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Viele Ukrainer haben ihr Land verlassen und sind nach Deutschland geflüchtet. Die Allgäuer Landratsämter registrieren seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine täglich ankommende ukrainische Flüchtlinge. Nach einer Unterbringung folgt eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, damit sie auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Ab dieser Stelle übernimmt die Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, Leiterin Maria Amtmann hat AllgäuHIT den Überblick geschildert.
AllgäuHIT: Täglich kommen ukrainische Geflüchtete an. Nach den ersten bürokratischen Hürden hoffen viele auf eine Arbeitsstelle, wie viele sind denn bei Ihnen aktuell gemeldet?
Maria Amtmann: Im Augenblick ist die Zahl der gemeldeten Personen aus der Ukraine sehr überschaubar. Aktuell sind knapp 30 Personen bei uns gemeldet. Für die Ukrainerinnen und Ukrainer führt der erste Schritt zur Registrierung und im Nachgang wird sich sicherlich die Zahl derer, die arbeitssuchend werden, deutlich ansteigen.
AllgäuHIT: Sie helfen den Geflüchteten anschließend bei der Arbeitssuche, welche Faktoren spielen hier rein?
Maria Amtmann: Zum einen natürlich von den Sprachkenntnissen. Spricht jemand Ukrainisch, Russisch oder ein bisschen Englisch oder Deutsch? Das ist ein wesentliches Element. Und es hängt zum zweiten davon ab, ob jemand tatsächlich langfristig in Deutschland bleiben möchte oder nur bis zu einem hoffentlich raschen Ende des Krieges.
AllgäuHIT: Viele Geflüchtete haben Kriegsleid miterleben, wie gehen Sie damit um?
Maria Amtmann: Wir dürfen nicht vergessen in welcher Situation die betreffenden Personen zu uns gekommen sind, weil Teils der Ehepartner noch in der Ukraine ist und im Krieg kämpft, weil die Kinder noch nicht in der Schule oder in der Kita untergebracht sind. Das ist noch für viele ein gewisser Hemmschuh. Wir hoffen allerdings, dass es sich geben wird, vor allem mit der Kinderunterbringung, sodass wir da mehr Personen haben, die sich für den deutschen Arbeitsmarkt interessieren und wenn’s nur vorrübergehend ist.
AllgäuHIT: Viele Ukrainer bringen ausländische Berufsabschlüsse mit. Wenn sie im Allgäu längerfristig bleiben und als Fachkraft arbeiten wollen, müssen diese Abschlüsse anerkannt werden. Wie funktioniert das?
Maria Amtmann: Für die reglementierten Berufe, etwa beim Arzt, bedarf es einer Erhebung der Qualifikationen und des Nachweises der entsprechenden Qualifikationen. Beim ein oder anderen ist das Diplom oder der Uniabschluss bei der Flucht einfach nicht mit in die Tasche genommen worden, sodass da entsprechende Unterlagen nachgereicht werden müssen. Sollte eine volle Anerkennung noch nicht möglich sein, dann gibt es die Möglichkeit einer Nachschulung und das Ablegen einer Prüfung, um die volle Anerkennung für die Tätigkeit in Deutschland zu erlangen.
AllgäuHIT: Letzte Frage Frau Amtmann, viele Unternehmen hoffen auf zusätzliche Arbeitskräfte aus der Ukraine. Welche Branchen sind das?
Maria Amtmann: Dazu gehört natürlich das ganze Gesundheitswesen und die Pflege. Dazu gehört aber natürlich auch der Hotel- und Gaststättenbereich, der darauf hofft, dass der ein oder andere im Sommer die Tätigkeit aufnimmt. Eine große Herausforderung wird sicherlich das Thema Sprache sein und deswegen gilt es im Einzelfall zu gucken, damit hier ein Andocken auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland ermöglicht wird.
Geschrieben von: Redaktion