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Sport

Karl Geiger freut sich auf Olympia

today10. September 2021 14

Hintergrund
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In den letzten Jahren erlebt der Wintersport einen großen Boom und wird immer beliebter. Sportler werden gefeiert wie Helden. Mittendrin statt nur dabei: Karl Geiger aus Oberstdorf, der wohl beste deutsche Skispringer der letzten Jahre. Unser Redakteur Felix Fichtl hat Geiger auf seiner heimischen Schanze in Oberstdorf getroffen. Karl hat sich die Zeit genommen und zehn Fragen rund um die nächste Saison beantwortet.

AllgäuHIT: Wie laufen für dich die Vorbereitungen?

Karl Geiger: Ich bin eigentlich soweit zufrieden. Es ist im Sommer immer ein bisschen schwierig. Man hat einiges zu tun. Es gab dieses Jahr auch wieder kleine Änderungen am Material, aber auch auf solche Kleinigkeiten muss man sich einstellen. Im Training, speziell nach so guten Jahren, ist das dann immer etwas schwierig das Niveau zu halten, beziehungsweise sich noch weiter zu verbessern. Aber ich bin eigentlich soweit im Großen und Ganzen zufrieden.

AllgäuHIT: Der Winter steht dann doch schon bald an, auch wenn man es nicht ganz wahrhaben will. Was glaubst du wird dein persönliches Highlitght in der kommenden Saison?

Karl Geiger: Das weiß ich noch nicht. Also es ist tatsächlich so, dass dieses Jahr enorm viel ansteht. Es ist zum einen die Vierschanzentournee, dann ist eine Olympiade, die halt nur alle vier Jahre stattfindet, auch eine Weltmeisterschaft wird es geben und eine RAW-Air, die auf jeden Fall auch zu den Highlights zählt. Es geht ganz schön rund. Und für mich ist eigentlich nur wichtig oder das ist mein großes Ziel, dass ich mit einem sehr hohen Niveau über die komplette Saison durchkomme. Ich möchte wirklich wieder alles geben und alles reinlegen. Aber wirklich planen kann man den Erfolg halt einfach nicht.

AllgäuHIT: Schafft man es wirklich, die Leistungen konstant über den Winter aufrechtzuerhalten oder gibt es ein Event, wo du dann speziell den Fokus darauf legst?

Karl Geiger: Das gibt es so nicht. Natürlich, die speziellen Events sind schon die Olympiade und die Vierschanzentournee. Es ist seit Jahren ein großes Ziel von der ganzen Mannschaft irgendwann mal einen Gesamtsieger rausbringen können, ob das jetzt ich bin oder ob sich dann nicht so wichtig. Aber wir möchten auf jeden Fall den Adler mal wieder nach Deutschland holen. Man versucht bei diesen Ereignissen in Topform zu sein, aber planen kann man das eigentlich nicht. Hier kann man eigentlich bloß alles geben, sich den Arsch aufreißen und dann hoffen, dass es funktioniert.

AllgäuHIT: Es ist ja die letzten Jahre für dich schon extrem gut gelaufen. Wie groß ist der Druck jetzt vor der Saison?

Karl Geiger: Ich mache mir eigentlich nicht so den Druck. Also ich hab natürlich meine Ambitionen. Ich will mich da schon auf hohem Niveau präsentieren, aber es gibt jetzt eigentlich keinen Grund für mich, dass ich mir jetzt enorm den Druck auflade, speziell weil auch das Team gut ist. Also es ist nicht so, dass das nur ich bin, sondern es gibt da noch ein paar andere. Und selbst wenn ich nicht so gut bin, dann hoffe ich einfach, dass ein anderer dies schafft.

AllgäuHIT: Skispringen ist ja meist eher eine Individualsportart, aber zum Beispiel auch bei Olympia, dann im Team. Was bedeutet es für dich denn eigentlich, den Adler auf der Brust zu tragen?

Karl Geiger: Also für sich alleine kämpft man in dem Sinne nie. Natürlich in jedem Wettkampf sitzt man am Ende vom Tag irgendwann alleine auf dem Balkon und lässt los, da kann man von einem anderen relativ wenig Hilfe erwarten, aber es ist dann doch nicht so eine Einzelsportart wie man vielleicht denken mag. Man profitiert schon vom ganzen Team, auch vom Publikum und natürlich auch von der Nation. Speziell bei Olympia oder bei einem Großevent, wenn man ein Team dort vertreten darf und einer von den vier besten Sportler seiner Nation ist, dann ist das auf jeden Fall etwas Besonderes. 

AllgäuHIT: Da spielt natürlich auch eine Freundschafts eine große Rolle oder?

Karl Geiger: Absolut! Freundschaft und Vertrauen. Man weiß einfach, dass man sich auf den anderen verlassen kann und wenn man halt mal einen Schnitzer macht, dann ist auch niemand böse oder sonst was, sondern man weiß genau, dass es einem selbst beim nächsten Mal passieren kann und deshalb ist das einfach so eine Vertrauensbasis. Aber es gibt hier jeder sein Bestes und in der Regel haben wir es dann, wenn es darauf ankommt, meistens immer geschafft, dass wir echt über uns hinauswachsen.

AllgäuHIT: Skispringen ist vermutlich keine Sportart für Leute mit Höhenangst oder?

Karl Geiger: Es gibt tatsächlich Springer, die Höhenangst haben, aber die haben es dann eher auf dem Turm. Die tun sich dann schwer auf dem Turm und können nicht nach unten schauen, aber beim Runterspringen geht´s dann irgendwie. Ich bin davon auf jeden Fall nicht betroffen.

AllgäuHIT: Wer waren denn früher aber auch jetzt noch deine großen Vorbilder?

Karl Geiger: Natürlich im Kindesalter, wenn ich da bei der Vierschanzentournee unten gestanden bin, waren das Martin Schmitt, Sven Hannawald. Ansonsten ein großes Vorbild, speziell auch bei uns im Team, war Severin Freund. Er übernimmt hier eigentlich immer noch eine Vorbildfunktion, weil es einfach beeindruckend ist, auch mit der Leidensgeschichte, was er durchgemacht hat, wie er es macht und wie er ist. 

AllgäuHIT: Jetzt ist die Vorbereitung auf die neue Saison. Du steckst vermutlich viel Training, viel harte Arbeit rein. Lohnt sich denn der Verzicht für diese paar Minuten unten auf dem Podest?

Karl Geiger: Ich finde schon. Ich kenn es mein Leben lang nicht anders, ich habe immer trainiert und glaube, dass die größten Entbehrungen, die man eingeht im Jugendbereich sind. Aber wenn man das alles auf sich genommen hat und im Endeffekt dann auch alles hier erleben darf, dann lohnt es sich auf jeden Fall!

AllgäuHIT: Gerade im Winter wirst du wohl viel unerwegs sein. Da kommt deine Familie vermutlich oftmals etwas zu kurz oder?

Karl Geiger: Das stimmt ja. Also man sieht die Familie jetzt im Winter relativ wenig. Ich habe jetzt auch eine kleine Tochter und da möchte man natürlich so viel Zeit mit möglichst viel Zeit mit ihr verbringen. Aber dafür kann ich mir vielleicht im Sommer mal die einen oder anderen Tage rausnehmen, die wohl ein anderer nicht hat. Und im Winter, ja, da sind schon einige Entbehrungen da, aber man sieht sich trotzdem regelmäßig und ansonsten schreibt man oder telefoniert mal. Also der Kontakt ist schon da und es wissen ja auch beide, dass das halt so ist im Winter, speziell auch in der sportlichen Situation. Es wird auch nicht so lange, bis ich 70 bin so sein, sondern es ist dann auch irgendwann mal vorbei. Es ist zwar nicht so schön oder manchmal hätte man gerne mehr Zeit zu Hause, aber es gehört dazu. 

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Geschrieben von: Redaktion

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