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„Es ist beeindruckend, wie viel ältere Menschen über die Natur wissen“, sagt Monika Schirutschke vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). Sie stellte im Rahmen des Projekts „Alle Vögel sind schon da“ im Garten des Gulielminetti Seniorenheims eine Vogel-Futterstation auf. Danach leitete sie die Mitglieder der Bewohnervertretung zur Beobachtung der gefiederten Gäste an und stieß auf viel vorhandenes Wissen über die heimische Vogelwelt.
„Vögel, ihr Gesang und ihre lebhafte Art am Futterhaus berühren viele Menschen und wecken Erinnerungen“, sagt Schirutschke. Dies möchte man in der Pflegeeinrichtung des Bayerischen Roten Kreuzes in Marktoberdorf nutzen. Eigentlich sollte das Projekt schon im letzten Herbst stattfinden, musste aber pandemiebedingt verschoben werden. Einrichtungsleitung Renate Dauner freut sich, dass die Station nun steht. „Unser parkähnlicher Garten mit altem Baumbestand ist ein Paradies für Vögel. Dank der Futterstelle können die Senioren sie jetzt öfter aus nächster Nähe betrachten.“ Die Bewohner werden motiviert, körperlich und geistig aktiv zu werden, um die Vögel zu sehen. Gerade auch bei dementiellen Erkrankungen wecke der Anblick der Vögel Erinnerungen und Gefühle.
Ein weiterer Vorteil: Die Futterstelle im Garten des Heims ist für viele der bewegungseingeschränkten Bewohner erreichbar. „Es treffen sich dort tatsächlich immer wieder Senioren und auch Angehörige. Man kommt ins Gespräch, bestimmt die Vogelarten und freut sich gemeinsam über das rege Kommen und Gehen von Meise, Spatz oder Rotkehlchen“, beobachtet Claudia Schien, Leitung der sozialen Betreuung. „Wir haben vom LBV zusätzliches Infomaterial bekommen und setzen beispielsweise Plüschvögel, die die Vogelstimmen nachahmen, in der sozialen Betreuung ein.“
„Die Wissenschaft hat gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Wohlbefinden, mentaler Gesundheit und Naturverbundenheit gibt“, sagt Schirutschke. Dies habe die wissenschaftliche Begleitung des Projekts für Senioren in Pflegeeinrichtungen bestätigt. Für Dauner ist noch ein weiterer Aspekt wichtig: „Eigentlich wollten wir Kinder umliegender Schulen und Kindergärten zu Vorträgen des LBV einladen und dabei Alt und Jung zusammenbringen.“ Kinder könnten viel vom Wissen der älteren Generation lernen. Doch leider muss dieses Vorhaben warten, bis Corona solche Begegnungen wieder zulässt.
Geschrieben von: Redaktion