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Durch Corona sind Krankenhäuser und vor allem die Pflegekräfte seit fast zwei Jahren unter Dauerstress. Schon ohne Pandemie sind die Jobs in Pflegeeinrichtungen immer weniger beliebt geworden und deswegen gibt es auch immer mehr Personalnotstand – auch bei uns im Allgäu. Der Kaufbeurer Landtagsabgeordnete der Freien Wähler Bernhard Pohl hat die Kliniken Kaufbeuren und Mindelheim besucht, zusätzlich stattete er zusammen mit dem Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung, Prof. Dr. Peter Bauer, einen Besuch in zwei Pflegeeinrichtungen ab.
Im Fokus der Besuche standen die Sorgen und Nöte der Beschäftigten der Kliniken und der Pflegeheime.
"Das Klinikum in Kaufbeuren hat mit einem SOS Video darauf aufmerksam gemacht, dass die Medizin, dass die Krankenhäuser, dass die Pflege an der Belastungsgrenze angekommen ist. Ich gehöre nicht zu denen, die dann gleich am nächsten Tag in ein Klinikum springen, noch dazu zu einem Zeitpunkt, wo die Intensivstationen voll ist. Aber ich denke, dass es der Auftrag, sich mit den Menschen vor Ort zu unterhalten, zu sprechen, kennenzulernen. Wo sind die Sorgen, wo sind die Nöte? Wo können wir auch ansetzen, um die Dinge kurz, mittel und langfristig für die Kliniken in Bayern bewältigbar zu machen? Und nicht nur in den Kliniken, sondern auch in den Pflegeheimen herrscht doch eine durchaus teilweise dramatische Situation", so Pohl gegenüber AllgäuHIT.
Vor allem die Pflegekräfte aus dem Ausland, die in der 24-Stunden-Pflege tätig sind, sollen entlastet, und auch in anderen Bereichen eingesetzt werden.
"Es gibt sicher Dinge, die wir kurzfristig diskutieren müssen, wenn es zum Beispiel darum geht, ob wir kurzfristig die Quote des Personals reduzieren. In der Pflege, um Pflegekräfte zu entlasten, wenn es darum geht, dass wir Menschen die pflegerische Erfahrung haben, die sich aus dem Ausland für ein paar Monate in Deutschland befinden, hier in der Pflege einsetzen, wenn sie eingesetzt werden wollen."
Um den Beruf des Pflegepersonals wieder attraktiver zu machen, hat Bernhard Pohl klare Ziele vor sich:
"Das verpflichtende Dienstjahr für Männer und Frauen wollen wir diskutieren, denn das ist mit Sicherheit ein mittel- und langfristiger Schlüssel, um im Pflegebereich wieder mehr Attraktivität und auch mehr Personal zu generieren. Wir haben die Wehrpflicht und den Ersatzdienst abgeschafft. Ein grober Fehler, aber das ist jetzt nicht mehr zu korrigieren. Deswegen habe ich mich vor über zehn Jahren gemeinsam mit Peter Bauer auf den Weg gemacht, ein Konzept zu erarbeiten für ein verpflichtendes Dienstjahr. Und ich denke, dass gerade hier im sozialen Bereich im Pflegebereich Unterstützung durch diese jungen Menschen möglich ist. "
Auch die Impfpflicht ist ein großer Diskussionspunkt. Peter Brauer hat sich hierzu geäußert:
"Die Pflegekräfte und das ärztliche Personal wehren sich vehement gegen eine sektorale Impfpflicht. Sie haben es eindeutig dargestellt und sie haben es auch belegen können, dass durch diese kommende Impfpflicht einige Beschäftigte den Beruf gekündigt haben. Das heißt, wir müssen politisch mehr werben für eine Verständigung in der Bevölkerung, für ein Verständnis in der Bevölkerung.
Ich bin dafür, dass die gesamte Bevölkerung sich impfen lässt, möglichst viele, möglichst zweimal. Und wenn die Zeit vorbei ist, möglichst dreimal. Das ist die einzige Möglichkeit. Und da müssen wir auch zusammenhalten. Da müssen wir auch das soziale Gesicht Bayerns zeigen.“
Geschrieben von: Redaktion