Klinikverbund sieht Krankenhaus-Ampel im Allgäu nicht mehr grün

Die allgäuweit sehr hohen Inzidenzen machen sich auch auf den Intensivstationen des Klinikverbunds Allgäu bemerkbar. Derzeit liegen im Klinikum Immenstadt sechs, in Kempten vier Covid-Patienten auf den Intensivstationen, der jüngste ist erst 19 Jahre alt. Für das Allgäu sehen die Verantwortlichen des Klinikverbundes die Krankenhaus-Ampel definitiv nicht mehr bei grün.

Die Intensivstationen des Klinikverbundes Allgäu sind derzeit "ausgelastet, jedoch nicht überlastet", heißt es aus der Pressestelle des Klinikverbundes. In Immenstadt könnten maximal 16 Personen behandelt werden, in Kempten maximal 26. "Diese Zahlen beziehen sich jedoch auf den Normalbetrieb, also ohne Leistungsreduktion in anderen Bereichen mit konsekutiver Verschiebung von Personal in den Intensivbereich. Nur so wären mehr Intensivkapazitäten möglich", so die Aussage aus dem Klinikverbund.

Impfstatus

Die aktuelle Impfquote im Bereich Kempten/Oberallgäu ist vergleichsweise niedrig. Lediglich 57,1 Prozent der Bevölkerung hat bereits den vollen Impfschutz. Die Patienten auf den Intensivstationen sind meistens ungeimpft, sehr selten mit Vektorimpfstoffen oder Kombinationen Vektor/ mRNA geimpft. An vollständig rein mRNA geimpfte Patienten auf der Intensivstation kann sich der befragte Arzt nicht erinnern.

Die derzeit jüngste Patientin auf den Intensivstationen in Immenstadt und Kempten ist 19 Jahre alt, ungeimpft, als einziger Risikofaktor Übergewicht.

Aus Sicht des Klinikverbundes ist die Krankenhaus-Ampel, bezogen auf das Allgäu, nicht mehr grün. Bislang konnten Patienten in andere Krankenhäuser verlegt werden. Allerdings gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die bayernweite Krankenhausampel demnächst auf gelb oder gar orange springt.