Durch Fahrwerk vom Fahrrad geschleudert: Pilot in Kempten vor Gericht

In Kempten wurde eine Radfahrerin durch das Fahrwerk eines tief fliegenden Kleinflugzeugs zu Boden geschleudert und verletzt. Nun muss sich der Pilot vor Gericht verantworten.

In Kempten ereignete sich ein ungewöhnlicher Unfall, bei dem eine Radfahrerin, Hermine G. (75), durch ein tief fliegendes Kleinflugzeug verletzt wurde. Die Radfahrerin, wurde durch das Fahrwerk des Flugzeugs, das in einen Weidezaun geriet, zu Boden geschleudert und erlitt dabei Prellungen und Schürfwunden.

Wie die BILD berichtet, muss sich seit dem 6. August der Pilot Herbert S. (67) nun vor dem Amtsgericht Kempten verantworten. Ihm wird vorgeworfen, beim Abflug den Tank seines Cessna-Flugzeugs „Cardinal“ nicht überprüft zu haben, was zu Motorproblemen und der Notlandung am 5. September 2023 führte. Laut BILD habe sich im Tank nur noch eine Restmenge von 50 Millilitern Kraftstoff befunden. Herbert S. behauptet jedoch, es habe beim Abflug noch genügend Treibstoff im Tank gegeben und vermutet, die Feuerwehr habe den fehlenden Kraftstoff abgelassen. Der Richter zeigte sich skeptisch, da solche Angaben nach der Landung nicht gemacht wurden.

Auch ein Polizei-Ermittler wies die Erklärung des Piloten zurück, dass der Treibstoff durch ein Leck verloren gegangen sei, ohne Spuren an den Tragflächen zu hinterlassen.

Herbert S. habe sich mit Hermine G. ausgesprochen. Sie leide jedoch noch immer an den Folgen des Unfalls und habe bisher kein Schmerzensgeld von der Versicherung erhalten. Herbert S. habe Spenden für seine beschädigte Maschine gesammelt, es seien 150 Euro zusammengekommen. Das Amtsgericht wolle nun einen Gutachter beauftragen. Eine Einstellung des Prozesses gegen Geldauflage wurde von der Staatsanwaltschaft abgelehnt.