Bayern kippt Maskenpflicht am Platz für Grundschüler

Bayerns Grundschüler dürfen künftig an ihrem Platz die Masken ablegen, sofern sie in einer Region mit einer Inzidenz unter 50 leben. Das hat das Bayerische Kabinett heute in seiner Sitzung beschlossen. Kultusminister Piazolo erhofft sich für das kommende Schuljahr einen durchgehend möglichen Präsenzunterricht.

Wie der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei Florian Herrman heute in einer Pressekonferenz mitteilte, gibt es heute in Bayern 84 neue Infektionsfälle. Das seien zwar mehr als vor einer Woche, aber die Inzidenz entwickelt sich nach unten. Stand heute liegen sämtliche bayerischen Landkreise unter Inzidenz 50. Auch die Belegung der Intensivbetten geht in Bayern nach unten. Der R-Wert in Bayern liegt aktuell bei 0,65.

Die Ausbreitung der sogenannten Delta-Variante bereitet auch der Bayerischen Staatsregierung Sorge. Die Mutation ist 1,5-fach ansteckender als der ursprüngliche Corona-Virus. Laut Hermann erklären führende Gesundheitsexperten, man müsse die Entwicklung ernst nehmen, aber nicht in Panik verfallen. Es gelte, das Infektionsgeschehen auf niedrigem Niveau zu halten, dann sei die Wirkung der Delta-Variante nicht so groß.

Deshalb sei es weiter wichtig, die Öffnungsschritte in Bayern nicht zu groß zu gestalten. Gerade bei großen Menschenansammlung müsse man weiter vorsichtig bleiben, noch seien nicht genügend Menschen geimpft. Wenn die bestehenden Maßnahmen nicht beachtet würden, drohe eine zu große Verbreitung der ansteckenden Variante.

Neue Regelungen

Bei Veranstaltung im kulturellen und sportlichen Bereich im Freien sind weiterhin bis zu 500 Besucher auf Sitzplätzen gestattet. Neu ist, wenn es, wie im Amateursportbereich, keine Sitzmöglichkeiten gibt, dürfen künftig 100 Gäste auf Stehplätzen in die Zuschauerränge. 

Thema Maskenpflicht in Schulen: für alle Schularten, sowie für Kitas und Universitäten gilt: auf dem Schulhof bzw. im Freien und auf Wandertagen entfällt die Maskenpflicht. Dies gilt auch für Lehrer und Erzieher. An Grundschulen und in Grundschulstufen der Förderschulen entfällt ab sofort in Regionen mit einer Inzidenz unter 50 die Maskenpflicht am Platz. Hermann begründete dies mit den fallenden Inzidenzen und den hohen Temperaturen, aber auch damit, dass die Schüler zwei Mal in der Woche getestet würden und die Tests eine sehr niedrige Positivquote aufweisen.

Impfungen

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek versprach, dass von Seiten des Freistaates Bayern 5 Millionen Euro für die Erforschung von "Long Covid" und die nötige Nachsorge und Rehabilitation der Erkrankten zur Verfügung gestellt würden. In Bayern sind laut Holetschek rund 65.000 Menschen von den Spätfolgen einer Covid-Erkrankung betroffen.

Seit dieser Woche werden in Bayern wieder vermehrt Erstimpfungen durchgeführt. Für die KW25 stehen laut Holetschek alleine für die Impfzentren in Bayern 150.000 Impfdosen zur Verfügung. Hinzu kommen noch die Ärzte und Betriebsärzte. Sein Ziel: alle Menschen in Bayern, die sich impfen lassen wollen – rund 85% der Über-18-Jährigen, sollen im September voll geimpft sein.