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Kurz vor Weihnachten startete auch der Landkreis Lindau mit der Coronaimpfung bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren. Bodensee-Redakteur Norbert Kolz hat sich mit Landrat Elmar Stegmann unterhalten und dabei zunächst erfahren, dass die Akzeptanz sehr gut war, was auch sicher daran liegt, dass dieses Angebot flächendeckend angeboten wird.
Es wird nicht nur im Impfzentrum, sondern auch in den Kinderarztpraxen geimpft, es ist ein gutes Miteinander und geht Hand in Hand. Die Eltern haben damit eine Wahl und können die für sie beste Entscheidung treffen. Stegmann weist darauf hin, dass im Impfzentrum der Bereich für die Kinderimpfung getrennt vom Bereich der Erwachsenen betrieben wird.
Auch die Verträglichkeit des Pfizer-Impfstoffs bei Kindern ist bisher sehr gut, es gab bisher keine Rückmeldungen über Nebenwirkungen.
Keine Verwechslung möglich
Angesprochen auf den Fall der Anwendung des Moderna Impfstoffes in Deutschland in der Vergangenheit, legte der Lindauer Landrat Wert auf die Feststellung, dass die Sicherheit für ihn immer oberstes Gebot sei und betonte nochmals, dass im Impfzentrum die Bereiche für Kinder und Erwachsene klar getrennt seien, wie auch der Teil, in dem die jeweiligen Impfstoffe vorbereitet und aufgezogen werden.
Somit seien Verwechslungen, wie an anderen Orten in Deutschland geschehen, in Lindau ausgeschlossen.
4000 Impfdosen für Kinder wurden besorgt und garantieren damit, dass die Nachfrage bedient werden kann,
Bei den Erwachsenen würde sich Elmar Stegmann dies auch wünschen, was aber nicht so ist, denn hier wird der Umfang der bestellten Mengen nicht ausreichend bedient.
Auch für Zweitimpfungen bei Kindern, die ab 08. Januar stattfinden, sind derzeit genügend Impfdosen vorhanden. Bereits über 100 Anmeldungen beweisen die Akzeptanz des Angebots. Folgeimpfungen in drei Wochen sind ebenso gewährleistet.
Entscheidung der STIKO wurden umgesetzt
Auch auf die neuen Empfehlungen der STIKO, bereits nach drei Monaten zu boostern haben Stegmann und der Landkreis reagiert.
"Wir haben die Entscheidung der STIKO bereits umgesetzt und auf Wunsch kann im Regelfall nach drei Monaten nachgeboostert werden", so Stegmann. Termine sind ausreichend vorhanden.
Im Landkreis gibt es zwei Impfzentren. Damit ist der Landkreis Lindau hervorragend ausgestattet und hebt sich auch deutlich von anderen Landkreisen ab.
71 Landkreise, 25 kreisfreie Städte und damit 96 Gebietskörperschaften mit insgesamt 100 Impfzentren in Bayern, davon hat der Landkreis Lindau alleine zwei. Der Landkreis ist sehr gut aufgestellt und Stegmann freut sich, dass er den Bewohnerinnen und Bewohnern des Landkreises dieses Angebot machen kann. Dabei sei die Wohnortnähe von Bedeutung, da der Landkreis nicht sehr groß sei. Neben den beiden Impfzentren in Lindau und Lindenberg wird es auch weiterhin mobile Impfaktionen geben, die in den Orten Impfmöglichkeiten gewährleisten. Zudem wurde bereits im Sommer in den Pflegeinrichtungen nachgeimpft, sodass hier auch die erforderliche Sicherheit gegeben ist. Stegmann weist aber nochmals darauf hin, dass nur mit einer Terminvergabe geimpft wird, weil es nicht zumutbar sei, dass Impfwillige in der Kälte vor den Impfzentren stehen. Auch damit zeigt sich die hervorragende Organisation und Ausstattung vor Ort.
Trotzdem sind die Impfzentren in Bezug auf Leistungsfähigkeit etwas unterschiedlich, da die technischen Möglichkeiten und das Platzangebot in Lindau besser sind und damit ein höheres Impfangebot möglich ist. Ablauf und Qualität der Impfungen sind jedoch in beiden Impfzentren auf hohem Niveau.
Impfschutz ist Ländersache und darin liegt das Problem
Bei der Frage nach der persönlichen Einschätzung der politischen Entscheidungen sieht Stegmann die Problematik, dass der Impfschutz in Deutschland Ländersache ist und deswegen die Bundesregierung nur wenig Einfluss hätte. Entscheidungen vor Ort werden über die Landesregierungen getroffen. Persönlich hat ihn frustriert, dass es in den letzten beiden Jahren immer wieder Abstimmungsrunden der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin, bzw. jetzt mit Kanzler gegeben habe und dann gegenüber der Presse eine große Einigkeit verkündet wurde. Danach habe dann aber jedes Bundesland wieder eigene Wege eingeschlagen. Da wird es natürlich schwierig den Leuten zu erklären, warum es in Bayern anders läuft als in Baden-Württemberg. Das mache der Verwaltung das Leben schwer und führt auch zu Unverständnis. Man könne sicher über einzelne unterschiedliche Maßnahmen reden, insgesamt sei die Akzeptanz aber größer, wenn bei den Entscheidungen mehr Einheitlichkeit gezeigt wird.
Mehr Eingriffsrechte braucht Stegmann nicht, da im Freistaat Bayern auf Grund des Katastrophenfalls weitgehende Eingriffsrechte möglich seien, die aber immer im Rahmen der Verhältnismäßigkeit angewendet werden müssten.
Freiheitsrechte wurden weitgehend geschützt
Er findet, dass im Landkreis Lindau immer sehr sorgsam mit den Freiheitsrechten umgegangen und die Freiheitsrechte der Bürger größtmöglich geschützt wurden. Gleichzeitig ist es aber auch gelungen die Inzidenzzahlen auf einem verträglichen Maß zu halten. Verglichen mit den Nachbarländern Österreich, Schweiz oder auch der Nachbarlandkreise lagen die Zahlen des Landkreises Lindau immer unterhalb dieser Werte. Stegmann führt dies darauf zurück, dass die Menschen sich an die Regeln gehalten hätten und alle Entscheidungen sehr transparent für Jedermann erkennbar waren. Auch die konsequente Kontaktverfolgung ist Teil einer Strategie, die durch die Unterstützung der Bundeswehr und der Polizei erfolgreich war. Zusätzliches Personal, dass eingesetzt wurde, konnte Infektionsketten brechen und so den Erfolg dieses Models untermauern. Letztlich geben die im Vergleich mit anderen Regionen vergleichsweise niedrigeren Fallzahlen dieser Vorgehensweise recht.
Nochmals der Hinweis:
Impfungen in den Impfzentren sind nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. Bitte registrieren Sie sich online unter „www.impfzentren.bayern.de“.
Wer keinen Zugriff auf die Online-Registrierung hat, kann sich auch per E-Mail unter „impfzentrum-Li@allgaeu-medical.de“ oder telefonisch unter „0800-9118219“ anmelden.
Beim Impftermin ist der Personalausweis vorzulegen. Impfungen sind bis auf Weiteres nur für Menschen möglich, die im Landkreis Lindau wohnen oder arbeiten (hier bitte eine Bestätigung des Arbeitgebers mitbringen).
Geschrieben von: Redaktion