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Die 70. Lindauer Nobelpreisträgertagung (27. Juni – 2. Juli 2021) findet virtuell im Internet statt. Vor dem Hintergrund der weiterhin unsicheren Lage sowie fehlender Perspektiven und Vorgaben für Tagungen und größere Veranstaltungen während der andauernden Coronapandemie hat das Kuratorium für die Nobelpreisträgertagungen in Lindau diese Entscheidung schweren Herzens getroffen.
Der bisherige Plan einer hybriden Veranstaltung, bei der die meisten Teilnehmer*innen online am Programm beteiligt sind und einige Nobelpreisträger*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen in Lindau vor Ort gewesen wären, wird für diesen Sommer somit nicht mehr weiterverfolgt. Die Organisatoren fokussieren ihre Planung nun auf ein sehr umfangreiches und interaktives Jubiläumsprogramm, an dem rund 80 Laureat*innen und über 600 junge Forscher*innen online mitwirken und auf diese Weise mit zahlreichen Gästen zusammenkommen werden.
Programm zum 70. Jubiläum
Für die diesjährige 70. Jubiläumstagung wird der bisherige Online-Teil des hybriden Konzeptes in den kommenden Wochen noch weiter ausgebaut. „Mit den Online Science Days 2020 haben wir unseren Teilnehmer*innen bereits ein großartiges Erlebnis ermöglicht, jetzt ist der Umfang des Programms und die Zahl der dabei aktiven Nobelpreisträger*innen doppelt so groß. Und diesmal wollen wir auch über das Medium Internet den Lindau Spirit noch stärker aufleben lassen, indem wir vielseitige Möglichkeiten zum Austausch zwischen den Generationen und Kulturen ermöglichen – in Bezug auf fachlichen Kontext sowie auch durch informelle Begegnungen. Im Sommer 2022 soll Lindau dann aber wieder Austragungsort einer klassischen Tagung sein und die Gäste vor Ort willkommen heißen, darunter unsere akademischen Partner und viele langjährige und verdiente Förderinnen und Förderer der Tagungen“, so Bettina Gräfin Bernadotte, Präsidentin des Kuratoriums.
Umfassende Maßnahmen zur Reduzierung des Infektionsrisikos
Ein fast 40-seitiges Hygienekonzept, die Planung mit erweiterten Flächen in einem Cateringzelt samt Teststation vor der Inselhalle, weniger Nachwuchswissenschaftler*innen durch eine nach Kontinenten gewichtete Zufallsauswahl sowie die enge Abstimmung mit den Behörden vor Ort wie auch dem Auswärtigen Amt bezüglich der Einreisemöglichkeiten nach Deutschland bzw. in die EU – das waren nur einige der angedachten Maßnahmen zur Reduzierung des Infektionsrisikos in und um die Inselhalle.
„Gerade, weil wir bestens auf das zweigleisige Format vor Ort und im Internet vorbereitet waren und viele Teilnehmer*innen unbedingt nach Lindau kommen wollten, haben wir uns die Entscheidung für das reine Online-Format nicht leicht gemacht. Nun haben wir sie zum letztmöglichen Zeitpunkt mit voller Überzeugung und im gesamten Kuratorium einstimmig getroffen – im Sinne unseres Anspruchs an das Programm und die vielseitigen Begegnungsformate, die das Erlebnis einer Lindauer Nobelpreisträgertagung ausmachen. Wie schon im letzten Jahr gilt außerdem unverändert, dass die Sicherheit der Lindauer Bevölkerung wie auch die unserer Teilnehmer*innen oberste Priorität hat. Weltweite Reisen und eine größere Zusammenkunft, zumal in Innenräumen, wären das falsche Signal zu diesem Zeitpunkt, für das zu Recht kein oder wenig Verständnis bestünde“, so Bettina Gräfin Bernadotte.
Teilnehmer*innen sollen Lindau vor Ort später erleben können
Eine weitere wichtige Änderung hat das Kuratorium ebenfalls beschlossen: Für alle der über 600 ausgewählten Nachwuchswissenschaftler*innen der interdisziplinären Tagung aus der ganzen Welt steht die Tür nach Lindau weiter offen. Ihre Auswahl hat Bestand und das Kuratorium wird sie in den kommenden Jahren zur nächsten Tagung ihrer jeweiligen Fachdisziplin zulassen (Chemie 2022, Physiologie oder Medizin 2023 sowie Physik 2024).
„Die Vorfreude auf Lindau 2022 und die Tagungen der Folgejahre wird damit bei allen Beteiligten weiter steigen. Und in diesem Jahr wird uns auch die Corona-Pandemie nicht davon abhalten, dass die Lindauer Wissenschaftscommunity zusammenkommt und vom 27. Juni bis 2. Juli das 70. Jubiläum der Lindauer Nobelpreisträgertagungen feiern wird.“ Den Abschluss der diesjährigen Programmformate bildet schließlich ein weiterer Online Sciathon, voraussichtlich vom 10. bis 12. September 2021.
Über die Lindauer Nobelpreisträgertagungen
Seit ihrer Gründung im Jahr 1951 haben sich die Lindauer Nobelpreisträgertagungen zu einem einzigartigen internationalen wissenschaftlichen Forum entwickelt. Die jährlichen Tagungen dienen dem Austausch zwischen unterschiedlichen Generationen, Kulturen und Disziplinen. So sind die Tagungen abwechselnd der Physik, der Chemie oder der Physiologie und Medizin gewidmet – den drei naturwissenschaftlichen Nobelpreis-Disziplinen. Alle fünf Jahre findet eine interdisziplinäre Tagung statt und alle drei Jahre die Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften. Im Rahmen verschiedener Deklarationen (2020 für offene Wissenschaften, 2015 zum Klimawandel, 1955 gegen den Einsatz von Atomwaffen) brachten sich die Wissenschaftler*innen immer wieder mit politischen Appellen in die öffentliche Debatte ein.
Es waren die Lindauer Ärzte Franz Karl Hein und Gustav Wilhelm Parade, die mit der Idee zu einer Konferenz mit Nobelpreisträger*innen an Lennart Graf Bernadotte af Wisborg herantraten und die diese gemeinsam mit ihm umsetzten – bereits seit 1953 auch mit Nachwuchswissenschaftler*innen. Rund 35.000 Studierende, Doktorand*innen und Postdoktorand*innen haben seitdem teilgenommen. Auch wenn die Tagung für sie im wahrsten Sinne des Wortes ein einmaliges Erlebnis war, so bleiben sie doch ständige Mitglieder des Lindau Alumni Network, sind miteinander vernetzt und Botschafter*innen des wissenschaftlichen Dialogs.
Ganzjährig engagieren sich die Lindauer Nobelpreisträgertagungen mit ihrer "Mission Education" dafür, die Bedeutung der Wissensgesellschaft hervorzuheben und für Wissenschaft und Forschung einzutreten. Diesem Ziel dient auch die Entwicklung der hauseigenen Online-Mediathek zu einer Lernplattform, unter anderem mit Unterrichtsmaterialien für Schulen.
Geschrieben von: Redaktion