Gegründete Genossenschaft LeuMed eG sichert hausärztliche Versorgung in Leutkirch

In Leutkirch wurde ein bedeutender Schritt zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung unternommen: Die Stadt hat in Zusammenarbeit mit örtlichen Hausärzten und der Beratungsfirma Diomedes GmbH die Genossenschaft „LeuMed eG“ gegründet. Dieser Schritt erfolgt mit dem Hintergrund drohender Engpässe, da mehrere Hausärzte in naher Zukunft in den Ruhestand treten werden, was potenziell 4.000 bis 5.000 Patienten ohne medizinische Betreuung zurücklassen könnte.

Die Genossenschaft, die in einer Gründungsversammlung im Rathaus ins Leben gerufen wurde, soll als Träger eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) fungieren. Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle äußerte sich positiv über die Entscheidung des Leutkircher Gemeinderats, der im Juni grünes Licht für die Gründung gab. Die Wahl der Genossenschaftsform wurde insbesondere mit dem geringen Haftungsrisiko und der Möglichkeit, die Einrichtung gemeinwohlorientiert auszurichten, begründet. Diese Entscheidung soll auch verhindern, dass private Finanzinvestoren die Praxen übernehmen könnten.

Der Verband besteht aus 8 Mitgliedern, darunter sieben lokale Hausärzte und die Stadt Leutkirch selbst, vertreten durch Oberbürgermeister Henle. Dr. Robert Schmidt und OB Henle wurden als Vorstand der Genossenschaft gewählt, unterstützt von Dr. Brigitte Schuler-Kuon als Bevollmächtigte. Als Prokurist wurde Dr. Martin Felger von der Diomedes GmbH bestellt, die die Stadtverwaltung bei der Gründung der Genossenschaft und des MVZ unterstützt hat.

LeuMed eG plant mittelfristig, das MVZ in neuen und modernen Räumlichkeiten unterzubringen, um eine zeitgemäße Versorgung sicherzustellen. Es ist auch geplant, Zweigniederlassungen in umliegenden Ortschaften zu etablieren, um die medizinische Erreichbarkeit zu verbessern. Die erste Praxis soll noch in diesem Jahr in die Genossenschaft integriert werden, nachdem die notwendigen Zulassungen durch den Zulassungsausschuss erfolgt sind.

Für die Patienten ändert sich durch die Einbringung der Praxis in die Genossenschaft nichts Wesentliches. Die Ärzte und Mitarbeiter werden weiterhin vor Ort tätig sein, jedoch nun bei der Genossenschaft angestellt sein.

Oberbürgermeister Henle betonte die Bedeutung dieser Initiative für die Zukunft der Primärversorgung in Leutkirch und dankte allen Beteiligten für ihre Zusammenarbeit und ihr Engagement

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