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Die Stadt Leutkirch, Pfleiderer und die Kraftwärmeanlagen GmbH (KWA) haben einen entscheidenden Schritt zur nachhaltigen Wärmeversorgung gemacht. Nach zweijähriger Planung unterzeichneten Pfleiderer und die KWA einen Vertrag, der die Nutzung der Abwärme aus dem Pfleiderer-Werk für die Fernwärmeversorgung regelt. Diese Partnerschaft ermöglicht eine umweltfreundliche und kostengünstige Wärmeversorgung für angeschlossene Haushalte und verbessert gleichzeitig die Klimabilanz der Stadt Leutkirch.
Das Pfleiderer-Werk in Leutkirch wird künftig Abwärme aus dem Produktionsprozess in das bestehende städtische Fernwärmenetz einspeisen. Diese Abwärme wird durch Wärmetauscher aus den Abgasen gewonnen, die bei der Verbrennung von Erdgas entstehen, und erreicht eine Temperatur von etwa 95 Grad. Durch die Wiederverwertung dieser bisher ungenutzten Wärme wird ein geschlossener Kreislauf geschaffen, in dem salzarmes Wasser im Fernwärmenetz von 45 Grad auf die benötigten 95 Grad erhitzt wird.
Derzeit sind 250 Gebäude in Leutkirch an das Fernwärmenetz angeschlossen. Bis 2032 soll diese Zahl auf über 800 anwachsen. Der Einsatz von Abwärme aus dem Pfleiderer-Werk trägt zu einer jährlichen CO₂-Reduktion von etwa 1.050 Tonnen bei. In den ersten beiden Jahren wird Pfleiderer etwa 10 % des Wärmebedarfs im Netz abdecken, später werden es 6 bis 7 % sein. Angesichts weiterer Abwärmepotenziale prüft das Unternehmen bereits technische Lösungen, um diese zukünftig ebenfalls ins Wärmenetz einzuspeisen.
Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle zeigte sich begeistert über die Kooperation: „Die Partnerschaft mit Pfleiderer und KWA ermöglicht es uns, die Wärmeversorgung nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung zu fördern. Damit verbessern wir die Klimabilanz von Leutkirch und verringern unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.“
Jürgen Gölz, Geschäftsführer der KWA, betonte die Bedeutung regionaler Zusammenarbeit: „Pfleiderer ist unser dritter Partner mit regionaler Abwärme. Durch die Kombination mit Biogaswärme können wir Wärmespeicher effizient nutzen und unseren Kunden bedarfsgerecht Wärme liefern. Dieses Projekt zeigt, dass nur durch regionales Engagement und Zusammenarbeit eine CO₂-neutrale Zukunft möglich wird.“
Auch Lothar Sennebogen, Leiter des Werkverbunds Süd bei Pfleiderer, hob den Beitrag zur Wärmewende hervor: „Es ist sinnvoll, die überschüssige Wärme aus unserem Produktionsprozess weiterzunutzen und damit möglichst viele Haushalte zu versorgen.“
Die erforderlichen Investitionen wurden sowohl von Pfleiderer als auch von der Stadt Leutkirch getragen. Mit diesem zukunftsweisenden Projekt machen die Partner einen wichtigen Schritt in Richtung einer klimafreundlichen, regionalen Energieversorgung.
Geschrieben von: Bernd Krause
Klimabilanz Stadt Leutkrich Wärmeversorgung