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Panorama

AllgäuHIT SonnTalk: Polizeibeamter Marius Fromme über Mobbing

today28. März 2022 14

Hintergrund
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Mobbing ist ein Phänomen des Alltags, mit dem leider schon sehr viele Leute in Berührung gekommen sind, sei es als Opfer, Beistehender oder gar als Täter. Im AllgäuHIT SonnTalk war Ingrid Reitenbach mit Marius Fromme im Gespräch. Dieser ist Beamter für Kriminalprävention beim Polizeipräsidium Allgäu Schwaben Süd. Er klärt unter anderem über den Begriff selbst auf und darüber, welche Präventionsarbeit geleistet werden kann.

Definition Mobbing

Der Begriff Mobbing wird in vielen Zusammenhängen verwendet, aber nicht unbedingt immer richtig, laut Fromme. Deswegen hat er eine eigene Definition aufgestellt. Bei Mobbing handele es sich um einen "Missbrauch sozialer Machtpositionen von mehreren Personen durch planmäßige, auf Dauer angelegte, gezielte, gemeine und bösartige Attacken unterschiedlichster Form, gegen einen Menschen, mit dem Ziel diesem Schaden zuzuführen und ihn dauerhaft sowohl von der Gruppe, als auch vor der Gruppe zu erniedrigen"
Dies sei zu unterscheiden von einem Konflikt zwischen zwei Personen, denn bei Mobbing handele sich um ein System in dem mehrere Personen eine wichtige Rolle spielen, mitunter auch Lehrer und Eltern. 
Es gäbe auch kein "klassisches Opfer" mehr, jeden können Mobbingattacken treffen.
Eine klare Definition sei vor allem wichtig, um die daraus folgenden Studien klarer zu gestalten.

Cybermobbing

Mobbing über das Medium Internet ist immer mehr verbreitet und fällt den Tätern oft leichter. Mit der Gefühlswelt des Opfers müsse der Täter sich vor dem Bildschirm nicht auseinandersetzen und da fehle oft einfach die Hemmung. Fromme zieht dabei keine Trennung zwischen Alltag und Netz, weil diese zwei Aspekte für einen Großteil der jugendlichen Bevölkerung sowieso verschwimmen. Soziale Medien seien oft ein Mittel seinen eigenen Selbstwert zu stärken und ein gemeinsames Feinbild wirke besonders identitätsstärkend innerhalb einer Gruppe.

Prävention und Aufklärung

Die Polizei habe keine Möglichkeit Inhalte aus dem Internet zu löschen. Was einmal im Netz ist bleibe im Netz. "Deswegen ist es so wichtig den Jugendlichen zu vermitteln vorsichtig mit persönlichen Informationen und Bildern umzugehen", sagt Fromme. Genau diese Präventionsarbeit hat Marius Fromme lange geleistet. "Die Schulen merken natürlich auch, dass Mobbing ein Thema ist, das durchaus auf den Schulalltag Einfluss haben kann  und sie wenden sich dann in der Regel an den Präventionsbeamten der örtlichen Dienststelle", behauptet er. 
Bei Präventionsveranstaltungen trennt Fromme zwischen Aufklärer und Polizeibeamter. Als Polizeibeamter sei er verpflichtet Straftaten nachzugehen, er müsse jedoch während seinen Vorträgen auf seine Wortwahl achten.
Oft offenbaren sich die Opfer oder Helfer nach der Veranstaltung. Fromme bietet dann Bestärkung und rät Opfern eine Anzeigenerstattung durchzuführen. Somit erfährt der Täter direkte Konsequenzen und hat Zeit, während die Tatmittel PC, Handy & Co gegebenenfalls konfisziert werden, über seine Taten nachzudenken.
"Präventionsarbeit beginnt in meinen Augen vor einem Fall, weil sonst begehe ich nichts anderes außer repressive Prävention,das macht keinen Sinn. Ich muss da eine Trennschärfe haben zwischen Sachbearbeitung und Vorbeugung. Nachhaltig funktioniert das nur wenn ich immer wieder mit den Schülern spreche zum Thema ob es jetzt Mobbing ist oder Gewalt im Allgemeinen oder Zivilcourage, um jetzt die Säulen der Prävention nur im Teil anzusprechen", erklärt Marius Fromme.

Tips für das Umfeld

Sprüche wie "Lass sie reden", "Geh ihnen aus dem Weg" oder "Wehr dich" seien vermeintlich gut gemeint aber oft nicht hilfreich. Man solle vor allem nicht sein Kind dazu anstiften Täter zu werden und aggressiv auf Angriffe zu reagieren. Mobbingopfer sollen das Unrecht das ihnen passiert vorerst einmal öffentlich machen um dem Ganzen die Anonymität zu nehmen. Eltern sollen sensibel mit ihren Kindern umgehen und als Ansprechpartner und Begleitung beim Aufwachsen mit den digitalen Medien zur Verfügung stehen.

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Geschrieben von: Redaktion

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