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Geschwollene oder juckende Augen, ständiges Niesen oder gar Atemnot – Allergiker haben derzeit mit verschiedenen Symptomen zu kämpfen, denn es fliegen wieder allerlei Pollen durch die Luft. „Bei Menschen mit Allergien kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems. Es identifiziert Fremdstoffe, die eigentlich vollkommen harmlos sind, als schädliche Eindringlinge“, erklärt Stefan Müller von der AOK in Kempten. Das Immunsystem versucht daher, die Allergene aus Pollen abzuwehren.
Wichtig: Den Auslöser ermitteln
Wissenschaftler gehen davon aus, dass beim Allergiegeschehen sowohl Gene als auch Umwelteinflüsse eine Rolle spielen könnten. Wenn es in der Familie bereits Allergiker gibt, ist das Risiko erhöht, selbst darunter zu leiden. Aber auch Luft-Schadstoffe wie Autoabgase in den Städten können Allergien begünstigen. „Betroffene sollten zunächst durch einen Allergietest die Auslöser identifizieren lassen, bevor sie Maßnahmen ergreifen“, so Stefan Müller. Allgemeinmediziner oder Allergologen führen dafür meist einen sogenannten Pricktest durch. Bei diesem trägt man kleine Tropfen mit Allergenlösungen auf die Innenseite des Unterarms auf und bringt sie durch winzige Nadelstiche unter die Haut. Eine allergische Reaktion zeigt sich nach etwa 15 bis 20 Minuten, wobei sich an der Einstichstelle kleine rote Pusteln bilden.
Allergene meiden
Sobald die Betroffenen wissen, worauf sie allergisch reagieren, sollten sie im ersten Schritt versuchen, den Auslösern aus dem Weg zu gehen. Ein Pollenflugkalender kann dabei hilfreich sein. Seit Kurzem kann man den Pollenflug jeweils aktuell im Internet abfragen, z.B. unter www.pollenflug.bayern.de , oder sich mit Hilfe einer App auf dem Laufenden halten. Bei Pollen gilt als Faustregel: Auf dem Land ist die Pollenkonzentration morgens bis mittags am höchsten, in der Stadt eher am Abend. „Der Deutsche Allergie- und Asthmabund empfiehlt, gezielt zur richtigen Tageszeit zu lüften, um Beschwerden zu verringern“, so Müller. Grundsätzlich ist es hilfreich, die Wohnung von Allergenen freizuhalten. So sind Parkett, Laminat oder Fliesen besser geeignet als Teppichboden. Auf ihnen können sich Pollen weniger festsetzen, auch weil sie leichter zu reinigen sind. Ein weiterer Tipp: Pollen bleiben meistens an den Haaren haften. Daher hilft es für eine unbeschwerte Nachtruhe, vor dem Schlafengehen die Haare zu waschen, damit sich die Allergene nicht auf dem Kopfkissen verteilen.
Symptome und Ursachen bekämpfen
Wer besonders stark an Heuschnupfen leidet, kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt Medikamente wie etwa Antihistaminika einnehmen. Manchmal helfen auch schon Nasenspray und Augentropfen, um Schleimhäute abschwellen zu lassen oder Juckreiz zu mindern. Allergiker sollten zusammen mit ihrem Hausarzt oder Allergologen auch beratschlagen, ob in ihrem Falle eine Hyposensibilisierung in Betracht kommt. Dabei bekommt der Patient üblicherweise über einen längeren Zeitraum hinweg den Allergieauslöser in steigender Dosierung verabreicht. Dadurch gewöhnt sich das Immunsystem an den Stoff und die Reaktionen schwächen sich ab oder verschwinden.
Geschrieben von: Redaktion