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Das Lenkungsgremium der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) hat gestern den Kandidaten für den Posten des Generaldirektors nominiert. Die Wahl fiel auf den von der Bundesregierung nominierten und von der EU und den 27 Mitgliedsstaaten unterstützten Kandidaten, den Allgäuer Bundestagsabgeorden und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller. Damit wurde zum ersten Mal ein Kandidat aus Deutschland und einem Industrieland für diesen Posten vorgeschlagen.
"Ich bedanke mich für das große Vertrauen, das mir entgegengebracht wird, nach der Generalkonferenz Ende November die Leitung der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) zu übernehmen. Die globalen Krisen zu überwinden bedarf einer starken multilateralen Antwort. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Polypandemie, die wir erleben, ein Weckruf an uns alle ist. Der Kampf gegen Covid-19 und den Klimawandel erfordert eine stärkere Verpflichtung der Industrieländer zur Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern. Wir brauchen mehr Innovation und Investitionen sowie globalen Technologie- und Wissenstransfer. Unser Ziel ist eine gerechte Globalisierung, eine nachhaltige industrielle Entwicklung sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen und Zukunftsperspektiven in den Entwicklungsländern", sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller nach der Entscheidung.
Die UNIDO kann und soll seiner Meinung nach die führende UN-Agentur werden, um die Agenda 2030, das Pariser Abkommen, das Übereinkommen über die biologische Vielfalt und die Pekinger Erklärung und Aktionsplattform zur Gleichstellung der Geschlechter umzusetzen. "Die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung zeigen uns, welchen Weg wir gehen müssen," so Müller weiter. "Wir alle stehen vor gewaltigen Herausforderungen – gerade die Entwicklungsländer. Aber wir haben auch die Chance, gemeinsam stärker zu werden. Wir müssen jetzt handeln, vereint für eine bessere Zukunft!"
Vor seiner Zeit als Minister war Gerd Müller im Europäischen Parlament Mitglied der parlamentarischen Versammlung der Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifiks. Von 2005 bis 2013 arbeitete er als Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium zu den Schwerpunkten Welternährung und internationale Agrar-Entwicklungsprojekte. Seit 2013 ist er Bundesentwicklungsminister und hat insbesondere die Zusammenarbeit mit Afrika, das Engagement für eine Welt ohne Hunger, den internationalen Klimaschutz, die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und die Berufsausbildung stark ausgebaut. In der Corona-Krise hat das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) ein Corona-Sofortprogramm auf den Weg gebracht, das neben der unmittelbaren Pandemiebekämpfung einen Fokus auf den Schutz von Arbeitsplätzen in den Entwicklungsländern legt.
Der UNIDO gehören 170 Staaten an. Die Organisation mit Sitz in Wien kümmert sich um die industrielle Entwicklung in Entwicklungsländern und hat dabei Armutsbekämpfung und ökologische Nachhaltigkeit im Blick. Sie wird seit 2013 von dem Chinesen Li Yong geleitet.
Geschrieben von: Redaktion