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Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller hat sich an die Bevölkerung gewandt mit der Bitte, angesichts der angespannten Corona-Lage auch im Landkreis vorsichtig zu sein, sich an die Hygiene-Regeln zu halten und sich impfen zu lassen. Im Interview mit AllgäuHIT ist die Landrätin nochmals genauer auf die Situation im Landkreis eingegangen.
Frau Baier-Müller, wie ist die Lage aktuell im Oberallgäu?
Indra Baier-Müller: „Die Lage ist angespannt, sowohl was die Infektionen angeht, als auch, was die Situation in den Kliniken angeht. Wir haben seit Freitag über 20 helfende Hände der Bundeswehr in den Krankenhäusern vor Ort, wofür wir sehr dankbar sind. Da entsteht auch gerade Unterstützung, die wir dringend brauchen. Ich glaube, dass das Pflegepersonal, die Hilfsorganisationen, die Ehrenamtlichen und die Beschäftigten in diesem Bereich gerade ihr Menschenmögliches tun.
Die andere Seite ist, dass wir gestern eine Inzidenz von 809 im Oberallgäu hatten und eine Inzidenz von 610 in Kempten; das ist besorgniserregend und wir alle hoffen, dass wir in den nächsten Wochen gut durch diese vierte Welle kommen.“
Was wollen Sie der Bevölkerung im Oberallgäu mit auf den Weg geben?
Indra Baier-Müller: „Wir appellieren seit Wochen an die Menschen zu unterstützen, Kontakte zu reduzieren FFP2-Masken zu tragen in den Räumlichkeiten und Abstand einzuhalten. Ich appelliere hiermit nochmals ganz deutlich: bitte gehen Sie zum impfen, lassen Sie sich impfen, es ist der wirksamste Schutz gegen Corona im Moment!
Wir haben gestern in der Pressekonferenz der Bayerischen Staatsregierung gehört, dass es in Bayern im Moment fast 900 Menschen gibt, die mit Covid kämpfen. Ich glaube, wir alle müssen jetzt zusammen stehen, mit Abstand, und da ist, glaube ich, die Impfung das beste Mittel!“
Wie ist die Lage im Landratsamt, insbesondere im Gesundheitsamt im Moment?
Indra Baier-Müller: „Angespannt. Wir haben tatsächlich an 7 Tagen die Woche unsere Dienste hier, wir pflegen jeden Tag die positiven Fälle ein in unsere Software, wir telefonieren die Menschen, die positiv sind, ab. Das gelingt nicht mehr nur mit den Mitarbeitenden im Gesundheitsamt. Wir haben aus allen Bereichen des Landratsamtes Personen abgeordnet, die das Gesundheitsamt unterstützen, die mit den Menschen telefonieren, wir haben zusätzlich an den Wochenenden auch die Hilfsorganisationen im Haus, THW, Johanniter, BRK, Malteser, DLRG, Bundeswehr und auch die Polizei unterstützen uns hier in der Abarbeitung und auch in der Kontaktierung der positiv getesteten Personen.“
Was muss ich machen, wenn ich Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatte?
Indra Baier-Müller: „Wenn jemand Sie kontaktiert, der eine positive Diagnose erhalten hat, ist die erste Frage natürlich bin ich geimpft oder nicht, wie lange war der Kontakt. Das sind die Fragen, die relevant sind. Wir sind im Moment auch dabei, einen Fragebogen zu erstellen der dann feststellt, muss jemand in Quarantäne oder nicht.“
Das Oberallgäu ist groß. Sollte es mir egal sein, wenn ich im Süden lebe und sich die Fälle alle auf den nördlichen Landkreis konzentrieren oder umgekehrt?
Indra Baier-Müller: „Wir haben je nach Kommune unterschiedliche Fallzahlen. Das liegt aber natürlich auch an der Bevölkerungsanzahl. Wenn ich eine Gemeinde mit 10.000 Einwohnern habe werden da andere Positiv-Zahlen sein wie in einer Gemeinde mit 300 Bewohnern. Die falsche Sicherheit zu sagen, nur weil wir beispielsweise im Norden aktuell wenig Fälle haben kann ich mich sicher fühlen möchte ich nicht vermitteln. Wir haben unsere Sozialkontakte nicht ausschließlich am Wohnort. Wir alle arbeiten nicht direkt neben unserer Haustüre, wir sind alle mobil. Das Gebot der Stunde ist Achtsamkeit und Reduktion der Kontakte, egal ob an meinem Wohnort jetzt viele Fälle sind oder nicht.“
Vielen Dank für das Gespräch Frau Baier-Müller!
Geschrieben von: Redaktion