Sitzung im Alten Rathaus über die vorgestellten Pläne abstimmen. Die Entscheidung wird den Weg für die künftige Schulentwicklung in Lindau ebnen.
Geschrieben von: Bernd Krause
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