Kempten-Museum: Einblicke in die Erinnerungskultur der Stadt

Am Donnerstag, den 11. Juli 2024, lädt das Kempten-Museum zu einem besonderen Vortrag von Dr. Veronika Heilmannseder ein. Die Historikerin wird zum Thema „Praxis Erinnerungskultur“ sprechen und Einblicke in die aktuellen Projekte zur Aufarbeitung der Stadtgeschichte geben.

Die Stadt Kempten hat in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Geschichtsforschung und Heimatpflege verschiedene Initiativen gestartet, die sich mit der jüngeren Vergangenheit der Stadt auseinandersetzen. Ein zentrales Thema des Vortrags wird die Arbeit an Gedenkstelen zur NS-Geschichte Kemptens sein. Dr. Heilmannseder wird über die existenziellen Nöte und die Gewalt während des NS-Regimes sowie über alltägliche Erinnerungen aus dieser Zeit berichten.

Darüber hinaus wird sie auf die Nachkriegszeit unter amerikanischer Besatzung und die Entwicklungen bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland eingehen. Ein besonderer Fokus ihrer Arbeit liegt auf dem Zeitzeugen-Projekt, bei dem sie zahlreiche Interviews geführt hat. Diese Interviews bieten wertvolle Einblicke in die persönlichen Erlebnisse und die Lebenssituation der Menschen in dieser historischen Periode.

Dr. Heilmannseder wird erläutern, wie sich historische Ereignisse unmittelbar auf den Alltag und die Lebenssituation der Menschen auswirkten und wie durch diese erinnerungskulturellen Ansätze eine „Perspektive von unten“ auf die Stadtgeschichte eingenommen werden kann. Dies ermöglicht einen greifbaren Zugang zu historischen Überlieferungen und Entwicklungen.

Der Vortrag verspricht, ein faszinierender Abend zu werden, der nicht nur historische Erkenntnisse vermittelt, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung der Erinnerungskultur schärft. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, am 11. Juli 2024 um 19:00 Uhr im Kempten-Museum teilzunehmen.