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Lebenslange Freiheitsstrafe im Memminger Mordprozess

today13. November 2024 130

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Im Memminger Mordprozess ist am späten Dienstagnachmittag, den 12. November 2024, das Urteil gefallen. Das Landgericht Memmingen verurteilte eine 34-jährige Mutter von fünf Kindern zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Die Frau hatte ihren 38 Jahre alten Ehemann ermordet, wie das Gericht nun als erwiesen ansah. Die Angeklagte soll ihrem Mann zunächst Schlafmittel verabreicht und anschließend im Schlafzimmer ein Feuer gelegt haben, woran er an einer Rauchvergiftung starb.

Foto: pixabay

Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest, was bedeutet, dass die Frau nach 15 Jahren nicht die Möglichkeit hat, auf eine vorzeitige Haftentlassung zu hoffen – eine Maßnahme, die bei einer „einfachen lebenslangen Strafe“ normalerweise geprüft wird. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da gegen die Entscheidung innerhalb einer Woche Revision eingelegt werden kann.

Prozessverlauf und Beweisaufnahme

Der Prozess, der sich über insgesamt 35 Verhandlungstage zog und bei dem mehr als 70 Zeugen gehört wurden, ließ laut dem Vorsitzenden Richter Bernhard Lang keinen Zweifel an der Schuld der Angeklagten. Während der gesamten Verhandlung hatte sich das Bild einer heimtückischen Tat abgezeichnet, bei der die 34-Jährige ihren Ehemann bewusst und planmäßig getötet haben soll.

Die Angeklagte selbst äußerte sich während des Prozesses nicht. Da es keine direkten Zeugen der Tat gab, stützte sich das Gericht auf Indizienbeweise, die im Verlauf der Verhandlung eine entscheidende Rolle spielten. Staatsanwalt Roman Stoschek war sich am Ende sicher, dass die Frau ihrem Mann Schlafmittel verabreichte und das Feuer dann in einem Moment der Unachtsamkeit entfachte.

Die Verteidigung hingegen vertrat die Theorie, dass der Tod des 38-Jährigen ein Unfall gewesen sein könnte. Demnach sei er möglicherweise mit einer Zigarette eingeschlafen, die dann einen sogenannten Glimmbrand ausgelöst hätte, der zu der Rauchentwicklung geführt habe.

Indizien und Google-Suchen als Beweismittel

Besondere Bedeutung erlangten im Prozess die Suchanfragen der Angeklagten auf ihrem Handy, die aus den Monaten vor dem Tod ihres Mannes stammten. Laut Richter Lang gab die 34-Jährige in der Suchmaschine Google mehrfach Fragen ein, die auf ein Interesse an Mord und dessen Aufklärung hindeuteten. Unter anderem suchte sie nach Informationen zu ungelösten Mordfällen, Todesursachen, die sich nicht nachweisen lassen, und ob Schlaftabletten nach dem Tod im Blut nachweisbar sind. Diese Suchanfragen gaben den Ermittlern nach Ansicht des Gerichts einen deutlichen Hinweis darauf, dass die Angeklagte möglicherweise bereits vor dem Mord an ihrem Mann über die Tat nachdachte.

Darüber hinaus zeigte die Obduktion der Leiche des Opfers, dass im Blut und im Magen des Mannes Rückstände von Schlafmitteln gefunden wurden, was die Theorie eines Mordes weiter stützte.

Lebensversicherungen als weiteres Indiz

Ein weiterer belastender Aspekt war, dass die Angeklagte auf den Namen ihres Mannes mehrere Lebensversicherungen abgeschlossen hatte. Im Falle seines Todes hätte sie über 2,4 Millionen Euro erhalten, was eine zusätzliche Motivlage für die Tat darstellte. Die Staatsanwaltschaft und das Gericht werteten dies als einen weiteren Hinweis darauf, dass die Frau möglicherweise aus finanziellen Gründen gehandelt hatte.

Urteil

Das Urteil im Memminger Mordprozess hat nun für Klarheit gesorgt, auch wenn die Verteidigung noch die Möglichkeit hat, Revision einzulegen und die Entscheidung anzufechten. Die 34-Jährige wird mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe und der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld für den Mord an ihrem Ehemann bestraft.

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Written by: Bernd Krause

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