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Nach der Verlängerung der Übergangsregelung für ungeimpfte 12- bis 17-Jährige in Bayern wird von vielen Seiten Kritik an der Bayerischen Staatsregierung laut. Am Dienstag hatte das bayerische Kabinett beschlossen, dass Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, die nicht geimpft sind, statt bis 31. Dezember bis 12. Januar nach Vorlage eines Schülerausweises, der regelmäßige Testungen bescheinigt, Zutritt zum Sporttraining, Gastronomie, Musikproben oder Theatergruppen haben.
„Die Fristverlängerung ist ein Witz“, twittert der Allgäuer Landtagsabgeordnete der Grünen, Thomas Gehring mit Link zu einem Interview mit dem Grünen-Landtagsabgeordneten Johannes Becher bei BR24. Becherer zeigt sich enttäuscht über den Beschluss des Kabinetts, er könne in der Übergangsregelung um 12 Tage keinen Fortschritt sehen. Jugendlichen sei der Zutritt zu auch zu Jugendzentren untersagt, solange sie nicht geimpft sind, die Impfung dürfe für Minderjährige nicht zur Voraussetzung für soziale Teilhabe sein. Neben den Grünen forderten auch die FDP und Freien Wähler im Landtag, Kindern und Jugendlichen mit 3G Zutritt zu all jenen Bereichen zu erlauben, die für Erwachsene mit 2G oder 2G+ beschränkt sind.
Auch Vertreter der Jugendarbeit sind verärgert angesichts der Beschlüsse der Bayerischen Staatsregierung. Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind für Minderjährige ohne Impfung nicht zugänglich – mehr als die Hälfte der 12- bis 17-Jährigen sind damit derzeit vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Matthias Fack, Präsident des Bayerischen Jugendrings, sagte hierzu bei BF24live: „Ich fordere, dass man zur Kenntnid nimmt, dass Kinder und Jugendliche wirklich unter der Situation leiden.“ Er betont, dass Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise stets solidarisch gewesen seien. Wolle man eine höhere Impfquote bei Jugendlichen erreichen müsse man ihnen auch die Gelegenheit bieten, im geschützten Raum zusammen zu kommen um bestimmte Fragen unter sich zu diskutieren, in anderer Form als beispielsweise zu Hause, wo möglicherweise nur Vorbehalte vorgebracht würden. Außerdem seien derartige Rückzugsorte gerade für Jugendliche, die aus schwierigen Familienverhältnissen kämen, enorm wichtig.
Kritik kommt auch aus anderer Richtung, so beklagt beispielsweise die „Initiative Familien“, dass Jugendliche in Bayern besonders stark von den Corona-Maßnahmen eingeschränkt würden. 2G sei für Jugendliche oft eine kaum zu überwindende Hürde. Mit Ausnahme von Sachsen, wo die Altersgrenze bei 16 liegt, gelten in allen anderen Bundesländern bis 18 die 3G-Regelungen. In Bayern gelte für ungeimpfte Jugendliche ab 12 Jahren damit neben einem Freizeitlockdown auch ein Bildungslockdown – schließlich sind auch unter anderem Bibliotheken von der Ausnahmeregelung ausgeschlossen. Auch seien sie von Kontaktbeschränkungen betroffen – verheerend in diesem Lebensabschnitt.
Geschrieben von: Redaktion