Schockmoment im Training des Regionalligisten FC Memmingen. Ein Sprung bei einer Flanke, ein Knacken im Knie bei der Landung. Torhüter Mustafa Özhitay zog sich eine schwerwiegendere Verletzung zu. Die genaue Diagnose steht noch aus. Fest steht aber, dass der 25-jährige Schlussmann am Samstag um 14 Uhr im Auswärtsspiel beim TSV Aubstadt nicht zwischen den Pfosten stehen wird.
Die Nummer zwei muss nun ran. Der junge Maximilian Beinhofer (20 Jahre), der in dieser Saison zwei Einsätze im Pokal und drei mit der U21-Mannschaft in der Landesliga hatte, kommt auf der weitesten Auswärtsfahrt zu seinem Debüt in Bayerns Fußball-Oberhaus. Dass er das hinkriegt, davon ist Co-Trainer Candy Decker überzeugt: „Wir haben volles Vertrauen in Maxi“. Der Kaufbeurer Beinhofer spielt seit den B-Junioren beim FCM und gehört laut dem sportlichen Leiter Thomas Reinhardt zu den größten Torwarttalenten der Umgebung. Deshalb wurde der Keeper auch bis Sommer 2024 an den Verein gebunden.
In der jetzigen Situation zahlt sich auch aus, dass die Memminger im großen Kader auch fünf Torhüter unter Vertrag haben. Özhitay ist verletzt, Felix Wieder nach einer Roten Karte in der U21 für zwei Spiele gesperrt. So stehen neben Beinhofer für beide Mannschaft noch Robin Baumberger und Christoph Wassermann zur Verfügung, plus Backup aus dem U19-Kader.
Decker selbst wird die lange Reise nach Aubstadt aus gutem Grund nicht mit antreten. Seine Frau und er erwarten in diesen Tagen zum zweiten Mal Nachwuchs. Decker kann aber berichten, dass Martin Dausch mit dabei sein kann: „Er hat diese Woche voll trainiert und ist für uns natürlich eines Riesenwaffe“. Den Beweis trat Dausch einmal mehr beim 3:3 Unentschieden mit seiner Freistoßgefährlichkeit und Beteiligung an allen Treffern zuletzt gegen die SpVgg Greuther Fürth II an. „Gut eingefunden“ hat sich auch Neuzugang Lars Gindorf, der in der Offensive für weitere Belebung sorgen soll, nachdem hier mit Gökalp Kilic und Pascal Maier zwei eigentlich gesetzte Spieler weiter ausfallen. Mit 25 erzielten Treffern ist Ausbeute vorne nicht ganz schlecht. „Hinten müssen wir noch weiter dran arbeiten“, spricht Decker die hohe Quote von 30 Gegentoren an.
Ziel ist es nach insgesamt 650 Kilometern im Mannschaftsbus nicht mit leeren Händen aus Unterfranken zurückzukehren. Aubstadt, vor zwei Jahren in die Regionalliga aufgestiegen, gilt als heimstark, ist aber mit zwei Niederlagen und zwei Unentschieden zuhause auch nicht ganz unverwundbar.
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