AllgäuHIT Beautycheck: Diese Methode hilft gegen das Schwitzen

Jeden ersten Mittwoch im Monat informiert unsere Sendung „Beauty-Check“ über verschiedene Schönheitsbehandlungen und Operationen. Und vor allem darüber, warum solche Behandlungen nicht immer nur der Schönheit dienen. Unser Experte ist der Schönheitschirurg Dr. Dr. Stein Tveten von der aesthetic clinic in Kempten.

Stein, jetzt, wo die Sonne scheint, merkt man, dass man leicht ins Schwitzen kommt. Gibt es Möglichkeiten, dem Schwitzen entgegenzuwirken?

Stein: Ja, es gibt eine sehr effektive Methode, um weniger zu schwitzen, nämlich Botox. Das ist vielen vielleicht nicht bekannt, aber wir setzen Botox oft gegen Schwitzen unter den Armen ein, also in der Achselhöhle.

Wie lange hält denn so eine Behandlung? Ist das eine dauerhafte Lösung?

Stein: Leider hält die Wirkung nicht ein Leben lang. Aber von allen Botox-Behandlungen hält diese am längsten, bis zu einem Jahr. Im Gesicht, zum Beispiel gegen Falten, hält Botox maximal vier bis sechs Monate, aber unter den Armen kann es bis zu einem Jahr wirken.

Und hat man dann gar keinen Schweißfluss mehr?

Stein: Es hängt davon ab, wie viel Botox verwendet wird. Normalerweise sieht man nach der ersten Behandlung eine deutliche Reduktion. Falls noch etwas Schweiß austritt, kann man nach etwa vier Wochen nachspritzen. Danach hat man meist für neun bis zwölf Monate Ruhe.

Ist das eine gefragte Behandlung?

Stein: Es ist auf jeden Fall ein Thema bei mir in der Praxis. Ich behandle viele Sportler, darunter Handballspieler, die Botox in die Hände spritzen lassen, weil sie sonst schlechten Grip am Ball haben. Die sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen, die ebenfalls etwa neun Monate bis zu einem Jahr anhalten. Botox wird oft primär mit Faltenbehandlung in Verbindung gebracht, aber es ist auch ein vielseitig einsetzbares Arzneimittel.

Wie lange wird Botox denn schon gegen Schwitzen eingesetzt?

Stein: Ich bin seit 26 Jahren in der Branche, und wir haben bereits Ende der 90er Jahre damit begonnen, Botox gegen Schwitzen einzusetzen.

Interessant, dass es so lange dauerte, bis es bekannter wurde.

Stein: Ja, das stimmt. Der Fokus lag immer mehr auf der Faltenbehandlung. Botox wurde oft wegen seiner Eigenschaft als Toxin kritisiert, aber das ist mittlerweile eine überholte Sichtweise. Man weiß, dass es auch gegen Spasmen und Muskelverhärtungen wirksam ist und es gibt weit über 100 medizinische Anwendungen für Botox, die vielen nicht bekannt sind.