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Erneut wurde ein junger Braunbär in der Region gesichtet. Via Internet hatte sich am Wochenende ein kurzes Video verbreitet, das angeblich einen jungen Bären am Vilser Kegel in der Nähe der Gemeinde Pfronten zeigt – fälschlicherweise. Aufgenommen wurde das Video diesmal im Grenzgebiet zwischen dem benachbarten Lechtal und dem Bezirk Imst. Bereits in den vergangenen Monaten wurden einzelne Sichtungen im Lechtal, in Vorarlberg, aber auch im Hintersteiner Tal im Oberallgäu bestätigt. Offenbar handelt es sich dabei immer um denselben Bär. Martin Hosp ist Bezirksjägermeister in Reutte im benachbarten Außerfern, zu dem auch das Lechtal zählt.
Inwieweit kann man davon ausgehen, dass dieser wohl noch junge Bär hier jetzt langsam heimisch wird? Zumal er jetzt ja schon öfters mal in der Region aufgetaucht ist?
Ja Grundsätzlich ist es so, wenn der Bär den Lebensraum für sich beansprucht, das heißt Winter- und Sommerlebensraum und, wenn es in den nächsten Jahren mehrere Sichtungen gibt, ist davon auszugehen, dass der Bär den Lebensraum für sich beansprucht hat.
Obwohl das doch ein recht großes Gebiet ist, in dem er sich wohl bewegt, wenn man davon ausgeht, dass das derselbe Bär ist, der auch in Vorarlberg und im Oberallgäu gesichtet worden ist.
Das hat mit dem Gebiet nicht so viel zu tun. Der Lebensraum muss für den Bären attraktiv sein, sowohl im Sommer als auch im Winter. Die Frage ist ja, wo hält der Bär seine Winterruhe, da müssen die ganzen Faktoren zusammen passen und nach diesen Faktoren sucht der Bär seinen Lebensraum aus.
Das bedeutet, weiterhin beobachten?
Weiter beobachten, ideal wäre, wenn man die ganzen Sichtungen zusammen trägt, auch über die Grenzen hinaus, dass man da eine Schnittstelle findet und dass man diese Sichtungen gemeinsam bekommt, dass man einen Haltungszustand feststellen kann.
Der Bär, der vor gut einem Jahr bei Euch im Klausenwald bei Reutte aufgetaucht ist, von dem hat man seitdem gar nichts mehr gesehen, oder?
Also den Klausenwaldbär, wenn man ihn so bezeichnen kann, der ist heujahr noch nicht gesichtet worden. Letztes Jahr war der sicher 3 bis 4 mal auf der Kamera und seit Heujahr, keine Meldung mehr, keine Sichtung. Der wird auf der Suche sein, nach einem geeigneten Lebensraum und wenn er ihn gefunden hat, wird er sich dort niederlassen.
Generell sollten wir vielleicht auch nochmal betonen, dass es wesentlich wahrscheinlicher ist im Lotto zu gewinnen, als in der freien Natur einem Bär über den Weg zu laufen, oder?
Würde ich auch so sagen ja, also sehr unwahrscheinlich, dass man eine Bärensichtung als Naturnutzer macht. Eher dann, wenn man vielleicht mit der Jagd in Verbindung steht, dass man da vielleicht eine Bärensichtung hat, das kann durchaus mal stattfinden.
sagt Martin Hosp, Bezirksjägermeister in Reutte im benachbarten Außerfern zu der erneuten Sichtung eines jungen Bären, diesmal im Grenzgebiet zwischen dem benachbarten Lechtal und dem Bezirk Imst – Luftlinie etwa knapp 30 Kilometer.
Geschrieben von: Anton Bier