Listeners:
Top listeners:
AllgäuHIT
AllgäuHIT-Kaffeeklatsch: mit Rebecca Simoneit-Barum vom Zirkus Charles Knie
„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
Der mona Verkehrsverbund im Allgäu hat 13 Verkehrsunternehmen aus Kempten, dem Oberallgäu, aus Kaufbeuren und dem Ostallgäu unter einem Dach. Gemeinsam wollen sie den Verkehr besser gestalten. Das ist eine Herausforderung, weiß Geschäftsführer Martin Haslach, da viele Vorgaben bürokratische Hürden bilden.
Herr Haslach, wer steckt denn hinter der mona?
Hinter der mona stecken 13 eigenständige Verkehrsunternehmen, die Verkehrsleistungen anbieten. Es sind kommunale Unternehmen von der Stadt Kempten zum Beispiel oder Bahntöchter oder relativ kleine private Unternehmen, die gemeinsam den Verkehr gestalten.
Das ist sicher nicht die einfachste Aufgabe, gerade in der Allgäuer Region.
Das stimmt, deshalb gibt es die mona, die bestimmte Dinge zentral macht. Also Marketing und Kommunikation hauptsächlich. Neben Tickets sind die Fahrpläne in gleicher Schrift und Farbe gestaltet. Beim Internetauftritt gibt es jetzt auch eine zentrale Stelle für alle Informationen. Das war früher nicht immer der Fall. Da hat der Fahrgast enorme Vorteile bekommen. Und das Allgäu geht über ja über Landkreise hinaus, über Bundesländer und Staatsgrenzen hinaus. Das macht es komplexer, alle unter einen Hut zu bekommen.
Trotzdem entstand die Idee alle zusammenzuführen.
Die Idee ist eigentlich eine alte. Es gab mehrere Anläufe und Gutachten, da haben viele Menschen jahrelang daran gearbeitet. Irgendwann kam der glückliche Moment, sage ich jetzt mal, dass die lokale Politik es massiv angeschoben hat und die mona entstanden ist.
Es gibt also ein einheitliches Verkehrsnetz, klappt die Umsetzung denn auf der Straße?
Teils, teils. Das Allgäu ist ja ein Tal, aber leider kein so enges wie aus Südtirol, sondern ein sehr breites. Diese Querverbindungen sind die Schwachstellen. Die Hauptachse wird von der Bahn bedient, aber dieses rechts und links ist das kostenaufwändigste für die Betreiber. Da haben wir noch Defizite. Das Minimum, das der Bus im schlimmsten Fall fährt, ist zwei Mal am Tag. Das ist der klassische Schulbus. Das ist aber nicht der Anspruch, den wir auf den ÖPNV haben.
Auf der anderen Seite wird der Verkehr ja stark reglementiert.
Da kann man ein ganzes Jura Studium machen als Busunternehmer im öffentlichen Verkehr. Es gibt Bundesregelungen, Reglementierungen von der Regierung von Schwaben. Es müssen kostendeckende Tarife sein, die müssen wir uns genehmigen lassen. Die Fahrten müssen zum Nahverkehrsplan passen. Dann kommt auch noch die EU ins Spiel und Zuschüsse. Es geht also nicht, dass ein Landkreis zu einem Busunternehmen sagt: Du, schau her, biete bitte mehr Verkehr in die Richtung an. Das wird gemacht, aber weil wir erst alle Abteilungen durchlaufen müssen, dauert es so lange. Das System ist relativ starr und deshalb können wir nicht so flexibel handeln, wie wir es gerne hätten.
Welchen Anteil leistet mona zum Klimaschutz?
Der ÖPNV verbraucht sehr wenig Platz, wir haben wenig Emissionen, Lärm, Abgabe und so weiter. Wenn wir das auf Personenkilometer sieht, was jemand mit einem Auto verursacht, sind wir Lichtjahre davon entfernt. Unsere Busunternehmer sind sehr engagiert. Die mona kann dazu attraktive Tarife liefern, die auch konkurrenzfähig zum Auto sind. Man muss es bewerben und möglichst auch einfach machen, dass jeder zu seinem Ticket kommt.
Welche Rolle spielt der Wasserstoffantrieb?
Das ist sicherlich interessant. Meine persönliche Meinung ist, dass wir langfristig um den Wasserstoff nicht herumkommen. Momentan haben wir das Problem, wo soll der Wasserstoff herkommen, möglichst aus sauberen Energien? Da sind andere schlaue Köpfe dran sich Lösungen zu überlegen. Stand heute ist es nicht wirtschaftlich, was aber sich ganz schnell wieder ändern kann.
Das neu eingeführte E-Ticket soll den ÖPNV attraktiver machen, wie funktioniert es?
Es gibt ein neues System, dass man seine Tickets sich papierlos erwerben kann. Das ist technisch kein Quantensprung, dass wir mit Barcodes unterwegs sind. Aber es ist einer, dass sich hier die Kommunen einfach ins Zeug gelegt haben und bei der Investition angeschoben haben, dass wir hier ein eigenständiges System haben. So können wir alles selbst gestalten. Ein Vorteil ist, dass im Hintergrund viel Vernetzungsarbeit gelaufen ist. Das Schüler Abo kann so viel einfach werden.
Wird es dann die „normalen“ Tickets nicht mehr geben?
Ja, das wird sich automatisch totlaufen, denke ich. Wir werden nicht den Stecker ziehen, beim Fahrer wird man Tickets lösen können. Aber es wird irgendwann aufwendiger und immer mehr Leute, auch die älteren, nutzen Smartphones. Es ist die Zukunft, aber wir werden nicht die Kassen aus den Bussen herausnehmen.
Ein großes Projekt ist außerdem die sogenannte „Tarifharmonisierung“.
So ist es, wir wollen alle Tarife vereinheitlich. Denn der eine rechnet es nach Kilometern ab, der andere nach Waben, der nächste nach Zonen. Hier ist der Hund umsonst, dort nicht. Das soll eine Vereinheitlichung kommen, da sind wir aktuell dran.
Geschrieben von: Redaktion