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Rathaus

European Energy Award in Gold für Kempten

today12. November 2021 65

Hintergrund
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Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat in Kempten die European Energy Award für bayerische Kommunen verliehen. Dem Gastgeber wurde dabei eine besondere Ehre zuteil. Für die herausragenden Leistungen in der kommunalen Klimaschutz- und Energiepolitik zeichnete Glauber die Stadt Kempten mit dem European Energy Award (eea) in Gold aus.

Auch die Gemeinde Durach hat die höchste eea-Stufe erreicht. Daneben erhielten die Stadt Herzogenaurach, die Stadt Königsbrunn sowie der Landkreis Günzburg den European Energy Award. Veranstalter der diesjährigen eea-Verleihung war das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) als Landesgeschäftsstelle für den European Energy Award.

Der European Energy Award ist ein europäisches Qualitätsmanagementprogramm, das sich bereits in zahlreichen Kommunen als wichtiges Hilfsmittel für eine kontinuierliche und tatsächlich nachhaltige Energie- und Klimaschutzpolitik bewährt hat. Der eea bietet den teilnehmenden Städten, Gemeinden und Landkreisen Begleitung und Beratung bei der Planung und Realisierung von energie- und klimaschutzpolitischen Zielen und Maßnahmen. Bei einer erfolgreichen Teilnahme winkt die Auszeichnung mit dem European Energy Award. Dafür müssen 50 Prozent der für die Kommune möglichen Punkte in den verschiedenen Handlungsfeldern erreicht werden. Bei 75 Prozent aller möglichen Punkte winkt der European Energy Award in Gold.

Zu den Handlungsfeldern zählen: Raumordnung und kommunale Entwicklungsplanung, kommunale Gebäude und Anlagen, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation zur Einbindung von Bürgern, Unternehmen und weiteren Akteuren. „Wir brauchen Vorbilder wie Sie, die die Aufgaben konkret angehen und Maßnahmen umsetzen“, lobte Umweltminister Thorsten Glauber das Engagement der Bürgermeister, Landräte und Mitglieder der Energieteams der ausgezeichneten Kommunen bei der Auszeichnungsveranstaltung in Kempten.

Die Kommunen und ihre Verantwortungsträger würden beim Klimaschutz eine herausragende Rolle spielen, fügte Glauber hinzu und bezeichnete in diesem Zusammenhang die Teilnahme am European Energy Award als hervorragendes Instrument. Auch Ludwig Friedl, Vorsitzender des Bayerischen Energieagenturen e.V., verwies auf die Leistungen der Städte, Gemeinden und Landkreise. „Die Energiewende kommt nicht von oben, sondern sie kommt von unten“, so Friedl. Der Bayerische Energieagenturen e.V. ist der Träger des European Energy Award in Bayern.

Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle bezeichnete die Auszeichnung mit dem European Energy Award in Gold als Bestätigung der geleisteten Arbeit, aber auch als Ermutigung, weitere Schritte zu unternehmen.

Stadt Kempten im Allgäu

Die Stadt Kempten wurde nicht zum ersten Mal mit dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet. Bereits 2016 ist ihr dies erfolgreich gelungen. Kempten hat sich nach der Auszeichnung nicht auf dem Erfolg ausgeruht, lobte Umweltminister Thorsten Glauber, sondern ist weiter den Weg zu mehr Energieeffizienz, erneuerbaren Energien, Bewusstseinsbildung bei Bürgern und Unternehmen und damit letztendlich mehr Klimaschutz in der Stadt gegangen. Die Stadt Kempten zeichnet sich unter anderem durch ein vorbildliches systematisches Energiemanagement für alle energierelevanten städtischen Liegenschaften aus, das seinesgleichen sucht. Zahlreiche Besuchergruppen von anderen Städten, sogar aus dem Nachbarland Vorarlberg, profitieren heute von dem Wissen, das die Stadt Kempten bereitwillig weitergegeben hat. Mit einem weiteren Projekt geht die Stadt Kempten einen innovativen neuen weg. Seit 2016 unterstützt sie das Hildegardis-Gymnasium als Pionier zur Klimaschule. Das erfolgreiche Modell, eine Schule komplett umzukrempeln und dem Thema Klimaschutz in allen Bereichen unterzuordnen, wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus aufgegriffen. Das Konzept der Stadt Kempten wird von einer Arbeitsgruppe des Kultusministeriums zu einem bayernweiten Konzept ausgebaut. Die Stadt Kempten erhält den eea in Gold mit 76% Umsetzung aller möglichen Maßnahmen.

Gemeinde Durach

Bereits zum zweiten Mal wurde die Gemeinde Durach mit dem European Energy ausgezeichnet. An der Gemeinde Durach im Oberallgäu zeige sich, meinte Glauber in seiner Laudation, wie insbesondere ehrenamtliches Engagement der Energieteammitglieder und ein überzeugter Bürgermeister dazu beitragen, Klimaschutz in der Gemeinde systematisch umzusetzen. Ein wichtiger Meilenstein war dabei die Überarbeitung des energiepolitischen Leitbilds der Gemeinde im Jahr 2020. So wurde neben der treibhausgasneutralen Gemeindeverwaltung bis 2030 besonders dem Ausbau der erneuerbaren Energien – insbesondere der Windenergie- als auch der flächendeckenden Verkehrsberuhigung Priorität eingeräumt. Hier setzt sich die Gemeinde seit zwei Jahren für eine Tempo 30-Begrenzung auf der Ortsdurchfahrt ein und kämpft dafür, um Sicherheit und Lebensqualität für ihre Bürger durchzusetzen. Beim European Energy Award konnten im externen Audit 64,5% der möglichen Punkte erreicht werden.

 

Stadt Königsbrunn

Die Stadt Königsbrunn hat vor allem im Bereich Mobilität große Anstrengungen unternommen, lobte Umweltminister Glauber. So wurden für die kommende Anbindung der Stadt Königsbrunn an das Straßenbahnnetz von Augsburg in den letzten Jahren alle Voraussetzungen geschaffen. Ab Dezember 2021 wird die neue Linie 3 die Stadt Königsbrunn direkt mit Augsburg verbinden. Die Stadt Königsbrunn hat sich zudem über die Stadtwerke am Bau zweier Windkrafträder der Stadtwerke Augsburg in Kraasa, einem Ortsteil der Gemeinde Starkenberg (Thüringen), beteiligt. Jährlich erhalten die Stadtwerke anteilig circa 3.300 MWh klimafreundlichen Windstrom. Außerdem hat die Stadt Königsbrunn eine Förderrichtlinie für die Bürger in Höhe von 70.000 Euro im Jahr 2020 aufgesetzt. Gefördert werden PV-Anlagen und netzdienliche Batteriespeicher. Die Förderung wird sehr gut angenommen und war schnell ausgeschöpft. Mit diesen und vielen weiteren Projekten hat es die Stadt Königsbrunn dieses Jahr geschafft, erstmalig ausgezeichnet zu werden. Beim European Energy Award konnten im externen Audit 57,2% der möglichen Punkte erreicht werden.

Landkreis Günzburg

Der Landkreis Günzburg hat sich durch die fruchtbare Allianz der Kreisverwaltung mit den kreisangehörigen Gemeinden im Rahmen des Energiepaktes Günzburg hervorgetan. Darin verpflichten sich die Gemeinden zu grundlegenden Klimaschutz-Leistungen und erhalten vom Landkreis Anreize, Unterstützung und Motivation weitere Maßnahmen und Projekte umzusetzen, wie zum Beispiel die Solar-Offensive des Landkreises. Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist laut Umweltminister Glauber die Klimawandelstudie des Landkreises, die erst in diesem Jahr fertiggestellt worden ist. Es sei auch für die Kommunen in Bayern von zentraler Bedeutung, sich jetzt mit den kommenden unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels auseinanderzusetzen, so Glauber. Was müssen wir für unsere Region erwarten? Wie können wir angemessen darauf reagieren? Dies sind entscheidende Fragestellungen, die sich jede Kommune stellen sollte. In diesem Sinne sei es vorbildlich, dass ein Landkreis diese Informationen auch für die kreisangehörigen Kommunen aufbereite und das Thema an die Bürgermeister heranträgt. Mit dem externen Audit hat der Landkreis 2021 55,1% erreicht und erhält dafür den European Energy Award.

Stadt Herzogenaurach

Die Stadt Herzogenaurach ist die nördlichste Kommune in Bayern, die den eea-Goldstatus erreicht hat. Herzogenaurach wurde 2009 und 2013 mit dem eea ausgezeichnet und hat nach 2017 im Jahr 2021 die Re-Zertifizierung in Gold erreicht, berichtete Glauber in seiner Laudatio. Neben der erfolgreichen HERZOSolar-Kampagne – eine gemeinsame Initiative von Herzo Werke GmbH, Agenda-Arbeitskreis Energie und der Stadt Herzogenaurach für die Förderung und Unterstützung des Ausbaus der Solarenergie, zum Beispiel durch gemeinsame Beschaffung von Modulen inklusive PV-Beratung und Anlagenvertrieb – wurde vor allem das Klimaausgleichsbudget in Höhe von 30.000 Euro pro Jahr für Veranstaltungen als besondere Innovation bewertet. Hiermit werden beispielsweise Klimaschutz- Projekte der Schulen finanziert (zum Beispiel eine mobile PV-Anlage für ein grünes Klassenzimmer), mobile Müllsortierungsanlagen für Stadtfeste besorgt, die Stromfressersuche und Stromsparwettbewerb durchgeführt sowie weitere Projekte gefördert. Neubauten werden auf hohem energetischem Niveau realisiert, wie beispielsweise der Rathaus-Neubau oder auch das neue Leuchtturmprojekt der Kita Reihenzach, einer siebengruppigen Tagesstätte in Holzmodulbauweise im Passivhausstandard. Private Bauherren werden mit dem CO2-Minderungsprogramm der Stadt beim effizienten Bauen und Sanieren unterstützt. Auch im Bereich der Fernwärme soll es noch grüner werden durch die Errichtung von BHKW und Biomasse(holz)heizanlage zur Erhöhung des regenerativen Anteils im Heizkraftwerk. Darüber hinaus fanden viele weitere Aktionen statt, wie beispielsweise Blühwiesenansaaten, Müllsammelaktionen, Verteilung Biobrotbox, Baumpflanzaktionen und ein Infostand zu Lastenfahrrädern, so dass alle Zielgruppen in Herzogenaurach in Sachen Klimaschutz adressiert werden. Mit einem Zielerreichungsgrad von 78,6 % konnte das Ergebnis im Vergleich zum ersten Goldaudit weiter verbessert werden.

Auf unserem Foto:  Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Dritter von links) mit den Vertretern der Kommunen, die mit dem European Energy Award ausgezeichnet wurden (von links): Franz Feigl (Bürgermeister der Stadt Königsbrunn), Gerhard Hock (Bürgermeister der Gemeinde Durach), Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, Thomas Kiechle (Oberbürgermeister der Stadt Kempten), Dr. Angelika Fischer (stellvertretende Landrätin des Landkreises Günzburg) und Georgios Halkias (2. Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach). 

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Geschrieben von: Redaktion

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