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Hindelang: LotsenApp für persönliches Pollenallergiemanagement

today4. Mai 2022 14

Hintergrund
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„Ich möchte Mediziner und Ärztinnen arbeitslos machen – durch Prävention“, sagt die Umweltmedizinerin und Direktorin der Ambulanz für Umweltmedizin der Universitätsklinik Augsburg. Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann.  Ein Ziel, das selbstverständlich nicht erreicht werden kann, wie sie auf einer Pressekonferenz in Bad Hindelang zugleich erklärte.

Aber eine deutschlandweit einmalige Kooperation zwischen dem „Für Allergiker qualitätsgeprüfter Kurort Bad Hindelang“ und Lehrstuhl für Umweltmedizin an Medizinischer Fakultät in Augsburg soll Millionen Menschen Erleichterung bringen. Mit 200.000 Euro – das sind 86 Prozent der gesamten Kosten – unterstützt das Bayerische Gesundheitsministerium das Forschungsprojekt aus dem „Förderprogramm für hochprädikatisierte Kurorte und Heilbäder“.  Im „Real-Labor Bad Hindelang“ sollen die positiven volksgesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer gesunden Umwelt auf den menschlichen Organismus untersucht werden. Diese erstmalig in Deutschland initiierte Studie soll letztlich pollenallergiegeplagten Menschen helfen, ihre Allergie selbstbestimmt zu managen.

Allergie- und Umweltapp für Prävention

Mit dem Forschungsprojekt „Umwelt und Allergie: Ein digitaler Umwelt-, Gesundheits- und Informationsdienst in Bad Hindelang“, das ab Mai 2022 auf drei Jahre angelegt ist, soll künftig eine für Bad Hindelang konzipierte „Allergie- und Umwelt-App“ Allergikern bei der Prävention helfen und einer effektiven Strategie im Umgang mit der Krankheit dienen.

Der „digitale Gesundheitslotse“ für Bad Hindelang wird in drei Projektphasen realisiert. Einwohner und Gäste – die mindestens acht Nächte urlauben – sind eingeladen, ein Online-Symptomtagebuch zu führen, um festzustellen, wie die Symptome im Zusammenhang mit der örtlichen Belastung an luftgetragenen Allergenen stehen. „Dieses innovative Projekt bringt in bislang einzigartiger Weise modernste Forschungserkenntnisse direkt in die Lebenswelt von Bewohnern und Besuchern. Die Ergebnisse können eine Blaupause für weitere Städte sein“, erklärt Prof. Dr. Traidl-Hoffmann. „Als Umweltmedizinerin möchte ich verstehen, welche Umweltfaktoren uns krankmachen und aber auch, welche uns gesund erhalten oder gesundmachen. Moderne digitale Techniken wie BigData-Analysen, die verfügbare Messdaten aus mehreren Bereichen zusammenbringen, aber auch digitale Hilfsmittel wie Apps können uns dabei helfen, Zusammenhänge besser zu verstehen und gleichzeitig den Menschen vor Ort konkrete Möglichkeiten zugänglich zu machen, um ihre persönliche Gesundheit und ihr Wohlbefinden positiv zu beeinflussen“.

Man wolle, so das erklärte Ziel aller Projektträger, chronische Erkrankungen vorbeugen und diese nachhaltig behandeln. Denn Allergien beeinträchtigen die Lebensqualität. Doch sind Betroffene den Symptomen nicht hilflos ausgeliefert. Die Aufklärung der Patienten über ihre Allergien, über die Einnahme von Medikamenten und die Möglichkeit, Symptome zu vermeiden haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und Lebensqualität.

Klimawandel und Pollenflug: immer mehr Menschen leiden an Heuschnupfen und Allergien
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek berichtet, dass mittlerweile zwölf Prozent der Erwachsenen an Heuschnupfen und 40 Prozent generell an Allergien leiden, Tendenz steigend. Durch den Klimawandel nimmt die Bedeutung des Pollenflugs für die menschliche Gesundheit zu. Mit Fördergeldern unterstützt der Freistaat Projekte, die den Betroffenen die Heuschnupfensaison erleichtern sollen.

„Gesundheit muss künftig in vieler Hinsicht digital gedacht werden. Ich freue mich, dass gerade in Bad Hindelang nun Forschung und Praxis auch digital verknüpft werden. Bad Hindelang hat als Kurort schon früh den Fokus auf das Thema Allergien gelegt: Die Fördergelder kommen der Etablierung eines Kompetenzzentrums und der Entwicklung einer App für Allergiker im Kurort zu Gute. Langfristig werden von dem Projekt auch Menschen außerhalb Bad Hindelangs davon profitieren“, erklärt Holetschek.

Sauberste Luft weltweit: Bad Hindelang unter den TopTen und Rettungsinsel für Allergiker
Die WHO hat 2018 weltweit die Luftverschmutzung mittels 3.500 Messstellen analysiert. Bad Hindelang erreicht Platz Sieben der Orte mit sauberster Luft. Überprüft werden diese gesunden Daten noch an anderer Stelle: Die Luftmessstation des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU Bayern) in Oberjoch, die ständigen Pollenmessungen sowie die aktuellen Hausstaubmilben-Messungen und das neue über aktuelle Belastungssituationen und diagnostische und therapeutische Möglichkeiten beratende „Allergie-Kompetenzzentrum“ an der „KJF Alpenklinik Santa Maria“ machen Bad Hindelang zu einer „Rettungsinsel für Allergiker“.

An der Hochgebirgsklinik „KJF Alpenklinik Santa Maria“ im Ortsteil Oberjoch wurde im Jahr 2021 das „Allergie Kompetenzzentrum Oberallgäu“ zur ambulanten Beratung und Hilfestellung für Allergiker gegründet. Chefarzt Dr. Markus Koch fasst zusammen: „Dank der Förderung durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und mit Unterstützung durch die Gemeinde Bad-Hindelang besteht an dem neu an der Klinik gegründeten Allergie-Kompetenzzentrum die Möglichkeit, sich über aktuelle allergene Belastungssituationen in unserer Region und allergische Erkrankungen zu informieren sowie eine individuelle Beratung über verschiedene diagnostische und therapeutische Möglichkeiten zur Abklärung allergischer Beschwerden einzuholen.“

Bedeutung fürs Allgäu
Das neue Forschungsprojekt unterstreicht einmal mehr den nachhaltigen Erholungsfaktor, der mit einem Urlaub im Allgäu einhergeht. Gesunder und naturnaher Urlaub sind in der Ferienregion fest verankert. Hierfür sorgen sowohl Gastgeber und Gastgeberinnen als auch Orte mit hoch qualifiziertem Angeboten wie der Gesundzeit 

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Geschrieben von: Redaktion

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