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Eine eigene Kletterwand, ein Trampolinraum und auf einer Fensterbank getöpferte Gegenstände, wer den Sozialpädiatrischen Dienst (SPZ) in der Klinik Memmingen besucht, fühlt sich nicht unbedingt in einem Krankenhaus. Dieses Umfeld ist wichtig, um chronisch oder psychisch erkrankten Kindern zu helfen.
Für Dr. Robert Meisen, den Leiter des SPZ, ist der ganzheitliche Behandlungsansatz wichtig. „Die Kinder sollen hier nicht nur psychologisch, sondern auch über den Sozialdienst oder mit Ergotherapie oder Erlebnispdädagogik behandelt werden“, erklärt er. Denn häufig habe das Kind eine Vorgeschichte im familiären Umfeld. Deshalb würde auch die Familie in die Behandlung einbezogen. „Wir kümmern uns um den gesamten Bereich.“
Und der Bedarf ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Welche Auswirkungen Corona hat, lässt sich nach Meinung einer der Psychologinnen der Einrichtung, Dr. Verena Gruber, noch gar nicht abschätzen. „Und bei langen Wartezeiten kommen wir immer mehr unter Druck. Einige Monate können dort über den Lebenslauf eines Kindes entscheiden.“ Deshalb wurde das Angebot in Memmingen in den letzten Monaten ausgebaut. Bei dem großen Einzugsgebiet scheint dies aber nicht auszureichen. Weitere Einrichtungen vergleichbarer Art sind aber aktuell auch nicht in Sicht. Auch wenn die Klinik Kempten Interesse hat und in Kaufbeuren eine Petition zur Einrichtung eines Sozialpädiatrischen Dienstes läuft, bis es soweit ist, kann es noch dauern.
Nach Memmingen kommen die Kinder und Familien häufig über ihren Hausarzt. Hat dieser dann über eine Behandlung im Sozialpädiatrischen Dienst entschieden, wird dort noch einmal eine umfangreiche Diagnose vorgenommen. Die Behandlung erfolgt anschließend überwiegend ambulant, nur bei akuten psychischen Erkrankungen kann es auch zu stationären Aufenthalten kommen, die insgesamt die Ausnahme bleiben sollen. Bedarf die Familie weitere Unterstützung, so wird diese auch vermittelt und wird mit anderen Einrichtungen zusammengearbeitet.
Geschrieben von: Redaktion