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Panorama

Allgäu: Viele Martinsumzüge am Abend in der Region

today11. November 2024 78 4

Hintergrund
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Heute Abend werden auch hier im Allgäu wieder viele Kinder mit ihren bunt leuchtenden Laternen durch die Straßen ziehen und singen. Denn heute ist wieder Martinstag! Ihr wisst schon der Mann auf dem Pferd, der seinen Mantel geteilt hat.. Also das ist zumindest bei mir noch hängen geblieben aus meiner Kindheitszeit.. Frischen wir das Wissen heute doch mal wieder ein bisschen auf! Am Besten mit Johannes Prestele, er ist der Jugendpfarrer für die Dekanate Lindau, Sonthofen und Kempten.

Foto: Pixabay

Herr Prestele heute ist Martinstag. Ich hab es vorhin schon gesagt ich denke da jetzt an den Mann auf dem Pferd, der seinen Mantel halbiert hat… Vielleicht können Sie uns nochmal etwas genauer erklären, was es mit St. Martin auf sich hat 😀

Also, das war schon mal alles korrekt. Also ganz grundsätzlich: Der heilige Martin ist ein Heiliger des 4. Jahrhunderts, der einer der bekanntesten Heiligen bis heute ist, weil er ein sehr vorbildliches Leben hatte, denn er Armen geholfen hat, weil er ein Mensch war, der als Mönch dann später auch für Christus eingestanden ist und ganz viele besondere Sachen gemacht hat. Können wir da noch ein bisschen ins Detail gehen? 

Ja klar, ich bitte darum – erzählen Sie! 😀

Also der Heilige Martin ist ganz interessant, der ist aufgewachsen in einer römischen Offiziersfamilie und er musste deswegen, das war damals gesetzlich so, auch selber Soldat werden, was er wohl gar nicht so gern wollte. Dann kommt so, wahrscheinlich war er da so 18–20 Jahre, die Begebenheit, die heute auch ganz viele Kinder bei den Martinsumzügen nachspielen oder auch gezeigt bekommen, dass er als Soldat auf einem Pferd bei den Stadtmauern draußen einem Bettler begegnet ist, der gefroren hat und ihn um Hilfe gebeten hat und dem er dann vom Pferd gestiegen ist und den Mantel geteilt hat und ihm den halben Mantel gegeben hat und so geholfen hat. Da hört auch die Geschichte so ein bisschen auf, aber für uns ist es eigentlich noch viel interessanter, was danach passiert.

Was ist denn danach passiert?

Zuerst mal, dass der heilige Martin von seinen Mitsoldaten ausgelacht wurde, weil dieser halbe Mantel wahrscheinlich nicht so toll ausgesehen hat. Aber er legte sich dann Abends ins Bett und dann wird berichtet, dass er einen Traum hatte, in dem ihm Jesus Christus erschienen ist, aber dieser Jesus hatte seinen halben Mantel an. Damit war dem heiligen Martin eines klar, was für uns Christen ganz wichtig ist, und zwar, dass Jesus in den Ärmsten uns begegnet. Also, dass das nicht nur Menschen sind, die arm und in Not sind, wo wir sagen: Da müssen wir jetzt halt helfen. Sondern dass wir als Christen halt glauben, dass Jesus sagt: Was ihr den geringsten tut, das habt ihr mir getan, stimmt.

Jetzt gibt es ja heute Abend wahrscheinlich auch wieder viele Martinsgänse zum mampfen.. Woher kommt das denn??

Der Martin hat dann später seinen Soldatendienst quittiert, hat gesagt, ich bin jetzt ein Soldar Christi und hat sich dann in eine Einsiedelei zurückgezogen, dann später ein Kloster gegründet und irgendwann war er in der Stadt Tour und da wurde in der Stadt ein neuer Bischhof gesucht und die Leute haben gesagt, dass das der Martin machen muss. Aber Martin dachte, er sei zu unwürdig und wollte sich aus der Verantwortung stehlen. Dabei hat er sich ein ziemlich schlechtes Versteck bei einem Gänsestall ausgesucht. Damit wurde er entdeckt und somit haben ihn die Leute gebeten, Bischhof zu werden. Er hat zugestimmt und so wurde er Bischhof von Tour. Deswegen gibt es bis heute eine Martinsgans.

Und woher kommen die Laternen, mit welchen man am Martinstag unterwegs ist?

Gutes Licht für uns Christen ist immer ein Zeichen, dass wir das Licht des Jesus in die Welt tragen sollen. Ich schätze, dass es auch ein bisschen deswegen ist, weil es im November ist. Der heilige Martin starb am 8. November und wurde am 11. November beerdigt. Deswegen ist es sein Gedenktag. Aber das erinnert uns auch daran, dass wir so wie ein Martin sein sollen, denn Martin hat auch als Mönch und später als Bischhof vielen Menschen geholfen. Er war eine Lichtgestalt, würde man heute sagen und das sollen wir als Menschen heute auch so ein bisschen sein.

Was machen Sie jetzt heute am Martinstag?

Ich bin ein bisschen voreilig. Ich war gestern Abend schon in Gunzesried, weil ich im Jugendhaus in Seifriedsberg wohne und da den Martinsumzug gemacht habe. Aber heute Abend werde ich mich noch mit Jugendlichen treffen und einen Jugendgottesdienst vorbereiten und da wird es auch Martinsgänse geben.

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Geschrieben von: Bernd Krause

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