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In der Diskussion um den geplanten 3-gleisigen Ausbau der Bahnstrecke München-Pasing – Eichenau nimmt nun auch die Regionalgruppe Allgäu des gemeinnützigen Fahrgastverbandes PRO BAHN e.V. Stellung. Das Allgäu werde dann noch schlechter per Zug erreichbar.
„Für das Allgäu bringt der in dieser Form geplante Ausbau keinerlei Vorteile, vielmehr wird die Region massiv benachteiligt“, erklärt Marcus Kühl, PRO BAHN-Beauftragter für Kaufbeuren und das Ostallgäu. Der Grund: Zwei der drei Gleise wären nach den uns bisher bekannten Planungen künftig der S-Bahn vorbehalten, während das verbliebene Gleis den gesamten Verkehr in und aus dem Allgäu, dem Raum Bodensee, und in die Schweiz, jeweils in beiden Richtungen bewältigen müsste. Somit würde das bislang wenige hundert Meter lange Nadelöhr westlich von Pasing auf über 8 Kilometer ausgeweitet, erklärt Kühl.
Zusätzliche, über das momentan geplante Fahrplanangebot hinausgehende Verbindungen werden dann unmöglich gemacht, Verspätungen werden sich noch mehr als bisher auf andere Züge übertragen. Dabei ist es doch angeblich erklärtes Ziel der deutschen Bundesregierung, in den kommenden Jahren deutlich mehr Fahrgäste in die Züge zu locken und die Reisendenzahlen zu verdoppeln, ergänzt Jürgen Vögele, Regionalgruppenleiter von PRO BAHN Allgäu aus Kempten.
Hier im Allgäu könnte womöglich bald das Gegenteil eintreten, warnen die beiden PRO BAHN-Vertreter: Nachdem bereits zum Winterfahrplan 2021/22 im Dezember 2021 die umsteigefreien Verbindungen aus dem Ober- und Ostallgäu, Kempten und Kaufbeuren in die Landeshauptstadt München massiv reduziert werden, wäre dieser völlig unzureichende Spar-Ausbau der nächste Grund für viele Berufspendler, vom Zug aufs Auto umzusteigen. Dieser kontraproduktive Effekt dürfte sich noch verstärken, wenn die parallel verlaufende Bundesstraße B12 zwischen Kempten und Buchloe zur Autobahn ausgebaut wird. Für die Straße ist übrigens ein vierspuriger Voll-Ausbau geplant.
Fazit der beiden PRO BAHN-Sprecher: Will man es mit der viel beschworenen Verkehrswende ernst meinen und mehr Verkehr auf die Schiene bringen, kommt aus Sicht von PRO BAHN nur ein – von Anfang an – 4-gleisiger Ausbau in Frage.
Geschrieben von: Redaktion