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Panorama

Diese Apotheke impft in Sonthofen: Wer sind die Kunden?

today11. Februar 2022

Hintergrund
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Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, wird in den Impfzentren, bei den Hausärzten und nun auch in Apotheken geimpft. Im Allgäu sind diesen Schritt aber die wenigsten gegangen, bestätigen die lokalen Ansprechpartner des Bayerischen Apothekerverbandes. Die Apotheke Scharpf in Sonthofen ist die Einzige, die diese Woche an den Impfstart gegangen ist. Wer lässt sich dort impfen? AllgäuHIT hat mit Franziska Scharpf über die ersten Tage gesprochen.

Bereits vor dem offiziellen Start der Impfungen sind einige Anfragen in der Apotheke Scharpf in Sonthofen nach Impfungen eingegangen. „Ihr seid doch immer vorne mit dabei, impft ihr denn auch? Diese Frage kam häufiger, weil wir mit als erstes auch Testungen angeboten haben“, sagt Franziska Scharpf. Deshalb haben sich vier Apotheker von der Ärztekammer aus schulen lassen. „Wir hatten zeitgleich unsere Erste-Hilfe Auffrischung und konnten beides zusammenlegen. Jetzt können wir täglich Impfungen durchführen.“ Bereits am ersten Tag wurden Impfungen verabreicht. „Am Dienstag hat das Telefon bereits geklingelt, am Abend haben wir die Ersten in Sonthofen geimpft. Seit dem Start haben wir den zweistelligen Bereich bereits überschritten. Ende der Woche können wir über 20 Personen geimpft haben“, schätzt Scharpf ein.

Wer lässt sich in der Apotheke impfen?

Die Menschen, die sich in Sonthofen impfen lassen, bekommen zum größten Teil die Auffrischungsimpfung. Außerdem stechen für Scharpf bestimmte Personengruppen hervor. „Was wir von Anfang an bemerkt haben, sind diejenigen, die gar keinen Hausarzt haben. Das sind hauptsächlich junge Männer zum Beispiel. Darunter sind aber auch Ferienwohnungsbesitzer, die sich unterschwellig hier impfen lassen möchten.“ Für die meisten ist der Impfvorgang bereits bekannt, Gespräche führen die Apotheker allerdings auch durch.

Nicht weit weg von der Apotheke ist das Impfzentrum. Warum die Menschen nicht dorthin gehen, haben die Kunden Franziska Scharpf verraten. „Sie wollen keine Nummer sein. Sie wollen einen Ansprechpartner haben, wenn etwa sein sollte. Ärzte und Apotheker bekommen somit großes Vertrauen hier im Ort.“

Räume, Personal und Zeit fehlen in anderen Apotheken

Dass sich andere Apotheken gegen diesen Schritt entschieden haben, kann Franziska Scharpf nachvollziehen. „Wir sind in einer schönen Lage, dass wir uns einen Raum und Zeit freischaufeln können. Das geht nicht überall.“ Gleich neben der Apotheke gibt es Räumlichkeiten mit zwei Kabinen, die für Impfungen oder Beratungen zur Verfügung stehen. „Es ist schön zu hören, dass uns die Patienten auch in diese Richtung vertrauen, dass wir das leisten und meistern können. Wir haben richtig Bock drauf neue Wege zu gehen, um diese Pandemie in den Griff zu bekommen“, betont Scharpf. „Jede Impfung zählt.“

Der Sprecher des Bayerischen Apothekerverbandes im Oberallgäu Arndt Botzenhardt hat selbst eine in Immenstadt und hat sich bei den Kollegen in der Region umgehört. „Derzeit wird wenig Impfstoff von den Hausärzten bestellt, Impfungen laufen vorrangig über das Impfzentrum. Warum sollten also Apotheker sich die Mühe machen, wenn die Nachfrage nicht da ist?“ Er bietet wie viele andere Impfungen nicht an.

Auf den Mehraufwand verweist auch Franziska Utzinger aus dem Unterallgäu, die mehrere Apotheken unter ihrer Führung hat. Sie hat ihre Apotheker geschult, sie könnten also impfen, aber es gibt aktuell keine Nachfrage. „Es ist schön, dass es den Apothekern zugetraut wird und das ist auch wichtig, aber die Impfzentren und die Hausärzte kommen mit den teils wieder rückläufigen Impfzahlen vollkommen zurecht.“

Diese Meinung herrscht auch im Ostallgäu. Der Sprecher Erich Degenhardt geht davon aus, dass auch in Zukunft die wenigsten Apotheken diesen Service anbieten werden. Ähnlich sieht es auch die Sprecherin in Lindau Lena Jost. In ihrer Apotheke werde zwar eine Angestellte die Schulung wahrnehmen, ob in Zukunft aber geimpft wird, kann sie noch nicht sagen.

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Geschrieben von: Redaktion

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