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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Ganz besonders dreist gingen Anrufbetrügerinnen am Dienstag und Mittwoch in Kempten und Oberstaufen vor. Sie meldeten sich telefonisch bei den Geschädigten und gaben vor, einen Verkehrsunfall erlitten zu haben. Nun bräuchten die Angehörigen Geld, um eine Untersuchungshaft abzuwenden. In einem der Fälle überreichte eine Geschädigte den Betrügern daraufhin einen Bargeldbetrag in Höhe von 26.000 Euro, ein weiterer Mann 20.000 Euro.
Eine Callcenterbetrügerin rief am Dienstagnachmittag bei einem 85-jährigen Oberstaufener an. In dem Telefonat gab sich die Anrufende als dessen Enkelin aus und täuschte dem Mann gegenüber eine Notlage vor. Zunächst forderte die Frau 50.000 Euro von dem Mann. Auch ein Taxi wurde für den Rentner bestellt, welches ihn zur Bank nach Immenstadt brachte. Dort erhielt der Mann aber nur 20.000 Euro, da die Auszahlung von höheren Beträgen angemeldet werden müsse. Als der Mann dann selbst seine „richtige“ Enkelin anrief, roch diese den Betrug und verständigte die Polizei. Deshalb blieb dieser Fall beim Versuch und der 85-Jährige wurde vor Schaden bewahrt.
Am späteren Nachmittag bekam eine 88-jährige Kemptenerin ebenfalls einen Anruf ihrer angeblichen Enkelin. Die Anruferin erzählte, sie hätte einen Verkehrsunfall verschuldet, in dessen Folge ein Mann getötet worden sei. Zur Abwendung einer Haftstrafe müsse die vermeintliche Enkelin eine Kaution in Höhe von 26.000 Euro hinterlegen. Die 88-Jährige fuhr daraufhin mit dem Taxi zur Hausbank, hob dort das Geld ab und übergab es wenig später an eine unbekannte Frau. Erst später wurde die Tat bei der Polizei zur Anzeige gebracht. In diesem Fall hat das zuständige Fachkommissariat der Kripo Kempten die Ermittlungen übernommen.
Auch am Mittwoch kam es in Kempten und dem Oberallgäu zu vermehrten Anrufen von Callcenter-Betrügern. Wenngleich eine Vielzahl der Anrufe von den Angerufenen als Betrugsversuche erkannt wurde, waren die Betrüger in einem bekannt gewordenen Fall erneut sehr erfolgreich.
So wurde am frühen Mittwochnachmittag bei einem Kemptener Senior angerufen. Zunächst gab sich eine Anruferin dem 81-Jährigen gegenüber als „Kommissarin Schröder“, später ein weiterer Anrufer als „Staatsanwalt“ aus. Die vermeintlichen Amtspersonen erklärten dem Mann, dass seine Tochter angeblich einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und dafür nun in Haft müsse. Die Abwendung dieses Haftbefehls sei mit einer Zahlung von 20.000 Euro in bar möglich.
Mit geschickter Gesprächsführung gelang es den Anrufern, den 81-Jährigen vor das Gebäude des Amtsgerichts zu zitieren, wo er einem Unbekannten schließlich den Bargeldbetrag in Höhe von 20.000 Euro überreichte.
Als die Täter später erneut bei dem Mann anriefen und nochmals eine Zahlung in Höhe von 30.000 Euro forderten, wählte der Senior den Notruf. Er blieb vor weiterem Schaden bewahrt.
Das zuständige Fachkommissariat der Kripo Kempten hat auch in diesem Fall die Ermittlungen übernommen.
Die Polizei bittet um Zeugenhinweise: Der Geldabholer sprach offenbar in deutscher Sprache mit ausländischem Akzent. Der ca. 40 Jahre alte Mann trug eine Strickmütze und war leger gekleidet. Haben Sie am Mittwochnachmittag im Bereich vor oder um das Amtsgericht Kempten (Residenzplatz) verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen? Bitte melden Sie sich bei der Polizei unter 0831-9909-0.
Im aktuellen Jahr ergaunerten Anrufbetrüger mit der Masche „Schockanruf“ bereits 180.000 Euro. Diese sogenannten „Schockanrufe“ setzen darauf, die Opfer zu unüberlegten Handlungen aufgrund des erzeugten Schockmoments zu bewegen. Den Geschädigten wird vorgetäuscht, dass sich ein Verwandter oder naher Bekannter in einer Notlage oder Gefahr befände, die nur durch finanzielle Hilfe der Opfer abgewendet werden kann.
Die Polizei rät:
Geschrieben von: Redaktion