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Vögel vor der Paarungszeit: So können wir helfen

today13. April 2021 24

Hintergrund
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Warme Temperaturen, zwitschernde Vögel und dann Schneeeinbruch. Wie sich Vögel dabei anpassen und wie wir bei der Futtersuche helfen können, darüber hat AllgäuHit Redakteurin Ingrid Reitenbach mit Sabine Brandt vom Naturschutzbund (Nabu) gesprochen. Sie leitet die Geschäftsstelle Allgäu-Donau-Oberschwaben und weiß, was sich gerade draußen in der Vogelwelt abspielt.

Frau Brandt, der Wintereinbruch im April hat einige von uns kalt erwischt. Die Vögel denn auch?

Für die meisten Vögel ist das kein schlimmes Problem im Moment. Die Vögel haben sich an die Wärme gewöhnt, der Wetterumbruch tut ihnen aber keinen Umbruch. Derzeit sind sie in Balzstimmung, also auf Paarungssuche. Sie orientieren sich hierfür nach dem Sonnenstand und nicht nach den Wettertemperaturen. Viele Vögel weichen mit ihrer Balz in schneefreie Bereiche aus. Dort, wo wieder oder immer noch eine geschlossene Schneedecke liegt, fliegen meistens nicht viele Vögel herum.
Manche Vögel haben sich anders angepasst, wie die Amsel zum Beispiel. Sie schart einfach den Schnee beiseite und sucht nach Regenwürmern. Dort, wo die Schneedecke nicht so dicht ist, finden Vögel in der Regel auch Futter. Gerade erwachsene Vögel, die nicht mehr auf Insektennahrung angewiesen sind, finden Körper oder wenn man im Garten was stehen gelassen hat, ein paar alte Stauden zum Beispiel, da haben sie auch noch was zum Fressen.

Wir gehen noch einmal auf die Balz ein. Wie äußert sich diese Phase gerade?

Die Vögel suchen sich gerade einen Partner oder eine Partnerin für die Brut und sind gerade dabei zu balzen. Manche haben auch schon angefangen mit brüten, aber die meisten suchen jetzt im Moment einen Partner und anschließend eine Stelle zum Brüten. Wer also jetzt noch keine Nistkästen aufgehängt hat, sollte das noch ganz schnell machen. Weil Kohlmeise, Blaumeiste und Kleiber suchen sich im Laufe des Aprils eine Nistmöglichkeit.
Und deshalb freuen sich die Vögel, wenn man sie gerade füttert. Also einfach kurz vor der Brutzeit. Sie brauchen nochmal ein bisschen Kraft, weil die Weibchen Eier legen und sie dann auch selbst füttern müssen.

Wie können wir die Vögel denn bei der Futtersuche unterstützen?

Da kann man in einer Futtersäule, wo die Vögel nicht auf ihr Futter treten, ganz toll Streufutter anbieten – gerne auch mit Insektensticks. Denn dadurch kriegen die Vögel nochmal Energie. So ein Futtersilo ist eine gute Möglichkeit Vögel zu füttern.

Für viele Menschen ist das eine große Freude und das ist auch eine große Hilfe. Man kann sich jetzt auch schon aufs nächste Jahr vorbereiten, in dem man seinen Garten oder Balkon vogel- der tierfreundlich bepflanzt. Das heißt, artenreich mit einheimischen Pflanzen. Wenn man sich für Stauden entscheidet, die vertrockneten Stängel einfach jetzt dann im April/Mai langsam wegräumen. Ansonsten sind sie immer noch ein gutes Futter für die Vögel und es sind vor allem eine Niststätte für Insekten. Alle Singvögel füttern ihren Küken hinterher Insekten. Also auch denen, die dann als Erwachsene Körner fressen. Die brauchen also Insekten, deshalb ist Insektenschutz auch immer Vogelschutz.

Jetzt, wo die Bäume noch kahl sind, können wir ganz gut Vögel beobachten. Wie lerne ich den ein oder anderen besser kennen?

Jetzt um diese Zeit macht es Spaß Vogelstimmen zu lernen. Mein Tipp: Nicht gleich mit allen Vögeln anfangen, die man hört. Wenn man sich nicht auskennt, ist das sehr verwirrend. Am besten einfach ein, zwei interessante Stimmen aussuchen. Zum Beispiel singt der Gartenvogel Zilpzalp immer seinen Namen: Zilp-zalp, Zilp-zalp. Wenn man ihn auf dem Handy vorspielt, kann man den Gesang sehr schnell lernen. Danach einfach rausgehen und schauen, wo höre ich diesen Vogel? Vielleicht erhascht man auch gleich einen Blick auf ihn. So kann man zwei bis drei Stimmen im Frühjahr lernen und das ist ganz schön gut.

Auf der Homepage vom Nabu oder auch dem LBV gibt’s eine gute Aufzählung von Vögeln, die gerade unterwegs sind.

Einer der bekanntesten Vögel ist ja das Rotkehlchen. Er konnte sich dieses Jahr den Titel „Vogel des Jahres“ holen. Was sagt der Nabu dazu?

Uns freut das. Das Rotkehlchen ist zwar kein sehr seltener Vogel. Aber das ist ein Vogel, der zeigt, wie wichtig gärtnern ist. Wie wichtig es ist von Schottergärten wegzukommen, wieder hin zu den Gärten, wie wir sie früher hatten. Wo wir Pflanzen, die hier vorkommen, anbauen, wo ein Gemüse- oder Ziergarten ist, wo natürliche Hecken stehen. Sowas braucht das Rotkehlchen zum Beispiel. Deshalb sind wir ganz dankbar, dass sich die Bevölkerung für diesen sympathischen Kerl entscheiden hat. Daran können wir ganz viel erklären. Da können wir viele Leute motivieren für das Rotkehlchen auch eine Heimat zu schaffen.

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Geschrieben von: Redaktion

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